Kann man eine Skibindung auch selber auf seine Ski montieren?
Kann mir jemand Tipps dazu geben, wie man selbst eine Skibindung richtig auf die Alpinski montiert? Oder ist davon völlig abzuraten, und man sollte doch lieber ins ein Fachsportgeschäft gehen?
3 Antworten
Natürlich kann man eine Bindung selber montieren wenn man weis wie es geht. Hat der Ski eine Schiene oder ein vorgebohrte Platte mußt du nur die Bindung aufstecken und festschrauben. Natürlich an der richtigen Stelle. Hat der Ski keine Befestigung, musst Du Dir eine Bohrschablone kaufen oder machen, mit dem passenden Bohrer (je nach Decklaminat 3,5 oder 4,1mm) die Löcher an der richtigen Stelle und natürlich perfekt gerade bohren. Dann den richtigen Anpressdruck einstellen. Zuletzt kaufst Du Dir ein elektronisches Bindungseinstellgerät für 10000 Euro und stellst die richtige Auslösehärte ein. Du kannst natürlich auch nach Gefühl einstellen, das Risiko daß Du Dich verletzen kannst ist nicht sehr groß, auf jeden Fall merkst Du es gleich wenn Du daneben gelegen hast.
Kann mich racecaver nur anschließen. Mit den entsprechenden Werkzeugen ist eigentlich alles zu machen. Man sollte jedoch anschließend die Bindungseinstellung unbedingt überprüfen lassen. Ich persönlich habe schon einige Bindungen selbst montiert. Ist schon ein relativ großer Aufwand ohne Bohrschablone und die entsprechenden Bohrer ohne Tiefenanschlag. Jedoch habe ich auch schon öfter in einem Sportgeschäft ausgeholfen bei der Bindgungsmontage und Bindungseinstellung und mir dabei auch einiges an know how zugelegt.
Ich wollte mir kürzlich im Fachgeschäft ein Marker M44-Bindung auf einen neuen Schuh einstellen lassen.Das Geschäft hat sich schlicht aus Haftungsgründen geweigert,weil Kunststoffplatten zwischen dem Fersenteil und dem Vorderteil fehlen würden.In diesem Bereich steht der Schuh aber frei eingeklemmt in der Bindung.Die Platten haben keine praktische Bedeutung.Die Weigerung war mir persönlich unverständlich.Die Einheimischen in den Alpen sehen das nicht so eng.Dort stehen an jeder Station z.B.in der Schweiz eine Vielzahl von Schraubendrehern für den Eigenbedarf zur Verfügung.Die Schweizer stellen ihre Bindungen selbst ein,so wie die Niederheiner ihre Fahrradreifen selbst flicken.Natürlich muss jeder wissen,was er sich zutraut.Die Verschiebung des Fersenteils um 1,5cm mit neuer Bohrung war für mich kein Problem. Die Einstellung werde ich vor Ort sicherheitshalber nochmal überprüfen lassen.
Die Weigerung ist ganz einfach. Eine M44 ist so alt, daß wenn der Händler diese nur fahrfertig macht oder sogar noch einstellt und Dir passiert was, wird er vor Gericht sang und klanglos untergehen. Mit defekten Gleitplatten schon zweimal.
Jetzt kommt der Spruch daß Du ja nicht vor Gericht gehst, aber wer zu geizig ist, nach 20 Jahren eine neue Bindung zu kaufen, der geht wegen ein paar hundert oder tausend Euro Schmerzensgeld auch vor Gericht.
Und wenn dir der "Fachmann" vor Ort die Bindung tatsächlich einstellt, bewahre den Beleg gut auf. Im Falle eines Falles kannst Du dann mit einer 100% Gewinnchance auf Schmerzensgeld klagen.
Das "sicherheitshalber" kannst Du Dir so oder so sparen, weil ohne Gleitplatten die Bindung keine Sicherheit bietet. Hier kommt nämlich der ganze Druck und die ganze Reibung drauf, denn bei 98% der Stürze wird der Schuh in der Bindung verkeilt. Aus diesem Grund ist in der DIN-Norm die Gleitplatte nämlich besonders aufgeführt.
Der Fachhändler der Dich weggeschickt hat, hat seinen Job absolut richtig gemacht. Sieh es also nicht so eng, geh an die nächste Talstation und dreh die Bindung einfach nach Gefühl zu. Wenn du einem Händler das Risiko zuschieben willst, warum hast du nicht so viel Mumm, das Risiko auf Dich zu nehmen?