Pferd streikt im Gelände bleibt überall stehen und steigt oder rennt rückwärts
mein 14 jähriger Wallach war bisher geländesicher. Vor zwei Monaten sind wir im Gelände Wildschweinen begegnet und die Pferde sind völlig durchgedreht. Seit diesem Ausritt bleibt mein Pferd im Gelände ständig stehen und geht keinen Schritt vorwärts egal ob mit Druck oder ohne er rennt dann lange Strecken rückwärts und dreht dann um versuche ich ihn wieder in die andere Richtung zu drehen steigt er kerzengerade auch wenn ein anderes Pferd vorweggeht!? steige ich ab und führe geht er mit Hilfe der Gerte fast überall vorbei und auch weiter wenn er vorher gestiegen ist. Steige ich wieder auf sitze ich noch nicht richtig im Sattel und er dreht wieder um richtung zuhause. Was soll ich tun?????
2 Antworten
Danke für deine Antwort. Ich reite nie alleine aus meist zu zweit oder zu dritt. Es stimmt wenn ich den Hof in die Richtung verlassen will wo wir die Wildschweine getroffen haben streubt er sich schon am Ende des Hofes, reite ich jedoch in die andere Richtung geht er zwar nicht gerne vorne aber er geht ohne Probleme raus ins Gelände. Ich werde erstmal abwarten bis die Felder alle gedroschen sind und vielleicht verschwindet der Schweinegeruch...
Wildschweine sind übel! Die Pferde riechen sie 10 Meilen gegen den Wind!! Auch, wenn sie nie einem begegnet sind, so löst allein schon der Geruch den Fluchtreflex aus! Wenn du also immer wieder auf einem Weg reitest, "wo die Schweine laufen" oder gelaufen sind, der Wind so steht, dass er den Geruch rüber trägt, wirst du dieses Problem immer wieder haben und ich fürchte, wohl auch nicht in den Griff kriegen. Zwinge dein Pferd dann nicht dort vorbei - an dem Instinkt rüttelst du nicht! Steigt ein Pferd, ist das immer ein Zeichen dafür, dass es keinen anderen Aus(Flucht)weg mehr sieht. Auch wenn ein anderes Pferd vorweg geht und keine Angst hat - dein Pferd hat es! Und wenn dann der Kumpel auch noch in die Gefahrenrichtung weg geht, ihn "allein" lässt... Mal abgesehen davon, dass die Sache sehr gefährlich für euch beide ist, höre in diesem Fall auf dein Pferd, wenn du es dir nicht gänzlich mit ihm verderben willst. Reitest du allein aus? Die Gerte ist ein Hilfsmittel, die dir in diesem Moment Respekt verschaffen soll - gegen Angst aber holst du dir damit den Teufel ins Pferd. Du musst unterscheiden, ob sich der Wallach tatsächlich "nur" anstellt oder echt Angst hat. Auf Dauer kommst du mit Zwang nicht weiter. Wenn gar nichts mehr geht, bleibt dir nur, mit ihm erst einmal spazieren zu gehen, zu sehen, wie er sich verhält. Sein Vertrauen in sich und auch in dich ist für ihn erst einmal erledigt - das musst du dir wieder erarbeiten. Auch in dir sitzt vielleicht schon die Erwartung, dass er sein Verhalten an den Tag legt - das solltest du versuchen, abzulegen, wenn möglich. Was passiert denn, wenn du ihn umdrehen lässt? Geht es dann normal weiter oder auch nur mit Theater? Zum Thema Wildschweine: der Mais wird immer mehr angebaut und lockt somit die Schweine immer dichter an Wohngebiete heran - glaube deinem Pferd, wenn es sagt: "Hier stinkts!" Frage einmal bei den zuständigen Jagdpächtern des Gebietes nach, wie hoch der Bestand dort ist.