Wenn Du Griffstärke, Gewicht, Kopfgrösse, Balancepunkt und Länge hast, dann brauchst Du nicht lange zu testen. Bespannen wirst Du ihn eh mit Deiner gewohnten Saite und dem gewohnten Spanngewicht. Einen Testschläger bekommst Du wahrscheinlich mit einer anderen Saite und vielleicht mit einer anderen Härte, und damit hast Du schon alle echten Variablen falsch eingestellt. Die Schläger von Aldi oder auch von Pro’sPro sind wahrscheinlich aus der selben Fabrik, wo die Markenschläger hergestellt werden und sind möglicherweise aus der selben Form und nur anders lackiert. Ich möchte im Übrigen den „Experten“ kennen, der allein vom Rahmen her Unterschiede zwischen Fabrikaten und Modellen ausmachen kann!
Es mag einem en gutes Gefühl geben, wenn man einige Schläger durchprobiert hat und am Ende glaubt, den richtigen gefunden zu haben. Nicht nur dass man endlich „seinen“ Schläger hat, sondern man ist auch stolz, ein solches Feingefühl zu haben, dass man die Schläger tatsächlich unterscheiden kann – und die Verkäufer unterstützen dieses gute Gefühl nach Kräften, denn sie wollen ja verkaufen, Aber was passiert wirklich beim Test? Der gelegentlich deutliche Unterschied in der Trefferqualität von einem zum anderen Schläger (bei gleichen Maßen und gleicher Bespannung) kommt nicht vom Schläger sondern von einer unwillkürlich veränderten Schlagbewegung. Ein neuer Schläger in der Hand weckt die Hoffnung auf ein gutes Testergebnis, vor allem, wenn die vorhergehenden Tests unbefriedigend waren. Das verändert natürlich die psychische Konstellation und bewirkt vielleicht eine nur geringfügige Veränderung der Schlagbewegung. Wenn man nun auf einmal ins Treffen hineinkommt, denkt man sofort, dass der Schläger diese Veränderung bewirkt. Aber das ist ein Irrtum. Diesen kleinen Selbstbetrug kannst Du leicht aufdecken, indem Du den selben Test ein zweites und drittes Mal durchführst. Es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn Du die selben Resultate bekommst!
In meiner Anfangszeit hatte ich immer zwei verschiedene Schläger dabei, und wenn ich gar nicht mehr ins Spiel kam, wechselte ich den Schläger. Und oft genug ging es dann wieder aufwärts. Es kam einfach nur darauf an, die negative Spirale nach unten zu unterbrechen, neue Hoffnungen an ein neues „Instrument“ zu knüpfen, und mit dieser veränderten inneren Einstellung geht eben oft eine veränderte Bewegung einher, die im günstigen Fall richtiger ist als die Vorherige. Das Schlägertesten ist m.E. ein kindisches Ritual von Leuten, die das Gras wachsen hören. Ausgenommen davon ist natürlich der Versuch mit anderen Gewichten und Grössen.