Hallo Avatar99,
es gibt beim Bogenschießen kein Visier mit Kimme und Korn wie beim Gewehrschießen, es ist beim Bogenschießen nur ein Punkt im Visier erlaubt. Die Kimme entsteht durch einen sauberen Anker der vom Bogenschützen wiederholbar ausgeführt werden muss.
Da sich dein Visier unmittelbar vor Dir befindet und sich das Ziel nun einmal zwischen 18m - 90m vor Dir befindet, muss sich Dein Auge für eine Distanz entscheiden. Als Ergebnis siehst Du entweder das Visier klar oder die Zielauflage. KEIN Mensch kann beim Bogenschießen gleichzeitig Visier und Ziel klar sehen. Nun gibt es bei den Bogenschützen in der Tat unterschiedliche Meinungen, wie man mit diesem Problem umgeht.
Es ist also eine Entscheidung des Bogenschützen, worauf er sein Auge fokussiert.
Wenn Du Dich intensiv mit dem Bogenschießen beschäftigst, stellst Du fest dass es ein sehr anspruchsvoller Bewegungsablauf ist. Es wird nicht einfach gezielt sondern durch gutes Training wird das Gehirn ein Bewegungsablauf antrainiert der Reproduzierbar ist. Viel wichtiger als das Zielen ist der Stand, die Haltung und der Bewegungsablauf beim Schuss. Aus diesem Grunde ist es von Vorteil, wenn Du die Zielauflage fokussierst, da du dort treffen möchtest. Der eigentliche Zielvorgang findet nur als einer von vielen Punkten statt, eher unterbewusst. Schaust Du hier:
http://www.bogenundpfeile.de/Schussablauf/Zielen.htm
Sobald Du den Anker erreicht hast, findet eine kurze Feinkorrektur statt und dann beschäftigst Du Dich auch schon mit dem Aufbau der Rückenspannung. Das Zielen ist eher im Unterbewusstsein aus diesem Grunde solltest Du auch auf die Zielauflage fokusiert sein. Das Gehirn weiss dann auch, wohin du schießen möchtest und Unterstützt das Bogenschießen. Damit das Gehirn lernen kann, ist die nächste folgende Bewegung "das Nachhalten". Du verharrst unbeweglich und "steuerst" den Pfeil "gedanklich" in das Gold der Zielauflage.