Worin liegt der Unterschied zwischen dem Prinzip der anfangskraft und dem Prinzip des optimalen Beschleunigungsweges?
Die anfangskraft wird doch durch eine entgegengesetzte Bewegung realisiert womit sich der Beschleunigungsweg verlängert worin liegt jetzt der Unterschied der beiden Prinzipien
2 Antworten
Das Gemeinsame beider Prinzipien ist das Ziel, einer Masse mit den zur Verfügung stehenden Kraftreserven des Muskels eine möglichst hohe
Geschwindigkeit zu vermitteln.
1. Diese Kraftreserven müssen unter Berücksichtigung der anatomischen Bedingungen derart entlang des Beschleunigungsweges verteilt sein, dass sie nicht schon vor Erreichen des Endes des möglichen Beschleunigungsweges verbraucht sind. Also darf der Beschleunigungsweg nicht zu lang sein (z.B. Anlauf beim Weitsprung), und es darf zusätzlich keine Kraft durch Überwindung ungünstiger Gelenkwinkel vergeudet werden (z.B. Hochsprung aus einer tiefen Hockstellung).
2. Der Muskel braucht stets eine gewisse Zeit, um aus dem Ruhezustand (Anfangskraft = 0) die Maximalkraft aufzubauen (Kontraktionszeit etwa
50 bis 100 ms). Da durch das Prinzip des Beschleunigungsweges die Zeitspanne begrenzt ist, in der die zur Verfügung stehende Kraft beschleunigend auf die Masse einwirken kann, sollte der Muskel die Beschleunigung nicht aus dem Ruhezustand (Anfangskraft = 0) beginnen, sondern schon eine Anfangskraft >0 aufgebaut haben. Das geht
nur dadurch, dass er vorher eine Ausholbewegung (Gegenbewegung) abbremst.
Also: Im ersten Fall (Beschleunigungsweg) geht es um die Ausdehnung, im zweiten Fall (Anfangskraft) um die Ausnutzung.
Danke erstmal für die Mühe! Hat mir viel geholfen und ich denk ich kann die beiden Prinzipien jetzt gut voneinander unterscheiden.
Hallo und guten Tag,
das Prinzip der Anfangskraft besagt, dass eine Bewegung, mit der eine hohe Endgeschwindigkeit erreicht werden soll,
durch eine entgegengesetzt gerichtete Bewegung einzuleiten ist.
Eine konstante Kraft gibt einer Masse eine umso höhere Endgeschwindigkeit,
je länger die Kraft auf die Masse einwirkt, sagt das Prinzip des Beschleunigungsweges.
Man geht also von unterschiedlichen Kräften aus, beim Anfangskeaft spielt die Dauer eine untergeordnete Rolle!
Mit freundlichen Grüßen