Welche Gründe gibt es wenn das Hinterrad eiert?
Mein Radl ist zwar nicht mehr das Jüngste und hat auch schon viel mit mir mitmachen müssen. Deshalb überlege ich mir, ob es sich noch lohnt ein neues Hinterrad zu kaufen. Meine Frage ist aber erst einmal, warum das Rad eiert? Welche Gründe könnten da vorliegen? Es ist ein Trekkingbike mit 21 Gänge, ca.8 Jahre und hat schon zwei Unfälle mit mir miterlebt. Keine Schwere, nur leichte Stürze. Ich will mir eh demnächst ein neues Rad kaufen, weiß nur noch nicht was für eins für mich am sinnvollsten ist. Ich will ja in zwei Jahren mal ein kleiner Triathlon mitmachen.
1 Antwort
Die Felge eines Laufrades wird von den Speichen gerade gehalten, es handelt sich um ein zusammenhängendes System. Lockert sich oder reißt aus irgendwelchen Gründen eine Speiche oder ein Speichennippel, bricht dieses System zusammen und die Felge gerät aus dem Gleichgewicht, somit gibt es einen Seiten- oder Höhenschlag, was sich durch das "Eiern" bemerkbar macht.
Abhilfe bringt bei einem Riss der Ersatz der defekten Speiche, des defekten Speichennippels, bei Lockerung das Wiederanziehen, in beiden Fällen ist auf jeden Fall eine Neuzentrierung erforderlich.
Wenn Du keine Erfahrung damit hast, dann würde ich das einem Fachmann überlassen, der bekommt so etwas in wenigen Minuten hin und man kann selbst dann eher etwas "verschlimmbessern", so dass der Fachmann hier noch mehr tun muss, um das Laufrad wieder ins Lot zu bekommen, was die Sache auch teurer machen kann (Arbeitszeit). Bei einem Speichenriss auf der rechten Antriebsseite ist ohnehin Spezialwerkzeug erforderlich, um die Ritzelkassette abzunehmen.
Wenn sich nur eine Speiche gelöst hat und Du ein wenig mutig bist oder ohnehin mit dem Gedanken mit dem Neukauf eines Laufrades spielst, dann kannst Du es auch schon einmal selbst ausprobieren.
Du brauchst dazu minimal einen passenden Speichenspanner (passend deshalb, weil es verschiedene Speichennippelgrößen gibt) und etwas Gefühl. Laufrad bleibt montiert. Eine Speiche wird fester, wenn man den Nippel gegen den Uhrzeigersinn, loser, wenn man im Uhrzeigersinn dreht (jeweils Blick von der Speiche aus auf die Felge).
Du setzt da, wo der Schlag am größten ist, den Speichenspanner an und drehst je nach Stärke des Schlag gegen den Uhrzeigersinn eine gewisse Umdrehung. Dann die Nippel links und rechts der betroffenen Speiche ebenfalls leicht drehen, aber weniger. Dann den Schlag kontrollieren und notfalls nachdrehen oder korrigieren.
Das ist ein wenig Fummelarbeit, aber mit Geduld geht das ganz gut. Übrigens: genauer geht es mit einem Zentrierständer, der von links und rechts Führungsstifte auf die Felgenränder des ausgebauten Rades schiebt. Sie zeigen an, ob die Felge richtig steht. Schabt es, ist an dieser Stelle ein Schlag. Aber die Investition in einen Zentrierständer (ab 50 Euro) lohnt sich eigentlich nur, wenn man richtig Radsport betreibt.
Wau, super gut erklärt - das habe ich sogar verstanden. Danke. Ich bin zwar nicht so viel mit dem Rad vertraut, eher mit dem Laufen, dennoch fahre ich jeden Tag mit dem Rad. Mal sehen, vielleicht bin ich ja mal mutig und verusuche Deine Betriebsanleitung. Danke nochmals.