Kommt darauf an, auf welchem Niveau Du Dich befindest. Als Einsteiger oder fortgeschrittener Anfänger hilft nur langsames Rantasten: möglichst viele kleingriffige Routen klettern und immer mal einen höheren Grad probieren. Aber nicht mit aller Gewalt zerren – wie schon erwähnt, müssen sich die Finger an die hohen Belastungen gewöhnen. Das genannte "Aufstellen" erfolgt irgendwann automatisch und ist in schwereren Sachen auch gar nicht zu vermeiden.
Wenn Du schon länger kletterst und Sehnen, Bänder und Gelenke gestärkt sind, gibt's zwei sichere Wege zu mehr Fingerpower: 1. Bouldern gehen und hier logischerweise vorzugsweise kleingriffige Probleme wählen. 2. Am Campus-Board hangeln und/oder am Klimmzug-Board trainieren. Letzteres hat den Vorteil, dass man neben Leisten auch Fingerlöcher, Sloper und Zangen ziehen kann. Schöner Nebeneffekt: Beides stärkt nicht nur die Finger, sondern auch die gesamte Oberkörpermuskulatur. Besonders viel bringt das Training mit Zusatzgewicht, also einem Gewichtsgurt – aber dafür muss man natürlich entsprechende Fitness mitbringen. In jedem Fall auf Maximalkraft, nicht auf Ausdauer trainieren. Heißt, pro Sequenz wenige möglichst schwere Züge an der Leistungsgrenze statt viele leichte.
Meine Empfehlung also: Zusätzlich zum Klettern bouldern gehen und/oder an den Boards trainieren. Das Hangel- oder Klimmzug-Programm kann man auch gut ans Klettern anschließen. Dann halt nicht völlig plattklettern, sondern vorher ran an die Boards. Beim Klimmzug-Board 15 Sequenzen à 3-5 Maxi-Züge. So klappt's mit mehr Finger-Power!