Hat man beim Ausatmen bei Kampfsport wirklich die größte Kraft?
Hallo, habe mal gehört bzw. unser Trainer sagt immer, dass man beim Ausatmen die größte Kraft entwickeln kann. Stimmt das? Ich mache Kickboxen.
2 Antworten
Hi dribbelt, obwohl es immer wieder behauptet wird kann ich nur NEIN sagen! Gegenfrage: Warum neigen wir zur Preßatmung, wenn wir etwas mit besonders viel Kraft bewegen wollen, z.B. beim Heben von Getränkekästen? Es gibt sogar Untersuchungen zur Kraftentwicklung beim Atmen und die ergaben Bei angehaltenem Atem entwickelt man die größte Kraft. Das wird durch das natürliche Verhalten bei untrainierten Personen bestätigt, bei denen die Freisetzung großer Kräfte (z.B. schwere Kisten heben) von der Preßatmung begleitet wird. Etwas geringere Kräfte ergeben sich bei der Ausatmung. Bei langsamen oder isolierten Techniken (z.B. Fauststoß beim Bruchtest) wird die Ausatmung gezielt zur Kraftsteigerung eingesetzt. Bei sehr schnellen Technikfolgen (z.B. Kettenfauststöße) kann die Atmung dem Krafteinsatz allerdings nicht mehr folgen.Die geringsten Kräfte ergeben sich beim Einatmen. Als Erklärung werden zwei Ursachen genannt: Der pneumomuskulären Reflex, bei dem die Reizung der Lungenrezeptoren die Leistungsfähigkeit der Skelettmuskeln erhöht. Die angespannten Bauchmuskeln verringern die Belastung der Rückenstrecker. Jedoch ist die Pressatmung eine eher schädliche Art und Weise Kraft umzusetzen.
Wie Spatzi007 schon geschrieben hat neigen viele in der aktiven Kraftphase zu der sogenannten Pressatmung. Je nach dem wie schwer das zu bewältigende Gewicht ist, ist es mehr als schwer beim Kraftaufwand auszuatmen. Dennoch stellt die Pressatmung eine Gefahr da, weil hier der Druck auf die Gefäßwände sehr hoch ist. Von daher sollte die Pressatmung schon vermieden werden und es sollte gerade bei einem Krafttraining in der aktiven Phase zur Ausatmung kommen. Beim Kickboxen selbst sind die Bewegungen recht schneller Natur, so das dieser Atemausgleich irgendwann nicht mehr zu bewerkstelligen ist. Hier paßt der Organisumus jedoch automatisch die Atmung der schnellen Belastung an.