Genaugenommen gibt es da keinen Unterschied - Die frühen Vibrationsgeräte wurden umgangssprachlich manchmal als "Rüttelplatte" bezeichnet daher hat sich der Begriff etabliert.
Die eigentlichen Unterschiede der Vibrationsgeräte liegen aber wo anders: In der Schwingungsrichtung:
Rein vertikal (also nur auf und ab) z.B. Power Plate
Seitenalternierend (rechte Seite bewegt sich aufwärts linke abwärts und umgekehrt, simuliert menschlichen Gang) z.B. Galileo
Horizontal (bewegt sich nur nach link/rechts/vorne/hinten) z.B. Billigplatten aus Fernost
Etabliert und umfangreich wissenschaftlich untersucht sind nur die ersten beiden Verfahren. Die rein vertikalen Schwingungen werden meist durch Gummigelagerte Platten die mit exzentrischen Massen angetrieben werden erzeugt. Bauartbedingt ermöglicht dies nur Frequenzen oberhalb von ca. 20Hz (z.B. (Power Plate: 20Hz-50Hz,. 1mm oder 2mm Amplitude)
Seitenalternierende Systeme sind fest mechanisch angetrieben und erlauben in der Regel höhere Amplituden und einen anderen Frequenzbereich (z.B. Galileo: 5-30Hz, 0-5mm Amplitude) Achtung: Billige Geräte bieten hier bauartbedingt nur einen sehr eingeschränkten Frequenzbereich von ca. 5 bis 15Hz, was viele Anwendungsbereich (siehe unten) nicht nutzbar macht.
Höhere Frequenzen ab 20Hz sind gut um den Muskel schnell zu ermüden und somit Leistungstraining und Muskelaufbau zu erreichen – Allerdings muss einem dabei klar sein, dass dies bei einem einigermaßen fitten Menschen das eigenen Körpergewicht hierfür keinen ausreichenden Stimulus bietet – hier muss man mit richtig Zusatzgewicht arbeiten (50% bis 100% vom Körpergewicht z.B. per Gewichtsweste oder per Langhantel) einfache Regel für die Wahl des richtigen Zusatzgewichtes: Wähle das Zusatzgewicht so hoch, das du Die Übung maximal 60 – 90 Sekunden durchführen kannst. Selbstredend dass ein solches sehr ermüdendes Trainings mit hohen Zusatzgewichten nur von fitten Menschen durchgeführt werden sollte. Zudem ist zu berücksichtigen dass die meisten insbesondere die billigen Geräte solche Lasten nicht auf Dauer verkraften – hier sollte man zu einem etablierten Markengerät greifen.
Mittlere Frequenzen (10-20Hz) eigen sich besonders gut für koordinatives Training aber auch zur Dehnung. Dies wird häufig alleinig mit der Physiotherapeutischen Anwendung assoziiert ist aber quatsch: Insbesondere das Dehnen funktioniert mit Vibration viel schneller und effektiver und das war eine der ersten Anwendung des Vibrationstrainings in den 60er und 70er Jahren in Russland (Stichpunkt Nazarov) (übrigens auch das einzige – Vibrationsplatten wie man sie heute kennt auf denen man stehend trainiert kamen in Russland nie zum Einsatz – auch nicht in der Weltraumfahrt wie es häufig im Internet fälschlicher Weise zu lesen ist – in der Weltraumfahrt werden sie erst seit der Jahrtausendwende von ESA und NASA ausprobiert) – Dennoch die Erhöhung der Dehnfähigkeit wurde seit den 70er Jahren sehr erfolgreich von den Russen im Hochleistungssport eingesetzt und sollte nicht unterschätzt werden.
Ganz niedrige Frequenzen (bis ca. 10Hz) eignen sich aufgrund der geringen Muskelaktivierung und der großen sich ergebenden Bewegungen sehr gut zur Mobilisation zur Lockerung und zum Cooldown nach dem Training. Auch dieser Bereicht wird hauptsächlich dem therapeutischen Gebrauch zugeordnet – wenn man aber das ganze unter dem Warm Up und Cool Down Aspekt betrachtet macht es durchaus auch bei der Sport/Fitness Anwendung Sinn, allerdings eben nicht für das Training selbst…