wie lange dauert es bis knochen,knorpel,sehnen und bänder sich angepasst haben?
hallo, muskeln passen sich ja rel. schnell an trainingsbelastungen an, d.h. nach wenigen wochen training wird schon die koordiantion verbessert und später kommt noch das muskelwachstum dazu. wenn man alles richtig macht sieht man erste ergebnisse schon nach 1-2 monaten. meine frage ist nun wie lange dauert es bis sich der passive bewegunsapparat angepasst hat? ich hab mich in der leichtathletik in richtung dreisprung spezialisiert, und da dieser ja enorme belastung sowohl für die muskeln aber auch für die knochen und sehnen darstellt wollte ich wissen wie lange es mit regelmäßgen training dauert, bis sich die knochen und sehen so verstärkt haben dass stärkere belastungen (z.b. höhere anlaufgeschwindigkeit im sprung abfangen,also höhere inensität bei sprüngen) möglich sind ohne schmerzen oder beschwerden zu bekommen? manchmall habe ich wenn ich es übertreibe z.b. knieschmerzen, auch bei keiner belastung, die aber dann doch verschwinden, fersenschmerzen und ab und zu auch mal die hüfte. ich denke dass liegt daran dass ich in kurzer zeit sehr viel erreichen wollte und auch ziemlich ungeduldig war, hab dementsprechend sehr hart trainiert, was aber wohl zu viel des guten war. ist das ein jahrelanger prozess bis sich knochen etc. angepasst haben? oder geht es vielleicht doch schneller?
und wie kann ich mich ernähren dass meine knochn etc. möglichst gut unterstützt werden beim aufbau?
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Muskeln, Sehnen, Bänder und Knochen wachsen unterschiedlich schnell. Das lässt sich unter anderem auch aus der sogenannten Halbwertszeit der Bauelemente (Gewebemoleküle) erkennen. Als Halbwertszeit gilt diejenige Zeitspanne, in der die Hälfte aller Gewebemoleküle durch neue ersetzt wurden. Die Muskeleiweiße (Myosine) haben beispielsweise eine HWZ von etwa 10 bis 60 Tagen, bei den Sehneneiweißen (Kollagen) werden HWZ von 40 Tagen bis mehreren Jahren genannt. Das bedeutet, dass Muskeln wesentlich schneller wachsen als Sehnen und Gelenkbänder. Das kann zur Folge haben, dass bei intensivstem Krafttraining die Muskeln schneller an Kraft zulegen können als die Sehnen aushalten können, was besonders an Leistungssportlern beobachtet wurde, die ihr Training durch Einnahme von Anabolika unterstützt haben. Sehnenabrisse sind die Folgen. Bei fehlender Beanspruchung „schrumpfen“ die Muskeln aber auch wesentlich schneller als die Sehnen (= Inaktivitätshypotrophie) .
Bei den Knochen sieht das etwas anders aus. Das Dickenwachstum verläuft sehr langsam, so dass man (bei Erwachsenen) Veränderungen erst nach Jahren regelmäßiger Beanspruchung beobachten kann. Anders ist es die der Veränderung der Knochendichte. Diese nimmt bei mechanischer Beanspruchung relativ schnell zu – aber bei fehlender Beanspruchung auch wieder ab (siehe Schwerelosigkeit, Raumfahrt).
Folglich: Regelmäßige und langjährige Beanspruchung im Training ist notwendig.
Wenn du jedoch den Bewegungsapparat überlastest, verursachen die dadurch entstandenen Schmerzen zwangsläufig, dass sich der Körper gegen weitere Belastungen wehrt. Die Folge ist ein Ausbleiben von weiteren Entwicklungsreizen in ausreichender Höhe, was zum Entwicklungsstillstand führt, in Extremfällen sogar zu einen Abbau der Strukturen (= Inaktivitätshypotrophie). Das kann einen Leistungssportler um Wochen und Monate zurückwerfen. Da nützt auch die beste und ausgewogenste Ernährung wenig.