Wissenschaftlich untersucht wurden die physischen Belastungen von Turnierspielern durch den deutschen Grossmeister und Arzt Dr. Helmut Pfleger. Er fand 1981 heraus, dass die körperliche Anstrengung von Spitzenspielern hinsichtlich Atemfrequenz, Herzfrequenz, Blutdruck und eines Gewichtsverlustes während eines Turniers zumindest gleich gross ist, wie bei anderen Sportarten, bei denen die Fähigkeit sich extrem zu konzentrieren im Vordergrund steht, etwa Sportschiessen, Bahnengolf, Motorsport, Billard und viele andere. Auch haben Leistungsdiagnostische Untersuchungen ergeben, dass die allgemeine Fitness von Schachspielern jener der vorhin genannten Sportler nicht nachsteht.
Die weitgehende Ausübung des Schachsports in Wettkampfform führt zu einer erheblichen körperlichen Belastung, die häufig von Nicht-Schachspielern übersehen wird. Inzwischen existieren eine Reihe von Untersuchungen, die sich gerade mit diesem Aspekt des Schachspiels auseinandersetzen. Stellvertretend sei die Sportmedizinische Untersuchung an Schachspielern beim Schachmedizin-Turnier 1981 vom deutschen Grossmeister Dr.med. Helmut Pfleger genannt. Die Untersuchungen hatten folgende
Ergebnisse:
- Erhöhte Atemfrequenz (von 15 auf 40/min)
- Erhöhung des systolischen Blutdrucks (von 120 auf über 200)
- Erhöhung des diastolischen Blutdrucks (bis zu 65%)
- Zunahme der Herzschlagfrequenz (zw. 25 und 120%)
- Erhöhung der elektrischen Leitfähigkeit
- Gewichtsverlust während des Turniers.
Dem braucht kaum etwas hinzugefügt werden. Auch stimmen diese Ergebnisse mit den subjektiven Gefühlen von aktiven Schachspielern überein. Es sei noch darauf hingewiesen, dass dieses hohe Ausmass körperlicher und geistiger Anspannung von bestimmten physischen Voraussetzungen abhängig ist. Dies macht auch beim Schachsportler eine bestimmte Lebensweise notwendig: regelmässiges Training, Ausübung von Ausgleichs-sportarten, gesunde Ernährung, entsprechende Lebensweise (ausreichend Schlaf, kein Alkohol usw.). Selbstverständlich herrscht bei Schachturnieren striktes Rauchverbot.
Schach in seiner Wettkampfform bestätigt nachdrücklich den Ausspruch des römischen Dichters Juvenal: „mens sane in corpore sane - ein gesunder Geist in einem gesunden Körper“.