Nach der Operation wird das Bein zur Entlastung der Naht mit Hilfe eines Unterschenkelgehgipses in etwa 30° bis 40° Spitzfußstellung ruhig gestellt. Der Patient darf nur teilweise belasten. Nach etwa zwei Wochen werden die Fäden entfernt, ein neuer Gipsverband wird angelegt. In der Regel wird dabei der Grad der Spitzfußstellung reduziert (Spitzfußstellung etwa 10° bis 20°). Auch jetzt darf über weiter vierzehn Tage hinweg nur teilbelastet werden. Danach wird der Gips erneut entfernt und nach Überprüfung des Heilungsprozesses ein weiterer Unterschenkelgehgips angefertigt. Von einer weiteren Spitzfußstellung kann nun in der Regel abgesehen werden, der Patient darf dann – sofern er schmerzfrei ist – das Bein wieder voll belasten. Nach weiteren vierzehn Tagen wird der Gips entfernt. Nach zunächst Teilbelastung wird die Belastung sukzessive erhöht, bis der Patient zur Vollbelastung in der Lage ist. Diese Belastungssteigerung und insbesondere die Gelenkmobilisation sollte in der anschließenden Rehabilitationsmaßnahme (Bewegungstherapie) durchgeführt und trainiert werden. Rehabilitation Unabhängig von der Therapieform sollte sich eine Bewegungstherapie anschließen. Im Rahmen der konservativen Therapie, in der der Patient mit Spezialschuhen versorgt wurde, ist das Bein schon nach kurzer Zeit wieder voll belastbar, sodass die Bewegungstherapie schon etwa drei Wochen nach dem Riss begonnen werden kann. Statistischen Erhebungen zur Folge kann vom Tragen der Schuhe nach etwa acht Wochen abgesehen werden. Es ist in der Regel davon auszugehen, dass der Patient nach etwa drei bis vier Monaten die Achillessehne wieder sportlich belasten kann. Für aktive Sportler gilt allerdings: Training im Sinne von Wettkampftraining sollte erst nach etwa einem halben Jahr Schonung wieder durchgeführt werden. Inwiefern man zu Spitzenleistungen wieder in der Lage sein wird, ist individuell sehr unterschiedlich zu sehen. Genauen Behandlungsinhalte der Sporttherapie
-Wichtigster Punkt ist die Gangschulung in derTherapie -Mobilisation: -Training der umliegenden und kontralateralen Gelenke - Das betroffene Gelenk nur spannungs- und schmerzfrei bewegen (Dorsalextension sehr vorsichtig!) Kraft: -Training der umliegenden und kontralateralen Gelenke -Kein Training des betroffenen Gelenkes -Propriozeptions-/ Koordinationstraining: -Mit Orthese/ Schuh: statische Zwei- und Einbeinstandübungen (evtl. instabile Unterlage) -Isometrische, schmerzfreie Anspannung aller Muskeln im Schuh -Ausdauer: -Individuelles Ausdauertraining am Fahrradergometer (Kurbelverkürzung, Treten erfolgt mehr über die Ferse) -Wiederherstellung der Dorsalextension ab ca. 5-6. Woche - Bewegungseinschränkungen meist schwer zu beseitigen – lange Behandlungsdauer Propriozeptions-/ Koordinationstraining: -Training in Bezug auf optimale Beinachse und das Fußgewölbe („kurzer Fuß“) -Ziel: beides beherrschen und Abweichungen selbst korrigieren! -Sprünge frühestens ab der 12. Woche -z.B. Hüpfen (submax. Sprünge): auf der Stelle, vw/ rw,re/ li, Wechselsprünge, Rhythmus vorgeben -Sprünge: Sprung-ABC, Lauf-ABC -Tiefsprünge: Sprünge aus verschiedenen Höhen -Tiefsprünge mit anschließendem Hochspringen: Sprünge aus verschiedenen Höhen -Sportaufnahme frühestens nach 3 Monaten, wenn die funktionellen Parameter (Beweglichkeit, Schmerz, Kraft, Koordination) wieder hergestellt sind