In der Halle spricht auch bei Anfängern nichts dagegen, alsbald den Vorstieg anzugehen. Entsprechenden Kurs braucht man nur, wenn man keinen kennt, der sich damit (sicher!) auskennt.
Welche Rückschlüsse/Einschätzungen möchtest Du aus einer Antwort ziehen? Ob Du Talent zum Klettern hast? Wann Du 6c klettern kannst? Wie schwer Du in ein paar Jahren klettern kannst? Alles müßige und sinnlose Überlegungen nach 20 x bouldern und 1 x klettern.
5c ist für den Anfang gut, heißt aber nichts. So wie eine einzige Route kaum etwas über das Klettervermögen insgesamt in diesem Grad aussagt. Außerdem ist eine 5c drinnen nicht mit einer draußen gleichzusetzen. Auch kann z. B. die 5c in Halle X leicht einer 5b in Halle Y entsprechen. Je nachdem, ob die jeweilige Halle eher hart oder soft bewertet. Ist draußen in unterschiedlichen Klettergebieten nicht anders. Dann kommt es noch drauf an, wie Dir der Charakter einer Route liegt etc.
Geh' mal – am besten zusätzlich zum Bouldern – auch regelmäßig klettern. In verschiedenen Hallen. Dann wirst Du Dich bald einschätzen können. Und vor allem wissen: Macht Dir die Kletterei soviel Spaß, dass es sich lohnt, gleich Schwierigkeitsgraden nachzujagen? Wenn ja, kann man sich dann die Frage stellen, was zu tun ist, um seine Leistung effektiv zu steigern.
Kommt drauf an, was man bezweckt. Soll der Schwerpunkt auf dem isolierten Training liegen, um Muskelmasse zu gewinnen, ist zusätzliches Klettern ideal. Dann aber wirklich auf Ausdauer zielen und möglichst viele leichte Routen begehen. Dient dem flankierenden Muskelaufbau und verbrennt Fett. Man sollte sich dabei nicht auspowern - der Muskelkater ist hier ein willkommener Indikator. Taucht er auf, hat man zuviel des Guten getan: Die Muskeln sind im wahrsten Sinne sauer und nicht bereit, am folgenden Tag auf Trainingsreize zu reagieren.
Will man hingegen vor allem die Kletterleistung steigern, ist intensives isoliertes Training am Vortag eher kontraproduktiv; die Muskeln sind noch nicht erholt und nicht bereit, spezifische Kletterkraft aufzubauen.
Meine Empfehlung: Klettern und Krafttraining an einem Tag kombinieren und stets zwei Ruhetage einlegen. So kommt es nicht zum Übertraining, das in den Keller führt.
Kletterschuhe gibt es nicht umsonst - im doppelten Sinne. Selbst dem Anfänger bieten sie sogar in sehr leichten Routen erhebliche Vorteile. Für Einsteiger stehen sehr günstige Varianten zur Verfügung, die später durch hochwertigere Modelle ersetzt werden können oder gar müssen. Die Antwort von "elraacht" muss ich korrigieren: Im V. oder insbesondere VI. Grad UIAA gibt es bereits Routen, in denen man nicht nur die Vorzüge von Kletterschuhen merkt, sondern die ohne solche gar nicht begehbar sind ... es sei denn, man klettert ansonsten mindestens im IX. Grad!
Draußen gibt's das schon. Nennt sich "Deep Water Soloing". Die Spezialisten klettern da ungesichert bis zu 20 m hoch und krachen schon mal aus dieser Höhe ins Wasser. Ist Ungeübten nicht zu empfehlen, da sich selbst die Experten Verletzungen zuziehen. Drinnen ist mir keine entsprechende Anlage bekannt. Wäre auch schwierig zu betreiben, durch den enormen Aufwand, eine Boulderwand mit einem Schwimmbecken zu kombinieren – dafür dürfte es an Interessenten fehlen.
Quatsch, da liegst Du in der Tat falsch. Manchmal ist eine kleine Körpergröße vorteilhaft, weil man sich in die Probleme "reinwuseln" kann; meistens jedoch zählt die Reichweite zu den entfernten Griffen - und da hat der Größere Vorteile. Bestes Beispiel ist Adam Ondra, der wohl derzeit beste Kletterer weltweit - und nicht gerade der Kleinste. Und auch traditionell waren die besten Kletterer nicht gerade klein: Wolfgang Güllich, Ben Moon, Jerry Moffatt ...
Ein Tube ist gut und allemal besser zum Sichern geeignet als die Acht oder gar der klassische HMS. Wenn die Bremswirkung jedoch zu schwach erscheint, sollte man spätestens über den Halbautomaten nachdenken – und nicht über einen zweiten Karabiner zum Tube. Den Mammut Smart kenne ich nicht, wohl aber das GriGri ... kann nach jahrzehntelangem Gebrauch nur Positives darüber berichten. Gäbe es keine mir unbekannten Wettbewerbs-Produkte, würde ich wohl sagen: Das GriGri ist nach entsprechender Einübung das beste Sicherungsgerät überhaupt.
Grüße Ed
Fußball hin und her – mit einem Leistenbruch würde ich weder den Kletterpark noch den Klettergarten aufsuchen. Der Gurt dürfte insbesondere bei Belastung Probleme machen, auch sollte die in beiden Fällen notwendige Körperspannung einem Leistenbruch nicht zuträglich sein.
Das Video zeigt es recht gut und nennt die zentrale Technik im Überhang schon im Titel: Eindrehen ist im Überhang meist die richtige Wahl – so bekommt man die Hüfte möglichst nah an die Wand. Neben der Kraft sicher der wichtigste Faktor im Überhang.
Ohh, das ist sehr schwer, mit der passenden "Musi". Meist wählt der Inhaber oder "Aufsichts-Offizier" nach eigenem Geschmack. Beide sind in der Regel wenig kundenorientiert und entsprechend "beratungsresistent". Ich erinnere mich an eine Beschwerde, die ich mal in einer Halle stellte, wo eine ganze CD der "Fanta 4" lief. Ich > Jetzt reicht's aber, schon das vierte Lied derselben Gruppe< Er > Ey, geile CD!< Ich > Ja, für Dich, aber nicht für mich, und vermutlich auch nicht für das Gros der Kletterer< ... War egal, die Mucke lief weiter ...
Crashpads sind zu dünn für 6m! Es sei denn, Du legst ein paar Schichten – aber dann wird es auch kaum billiger als mit den teuren Weichbodenmatten. Da sind zwei, drei Matratzen übereinander aus dem Discount schon günstiger.
Gruß Eddie
Booahh, sorry "Lampi", für diesen Beitrag: KEIN Mensch kann auf Anhieb einen Neuner klettern. Egal, wie gut trainiert und talentiert er sein möge. Ich klettere jetzt seit fast zwanzig Jahren. Die beste Leistung, die ich erlebt habe, war, dass eine Anfängerin eine sehr komplexe und anspruchsvolle 6 im Toprope meistern konnte. Eine echte Neun als Anfänger zu klettern, ist praktisch ausgeschlossen. Egal, wie der Charakter der Tour sein mag: Als Anfänger verfügt man weder über die spezielle erforderliche Kraft noch über die entsprechende Technik. Neun auf Anhieb? Nein, das geht auf keinen Fall!
Um die Frage zu beantworten: 7 geht bei ausgeprägtem Talent recht schnell – etwa in einem Jahr; bei Mangeln in Kraftaufbau und Technikerzielung fast gar nicht. Neun ist eine andere Welt, die in der Regel nur mit Talent und hartem Training erreicht werden kann. Darüber – im zehnten Grad – sind nur noch extrem Talentierte bzw. im elften Grad Vollprofis unterwegs.
Bei Regen hilft eigentlich nur eins: eine mehr oder weniger überhängende Wand aufsuchen, die nicht nass wird. Denn Nässe ist in der Tat der Feind des Kletterers – es sei denn, es ist eine ganz leichte Route. Schon im fünften Grad können nasse Griffe/Tritte das Klettervergnügen schnell beenden.
Kommt drauf an, wo die Exe gelandet ist. War's ein weicher Waldboden oder sogar Gras oder Laub, dürfte kein sicherheitsrelevanter Schaden entstanden sein. Ist sie aber auf steinigen Boden, einen Felsvorsprung oder -klotz gekracht, sind Überlegungen zum Austausch angebracht. Im Zweifel auf Nummer Sicher gehen und z. B. wie von "slowboarder" vorgeschlagen umfunktionieren.
Erstmal zur Ausrüstung: Selbst wenn Du eine Halle oder ein Geschäft finden solltest, wo man Dir Sachen für draußen leiht, dürfte das ziemlich kostspielig werden. Wie Du schreibst, hast Du keine eigene Ausrüstung. Das heißt, Du brauchst Gurt, Schuhe, Seil, Expressen, Keile, Friends, Achter, Schraubkarabiner, Fangschlingen ... Für die Leihgebühr kannst Du vermutlich ein Drittel einer eigenen Ausrüstung kaufen.
Mit den "ersten Erfahrungen" ist es draußen immer so eine Sache. Kenne den Konstein und seine Absicherung nicht, doch bei uns in Deutschland sind leichte Routen in aller Regel nicht komplett eingebohrt. Das bedeutet, Du musst mit Keilen/Friends teilweise selber absichern – und das will gelernt sein. In Frankreich, Spanien, Italien zum Beispiel ist das anders, da sind auch 3er-Touren oft narrensicher mit Bolts bestückt. Hier aber riskierst Du als Anfänger ohne Outdoor-Erfahrung u. U. Kopf und Kragen. Kann daher nur dringend raten, einen der gängigen WE-Kurse zu buchen – warum auch nicht? Alternativ kommt höchstens in Frage, in einem der Kletterforen, z. B. unter "climbing.de", nach Leuten zu suchen, die am Konstein klettern, um sich da anzuschließen.
Kommt darauf an, auf welchem Niveau Du Dich befindest. Als Einsteiger oder fortgeschrittener Anfänger hilft nur langsames Rantasten: möglichst viele kleingriffige Routen klettern und immer mal einen höheren Grad probieren. Aber nicht mit aller Gewalt zerren – wie schon erwähnt, müssen sich die Finger an die hohen Belastungen gewöhnen. Das genannte "Aufstellen" erfolgt irgendwann automatisch und ist in schwereren Sachen auch gar nicht zu vermeiden.
Wenn Du schon länger kletterst und Sehnen, Bänder und Gelenke gestärkt sind, gibt's zwei sichere Wege zu mehr Fingerpower: 1. Bouldern gehen und hier logischerweise vorzugsweise kleingriffige Probleme wählen. 2. Am Campus-Board hangeln und/oder am Klimmzug-Board trainieren. Letzteres hat den Vorteil, dass man neben Leisten auch Fingerlöcher, Sloper und Zangen ziehen kann. Schöner Nebeneffekt: Beides stärkt nicht nur die Finger, sondern auch die gesamte Oberkörpermuskulatur. Besonders viel bringt das Training mit Zusatzgewicht, also einem Gewichtsgurt – aber dafür muss man natürlich entsprechende Fitness mitbringen. In jedem Fall auf Maximalkraft, nicht auf Ausdauer trainieren. Heißt, pro Sequenz wenige möglichst schwere Züge an der Leistungsgrenze statt viele leichte.
Meine Empfehlung also: Zusätzlich zum Klettern bouldern gehen und/oder an den Boards trainieren. Das Hangel- oder Klimmzug-Programm kann man auch gut ans Klettern anschließen. Dann halt nicht völlig plattklettern, sondern vorher ran an die Boards. Beim Klimmzug-Board 15 Sequenzen à 3-5 Maxi-Züge. So klappt's mit mehr Finger-Power!
Haha, hallo "Altmann"! Klar kannst Du noch anfangen. Je nach Talent kannst Du auch noch so gut werden, dass es richtig Spaß macht. Meistens steigt nämlich die Kletterlust mit den Schwierigkeitsgraden. Vermutlich empfiehlt sich ein separates Dehnungsprogramm, da die Beweglichkeit mit 55 schon eingeschränkt sein kann.
Wie bereits von anderer Stelle erwähnt: langsam angehen lassen. Nicht verbissen möglichst schnelle Steigerungen erzielen wollen. Vor allem nicht gleich in zu schwere Sachen einsteigen und mit aller Gewalt und aufgestellten Fingern an kleinen Griffen zerren. Ältere Gelenke, Sehnen und Bänder vertragen das noch schlechter als jüngere und müssen sich noch langsamer an die Belastungen gewöhnen.
Von Anfang an auf saubere Technik achten und daran arbeiten - kommt Dir später zugute. Auch wenn es nicht ganz stimmt, dass man bis zum siebten Grad allein mit guter Technik kommt ... das hängt vom Charakter der Route ab. Im siebten Grad gibt es schon mal den ein oder anderen kleinen Griff, den man auch bei bester Technik nicht ohne eine gewisse Fingerkraft halten kann. Und es gibt auch schon knackige Überhänge, die man nicht ohne entsprechend trainierte Oberkörpermuskulatur bezwingen kann. Aber keine Sorge: Die spezifische Kraft kommt mit dem konkreten Klettern!
Die Strickleiter ist 'ne klasse Sache, wenn Du in stark überhängenden Touren mit großen Griffen zu wenig Blockierkraft haben solltest. Ansonsten schadet es nicht, weil's der generellen Fitness dient. Aber - wie die anderen schon schrieben - konkretes Klettern bringt Dich immer weiter.
Tja, für 'ne gute Statistik wird es hier wohl tatsächlich nicht reichen. Trotzdem meine Daten und ein paar Erfahrungswerte und Kenntnisse für Dein Referat:
Schwerste Tour Rotpunkt: 9- UIAA. Schwerste Tour On Sight: 8 UIAA. Alter: 44 Jahre. Klettere seit: 17 Jahren. Trainiere: 0-4 mal die Woche ca. 2 Std.
Zu den erreichbaren Schwierigkeitsgraden im Sportklettern habe ich festgestellt: Bis UIAA 5 klettert praktisch jeder, der den Sport zumindest mal eine Zeitlang betrieben hat. 6 schaffen auch noch die meisten, 7 sehr viele. Bei 8 trennt sich langsam die Spreu vom Weizen, es gibt aber trotzdem noch unzählige Kletterer, die in diesem Grad unterwegs sind. Im 9. Grad sieht es fast ähnlich aus, es werden aber schon deutlich weniger. Der 10. Grad lässt die Luft schlagartig wesentlich dünner werden - gerade obere Zehner, also 10+, klettern nicht allzu viele. Den 11. Grad schaffen dann selbst weltweit nur noch eine Handvoll Profis.
Generelle Aussagen zum Training sind schwierig, da sie individuell stark variieren und dem persönlichen Klettertalent unterworfen sind. Dazu gehören im Wesentlichen Felsgefühl, Beweglichkeit, Technikverständnis, Kraft bzw. Bereitschaft des Körpers zum Kraftaufbau. Ich habe erlebt, wie eine Anfängerin auf Anhieb eine sehr anspruchsvolle Tour im glatten 6. Grad bezwungen hat - und das draußen am Fels. Andererseits ist ein Freund von mir über ein Jahr lang regelmäßig mit zum Klettern gekommen und hat den 6. Grad nicht erreicht. Beides Ausnahmen, aber sie zeigen gut die gravierenden individuellen Unterschiede.
Aus meiner Erfahrung und Beobachtungen meiner Kletterfreunde kann man folgende Trainingsregeln ableiten: Um den 5./6. Grad zu halten, reicht bei den meisten gelegentliches Klettern, etwa alle zwei, drei Wochen für 1-2 Stunden. Der stabile 7./8. Grad erfordert meistens regelmäßiges Klettern, um die zweimal pro Woche für mindestens jeweils zwei Stunden. Der 9. Grad ist oft nicht unter dreimal klettern pro Woche, ebenfalls mindestens für zwei Stunden, zu halten. Für den 10. Grad braucht man schon sehr viel Talent und neben regelmäßigem, intensiven Klettern oftmals auch Zusatztraining wie isoliertes Krafttraining z. B. am Hangelboard. Der 11. Grad ist ein Fall für Profis, die nichts anderes tun als klettern und fast ausnahmslos einen ausgeklügelten Trainingsplan verfolgen, der kaum einen Wochentag auslässt.
So, vielleicht ist ja etwas Brauchbares für Dein Referat dabei.
Grüße Eddie