Liebe Gemeinschaft,
ich danke euch herzlich für eure Gedanken. Die Abstimmung steht nun schon etwas mehr als einen Tag scharf, was bei diesem Board schon eine lange Dauer ist. Ich nehme daher an, dass keine weiteren oder nur wenige weitere Antworten noch kommen werden.
Ich möchte daher diese, aufgrund der geringen Teilnehmer der Stichprobe, nicht repräsentative Umfrage dennoch schon einmal vorauswerten.
Alle Antworteten sprachen sich zu Gunsten des Sportes bei Kindern aus. Dabei reicht die Bandbreite der eingeschätzten Relevanz des Schulsportes von "geringe Priorotät" bis hin zu "Pflicht!". Eine Tendenz zur Verpflichtung ist im Moment erkennbar.
Gefordert wurden in erster Linie eine qualitative, motiervierende und in der Theorie gut fundierte regelmäßige aber moderate Sportausbildung. Sport an sich erscheint unverzichtbar, in (allgemeinbildenden) Schulen jedoch schwierig im Rahmen der eben genannten Forderungen zu erhalten. Bereits wenige Ausfallstunden können hier das Verfehlen oder Perversieren der Lehrpläne bedeuten. Eine persönliche anekdotische Evidenz: "In der ersten Stunde zeig ich euch die Technik für das Kugelstoßen. In der zweiten Stunden nehme ich dann den Test über die Weite ab." Solches Vorgehen kommt mit den meist anbitionierten Lehrplänen schnell in Mode, selten jedoch ans Licht oder in Verruf.
Leider jeodch ist der Bildungsplan und damit auch der Schulsport Ländersache. Daher hat weder das Portal, noch ich in erster Linie die Möglichkeit hier Einfluss zu nehmen. Wer hier macht hat sind aber die Eltern!
Die Eltern müssen in allererster Konsequenz ihre eigene Mündigkeit wieder erlangen und in jedem Fall nutzen! Elternbeiräte können sich in erstaunlich vielen Fällen unterrichtsgestaltend einbringen. Vorgaben können mit Änderungsanträgen bearbeitet werden und dementsprechend Mißstände abbauen.
Sollte jedoch wider Erwarten auch mit dieser Maßnahme keine Besserung erzielt werden können, müssen wir über die schulbegleitende bzw. außerschulische Förderung nachdenken. Hier können, nach meinem Dafürhalten müssen, die Eltern die Zügel in die Hand nehmen. Heranwachsende, die bereits regeläßig einem sie motivierenden Sport nachgehen sind davon nicht primär betrachtet. Vielmehr müssen wir hier die am Rand stehenden Schüler/Herandwachsenden einsammeln. In der Pädagogik heisst es betreffs der Ausbildung: "Holt den Schüler da ab wo er steht!". Das würde bedeuten, dass am besten Eltern und ihre Kinder gemeinsam sportliche AKtivitäten planen. Es gibt immer Privatleute, die Sporttraining anbieten und auch mehrere Kinder im Rahmen eines allwöchentlichen Sportsonntags unterrichten können.
Es geht mir hier jedoch nicht um die minutiöse Ausplanung der Aktivitäten, sondern um einen Ansatz, wie wir diejenigen zur Aktivität bekommen, die aus verschiedenen Gründen noch keinen Sort treiben: Scham, Selbstunsicherheit, Lustlosigkeit, fehlende Motivation, fehlende elterliche Fürsorge, körperliche Einschränkungen, keine finanzielle Möglichkeit.
Diesen jungen Menschen muss der Weg geboten werden können. Private Initiativen gibt es sicherlich, doch holen auch diese nur Hernawachsende ab, welche den Schritt zur Initiative geschafft haben. Was ist mit denen, die die Dunkelziffer bilden?
Diese große Frage werde ich mich bemühen, in den nächsten Wochen anzugehen. Dabei werde ich bestimmt auch wieder auf eure Ideen zurückgreifen wollen.
Bis dahin Sport Frei!
Euer Sebastian