Fortsetzung Nr.2: Auch hier sachte beginnen, es geht ums Wohlfühlen und Durchwärmen des Ganzen, also reichen erst mal 15kg oder die „nackte“ Olympiastange mit 20kg. Ich habe diese Variante langsam gesteigert, bis ich aus der tiefsten Hocke mit 50kg problemlos 8-10 Wiederholungen machen konnte, ohne dass die Muskeln brennen oder eine unangenehme Spannung im Knie auftritt (oder im Rücken sowieso!). Sätze: mit steigendem Gewicht, insgesamt ca. 4-5. Nächster Schritt: Zurück zur normalen Kniebeuge mit flachen Sohlen und maximal 90 Grad, hier kann man sich langsam wieder an die „gewohnten“ Gewichte annähern, es geht allerdings immer noch nicht um neue persönliche Bestleistungen. Also nicht bis zur Leistungsgrenze gehen, ich sehe die Übung eher als Vorermüdung für das danach folgende. Nach 3-4 eigentlichen Trainingssätzen gehen wir nämlich auf das leichtere Gewicht zurück und machen noch 1-2 Sätze der tiefen Kniebeugen aus der Ballenhocke. Als Alternative zu den tiefen Ballenbeugen nach den „flachen“ Beugen bieten sich seitliche Ausfallschritte an, mit knapp doppelt schulterbreitem Stand, Zehen parallel. Hier wird auch bis in die Hocke auf den Ballen gebeugt, allerdings einmal über dem einen Fuss, dann über dem anderen. Dies ohne die Füsse dazwischen nebeneinander zu stellen. Ihr findet die Übungsbeschreibung in youtube („side lunges“). Diese Übung sollte ohne zusätzliches Gewicht ausgeführt werden, weil sie den kritischen Winkelbereich der Belastung ganz schön strapaziert. Deshalb nur 1-2 Sätze, nur bis die erste Ermüdung spürbar wird.
Möglicherweise sind als nächste Steigerung „sissy squats“ denkbar, damit habe ich jetzt in meiner Reha allerdings noch keine Erfahrung gesammelt. Ich würde sie aber definitiv nur ohne Zusatzgewicht machen, nachdem ich die Muskulatur schon mit der gewöhnlichen Kniebeuge bedient habe. Allerdings ist meine Muskulatur und die Stabilisierung meiner Knie bereits so weit fortgeschritten, dass ich nie mehr Entzündungsschmerzen hatte und deshalb davon ausgehe, dass es keine weitere Belastungssteigerung mehr braucht für die Heilung. Inzwischen skate ich wieder regelmässig, ohne Einschränkung, auch harte Sessions führen zu keinen Schmerzen oder Bewegungsunsicherheiten mehr. Zusammenfassend befasste sich das spezifische Training mit sanften Einheiten, die sich immer mehr den spitzen Beugungswinkeln annäherten und die Gewichtsbelastung langsam steigerten.
Flankierende Massnahmen: Ich würde empfehlen: verzichtet während der ganzen Reha vollkommen auf euren Sport, der bei euch zur Überlastung und Entzündung geführt hat. Ich weiss, wie schwierig das ist, ich habe es nämlich auch nicht geschafft. Aber ich hätte dabei vermutlich deutlich Zeit sparen können. Insgesamt hat der Heilungsprozess bei mir so ca. 14 Monate gedauert. Ich bin mir fast sicher, dass es auch in der halben Zeit möglich gewesen wäre!! Nach allen Belastungen (Übungen als auch Skaten) habe ich das heikle Knie möglichst unmittelbar danach mit Salben eingerieben, ganz gleich, ob ich Schmerzen hatte oder nicht. Besonders empfehlen möchte ich „Perskindol Cool Gel“ mit Wallwurz, auch gut sind „Traumalix dolo“ und „Voltaren“(die habe ich alle in der Schweiz gekauft, was davon in Deutschland erhältlich ist, weiss ich nicht).