Wiedereinstieg in den Fußball nach langwieriger Knie-Verletzungspause?
Hallo liebe Community,
nachdem ich im Internet nichts auf meine Situation zutreffendes finde, habe ich mich nun dazu entschieden, meine Erfahrungen und Fragen hier in diesem Forum reinzustellen.
Zu mir: Ich bin 23 Jahre alt und war seit ich denken kann leidenschaftlicher Fußballer im Amateurbereich. Ich hatte eigentlich nie Verletzungen sowie Zwangspausen. Bis sich dann im Mai 2016 beim Aufkommen nach einem Kopfball mein Knie nach innen verdrehte. Diagnose: vorderes Kreuzband + Innenmeniskus gerissen. Bis ich diese jedoch erhielt, ging ich zuerst lediglich von einem KreuzbandANriss aus, da mein erster Arzt mir diese Diagnose ausstellte. Daraufhin habe ich bereits eine Physiotherapie in Form von 10 Einheiten absolviert. Aufgrund meiner berechtigten Zweifel ging ich mit meinen MRT-Bildern zu einem Kniespezialisten, der mir die dann doch niederschmetternde Diagnose (siehe oben) gab. Im Oktober 2016 wurde ich dann operiert: VKBP mittels Semitendinosussehnen-Einsatz sowie Meniskus-Naht. Daraufhin musste ich sechs Wochen eine Schiene tragen, um das Kniegelenk zu schützen bzw. ein zu enormes Beugen des Knies zu verhindern. Nebenbei machte ich erneut eine Physiotherapie und es machten sich nach und nach Fortschritte bemerkbar.
Ich wurde auch aufgrund der schnellen Fortschritte immer ungeduldiger und motivierter und begann bald mit dem Laufen, etc. Im Mai (sieben Monate nach der OP) begann ich wieder mit dem Fußball-Training, was nach zwei Wochen aber leider wieder mit einem Meniskusriss endete. Diesen ließ ich im Juli des Vorjahres teilentfernen, da er nicht nochmal zu nähen ging.
Seitdem trainiere ich 3-5 mal wöchentlich und das auch sehr vielseitig: Ergometer, Wackelbrett, Koordinationsleiter, Sprungkraft, Laufen, Krafttraining (Kniebeugen, Ausfallschritte, Beckenheben, Wadenheben, etc.). Die Beinmuskulatur ist auf beiden Beinen meines Erachtens nun bereits seit einiger Zeit gleich gut ausgeprägt.
Ich habe nun die Absicht, jetzt in der Frühjahrssaison wieder ins Fußballtraining einzusteigen und mich bei unserer zweiten Mannschaft langsam zurückzutasten. Einziges Problem: Das Knie knackt immer noch ziemlich, ich verspüre dabei jedoch keinerlei Schmerzen. Mein Arzt meinte auch, ich müsste mir keine Sorgen machen sofern ich dabei keine Schmerzen habe. Seit neuestem kommt mir aber wieder vor, dass das Knie teilweise etwas schwach und vielleicht sogar etwas instabiler als das andere ist. Kann das eventuell durch Übertraining kommen? Ist das vielleicht im Vergleich zum gesunden Knie bis zu einem gewissen Grad normal? Kommt das vom Kopf, weil es jetzt doch bald soweit sein sollte mit dem Comeback? Und hilft eine Kniebandage beim Spielen etwas?
Ich weiß, mein "Leidensweg" ist lang und so auch diese Nachricht. :-D Jedoch wollte ich so genau wie möglich alles erklären. Ich danke jetzt schon jedem, der sich das 1. alles durchgelesen hat und 2. vielleicht sogar noch eine helfende Antwort auf meine Fragen hat.
Danke & bis dann.
LG Marco
2 Antworten
Hallo Marco,
so eine Leidensgeschichte hört man immer wieder.
Du machst bisher alles richtig. Das Gefühl, dass das Knie instabil ist könnte etwas Angst sein, klar. Der Kopf spielt immer eine Rolle.
Allerdings kann man sich auch vorstellen, dass physiologische Sturkturen, die Fehlen (z.b. ein Teil des Meniskus) eine generelle Instabilität auslösen.
Eine Lösung kann natürlich eine Bandage sein oder auch Kinesiotape.
Oft wird gelaubt, dass diese Hilfsmittel direkte Stabilität vermitteln.
Dies ist aber nur bedingt der Fall. Der Grund, warum so etwas funktioniert ist, dass der Körper das Knie besser wahrnimmt, weil ein sensibler Input erfolgt.
Somit nimmt der Körper diese Struktur besser wahr und richtet die Aufmerksamkeit dort hin.
Ich hoffe ich konnte helfen. Für weitere Tipps, um fit zu bleiben schaue dich doch gerne mal auf meinem YT- Kanal um: https://www.youtube.com/channel/UCsU4ljYXE6L86dY5aExV4qA
"Seit neuestem kommt mir aber wieder vor, dass ..." Also es ist nahezu unmöglich etwas sinnvolles beizusteuern wenn es um Ahnungen und Gefühle geht. Nach dem Geschilderten würde ich Übertraining ausschliessen, wobei ich mal vermute, dass du gar nicht Übertraining meinst sondern einfach nur zuviel Training. Was man ebenso klar sagen kann ist, dass Bandagen, Tapes etc. nichts nützen. Also gar nichts, Null, niente.
Nach der Anamnese sehe ich dich immer noch als Optimisten. Ich würde trotz allem abklären ab wann bleibende Schäden zu befürchten sind. Wenn das schon beim nächsten Fehltritt oder Zusammenprall passieren kann würde ich ernsthaft über sportliche Alternativen nachdenken.