Muss man als Läufer auch den Oberkörper trainieren?
Die Läufer sind ja am Oberkörper immer sehr dünn, haben da so gut wie keine Muskeln. Aber heißt doch immer man soll einen Ausgleich schaffen, damit es nicht zu Dysbalancen kommt. Sollte ein Läufer demnach auch seinen Oberkörper trainieren?
5 Antworten
Es kommt darauf an, welche Strecken du läufst. Je schneller man laufen will, um so wichtiger wird ein durchtrainierter körper. Schau mal die Marathonläufer an, die sind sicherlich zwar durchtrainiert, aber nicht muskulös. Schau dir die 100-Meter-Sprinter an, welche vor Kraft im Oberkörper nur strotzen. Allerdings muss man sagen, dass man durchs Laufen sicher keine muskulären Dysbalancen bekommt. Laufen ist eine absolut natürliche Bewegung, für die der Körper keine Muskelgruppe einseitig trainiert.
Als Läufer vernachlässigt man gerne die Muskelgruppen, die man vermeidlich nicht zum Laufen benötigt. Dies ist aber gerade bei längeren Strecken zu kurz gesprungen. Die Armmuskulatur benötigst Du für eine flüssige Armarbeit, diese sorgt u.a. für ein ökonomischen Laufstil. Die Rumpfmuskulatur richtet Dich beim laufen auf und Du kannst tief und frei atmen und die Laufbewegung wird nicht gehemmt. Wenn Du 2 KM vor dem Ziel mit dem Kopf auf dem Asphalt hängst weil der Oberkörper schlapp macht, sieht dies nicht nur doof aus, Du kannst auch nicht mehr richtig atmen. Einige kleine Übungen nach einer Rekom-Einheit sollten kein Problem sein. Arme, Bauch und Rücken. Viel Spaß dabei und sportliche Grüße
Ähnliche Erfahrungen habe ich auch gemacht. Bei Halbmarathons spüre ich vor allem, dass der Oberkörper mich hindert unter 1:30 zu kommen, meine Arme werden ab dem 10km da schwer, während die Beinen eigentlich noch weiter machen könnten. Ist blöd,...
Ich habe vor mich da gezielt zu verbessern,...welche gezielte Trainingsmethoden, bzw. Machinen habt ihr da benutzt,...(man merkt ja,ich habe sowas nie angefasst)?
Danke
Ich laufe schon seit 5 Jahren - jetzt wird es mein 6 Jahr - einen Marathon. Am Anfang trainierte ich ausschließlich die Beine und die Ausdauer. Das bekam ich an meinem ersten Marathon deutlich zu spüren. Als Läufer musst Du natürlich die Oberarme, Schulter und Rücken so wie den Rumpf trainieren, aber nicht so wie ein Bodybuilder. Sehr leichte Gewichte - dafür mehr Wiederholungen. Ich habe mit 3 Sätzen und jeweils 25 Wiederholungen begonnen und der zweite Marathon war bestens gelaufen. Ich trainierte die Bizeps, Trizeps an Hanteln und auch am Seil, dann ging ich ins Rückentraining - bekommt man zusätzlich auch noch von der Kasse bezuschusst und seitdem habe ich keine Probleme mehr mit dem Oberkörper. Im Gegenteil, ich kann nun die Arme besser für den Schwung hinzunehmen und es tut dennoch nichts weh. Ich hatte einen Laufanfänger, der war auch erst der Meinung, man müsse nichts mit den Oberarmen machen. Bei seinem HM hat er dann sein blaues Wunder erlebt und kam dann auf mich zu. Ich habe ihm genau dieses - was ich jetzt hier niedergeschrieben habe - erzählt, ihm einige Geräte gezeigt die er beherzigen soll und auch die Gewichte, damit er es nicht übertreibt und schon hat er es nach einer Weile auch gemerkt.
Jein, für einen Langstreckenläufer ist ein großes Muskelvolumen kontraproduktiv, da hier andere Muskelfasern zum Einsatz kommen die sich gegenseitig blockieren. Das ist auch der Grund warum die ganzen Ausdauersportler nicht so muskulös sind wie die Kraftsportler. Gegen ein gezieltes Oberkörpertraining ist natürlich auch bei einem Ausdauersportler nichts einzuwenden, aber dann sollte dies nur unterstützen und nicht vorderrangig sein. Das Haupttrainingsmerk sollte dann schon beim Laufen liegen.