Ist Rennrad fahren anders als Mountainbiken?

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Auch wenn die Trittbewegung prinzipiell bei beiden Räderarten gleich ist, gibt es schon gewisse Unterschiede bei der Beanspruchung.

Das beginnt schon beim Rollwiderstand, der beim Mountainbike in der Regel höher ist, also beim Rennrad. Letzteres ist schließlich für eine lange Strecke auf glatter Fahrbahn ausgelegt, daher müssen die Reifen vor allem einen geringeren Rollwiderstand bieten, was sie vor allem durch ein glattes Profil erreichen.

Das MTB ist dagegen für das Gelände und weniger lange Strecken bestimmt. Um den Halt auch auf losen Untergrund zu sichern, sind die Reifen stärker profiliert, was aber zur Folge hat, dass man beim Treten mehr Energie aufwänden muss.

Außerdem, und das ist wohl der wesentliche Unterschied, unterscheiden sich die Sportarten hinsichtlich der Belastungsform. Rennradfahren ist in erster Linie eine ausdauerbetonte Belastung über eine lange Strecke, wie ich schon schilderte.

Das hat zur Folge, das die Anteile hinsichtlich der eigenen Fähigkeiten bezüglich Ausdauer und Kraft unterschiedlich verteilt sind, als beim MTB, wo man abseits einer befestigten Straße auch wegen der Topografie mehr Kraft aufwänden muss, was aber nicht heißt, dass man mit einem Rennrad nicht kraftvoll fahren kann.

Auch mit dem Rennrad kann man kraftbetont fahren, etwa an einer Steigung, die über zwei, drei Stunden geht. Doch diese Form der Belastung unterscheidet sich aber schon von der, die auf dem MTB abseits im Gelände entsteht.

Daher gibt es auch hier die Unterscheidung zwischen Grundlagen- und spezifischer Ausdauer. In beiden Fällen baut sich eine Grundlagenausdauer auf, aber es entwickelt sich jeweils eine spezifische Ausdauer infolge der in einem gewissen Maße unterschiedlichen Belastungen der Muskulatur. Das heißt unter dem Strich, dass ein guter Rennradfahrer noch lange kein guter MTB-Fahrer sein muss.

Neben der von mir geschilderten Muskelbeanspruchen gibt es auch Unterschiede hinsichtlich der Fahreigenschaften von Rennrad und MTB, die zumindest in bestimmten (Grenz-) Sitationen unterschiedliche Fähigkeiten erfordern.

Rennradfahren und MTB sind schon zwei paar Schuhe. Auch wenn hier bei beidem die Hauptarbeit von der Beinmuskulatur ausgeübt wird. Wenn wir beim normalen Radsport bleiben, dann gibt es hier Fahrer die sehr gut am Berg sind und Fahrer die Top Einzelzeitfahrer sind. Ein guter Bergfahrer muß zwangsläufig aber kein guter Zeitfahrer sein und umgekehrt genauso. Beim Vergleich Rennrad zu MTB ist es genauso, wobei hier noch der Unterschied im Rad selbst hinzu kommt. Beim MTB kommt es gerade im Gelände nicht nur auf die Kraft in den Beinen, sondern auch auf die Geschicklichkeit und das richtige Handling mit dem Bike an. Mit Sicherheit kommt ein Fahrer der aus dem herkömmlichen Radsport kommt, beim MTB besser zurecht als ein Läufer der auf MTB umsatteln will, aber auch der herrkömmliche Radsportler muß hier erstmal spezifisch trainieren um im MTB Bereich Fuß zu fassen. Umgekehrt, also beim Umstieg von MTB zum Rennrad, ist es natürlich genauso.