Karate trotz Hohlkreuz?
Guten Tag,
hatte bis vor 4 Monaten ein Hohlkreuz, welches ich recht erfolgreich wegtrainiert habe (Bauchmuskel gestärkt, unteren Rücken gedehnt, vordere Oberschenkelmuskeln gedehnt, Beincurls)
Nun möchte ich gerne mit Karate anfangen und müsste dazu sehr stark die hintere Oberschenkelmuskulatur dehnen, um das Bein einigermaßen hoch zu bekommen( im Moment erreiche ich mit den Fingerspitzen grade so den Boden^^). Nun die Frage: Ist es bei einer Neigung zum Hohlkreuz bedenklich, die hintere Oberschenkelmuskulatur zu dehnen? Schließlich sorgt sie ja dafür, dass das Becken nicht nach vorne kippt!
2 Antworten
Dein Denkansatz ist schon völlig richtig, die Spannung der geraden Bauchmuskeln sorgt im Zusammenspiel mit der der Kniebeuger für die aufrechte Stellung des Beckens. Aber den kräftigsten Muskel hast du dabei noch außer Acht gelassen. Der große Gesäßmuskel zieht das Becken hinten kräftig nach unten und ihn solltest du auch ordentlich trainieren.
Die Gefahr beim Karatetraining würde ich auch weniger in der (physiologischen) Dehnung der Kniebeuger sehen, als vielmehr in der zusätzlichen Kräftigung der Hüftbeuger bei allen Beintechniken. Der kräftige und durch langes Sitzen verkürzte ileopsoas ist nämlich der Übeltäter, der das Becken im Stand nach vorne kippt.
Wenn es also unbedingt Karate sein muss, dann empfehle ich dir dringend, zusätzlich zu deinen bisherigen Bemühungen die Hüftbeuger (und das sind nicht die vorderen Oberschenkelmuskeln!) intensiv zu dehnen und die Gesäßmuskeln intensiv zu kräftigen. Grundsätzlich muss es natürlich immer das Ziel sein, kräftige und elastische Muskeln aufzubauen. Agonisten und Antgonisten sollten dabei einen gleichstarken Zug auf das Skelett ausüben.
Ok danke für die ausführliche Antwort ! Ich muss dazu noch sagen, dass ich u.a. auch Fußball spiele, und laut google haben Fußballer ja auch sehr ausgeprägte Hüftbeuger. Aber jetzt mach ich mich an die Dehnübungen! :D
Auch für den Schuss beim Fußball gilt:
Je elastischer die Hüftbeuger sind, desto größer kann die Ausholbewegung werden. Je größer die Ausholbewegung, desto länger der Beschleunigungsweg und umso härter wird bei gleichbleibender Kraft der Schuss.
Im übrigen freuen sich auch die Verfasser ausführlicher Antworten über eine positive Bewertung ihrer Bemühung!