Nachttauchen
Eine gute Orientierung ist beim Tauchen lebenswichtig und beim Nachttauchen noch um einiges wichtiger. Dann präsentiert sich den Nachttauchern mitunter eine völlig andere Welt als den Tauchern, die am Tag ins Wasser gleiten. Zander und Aal beginnen nun zu jagen. Auch die Flusskrebse werden aktiv. Die Nacht erwartet den Menschen mit ganz besonderem Reiz: über wie unter Wasser.
Jeder Griff muss sitzen, Ihre Tauchausrüstung sollten Sie im Schlaf beherrschen, zudem sollten die Kommunikation unter Wasser perfekt funktionieren. Schließlich liegt es in der Natur der Nacht, dass sie die Sicht erheblich einschränkt. Aus diesem Grund ist ein Kurs fürs Nachttauchen sehr empfehlenswert, möchte man nach Einbruch der Dunkelheit Unterwasserwelten erforschen. Solche Kurse werden im Allgemeinen nur fortgeschrittenen Tauchern angeboten. Das Mindestalter schwankt, aber für Kinder unter 12 wird man kaum einen Kurs finden. Auch die anderen Zugangsvoraussetzungen zu einem Nachttauchkurs sind unterschiedlich. Die eine Tauchschule nennt als Voraussetzung beispielsweise ein Mindestalter von 14 Jahren und einen bestandenen Bronze-Tauchkurs nach den Regeln der CMAS oder eine vergleichbare Ausbildung. Andere setzen das Mindestalter auf 12 Jahre und verlangen einen absolvierten Open Water Diver – Kurs oder Vergleichbares. So genannte Äquivalenzlisten ermöglichen die Vergleiche der Ausbildungsgrade verschiedener Tauchorganisationen. So weiß man in etwa, welche Qualifikation welcher entspricht.
In guten Nachttauchkursen lernt man, Nacht-Tauchgänge zu planen und zu organisieren. Eine besondere Rolle kommt dabei den verwendeten Lampen zu. Sie sind die einzige Möglichkeit, sich sehend unter Wasser zu orientieren. Bei der Länge des Tauchgangs sollte deshalb unter anderem die voraussichtliche Brenndauer der Lampe ausschlaggebend sein. Trainiert wird auch die möglichst perfekte Kommunikation mit Tauchkollegen; nachts tauchen sollten Sie niemals allein. Im Kurs lernen Sie mögliche Gefahren des Nachttauchens kennen, sodass Sie sie auf ein Minimum reduzieren können. Und natürlich gehört auch die Praxis zum Kurs. Die Dunkelheit im Wasser mag manch einem fantasiebegabten Taucher dabei Streiche spielen. Zumindest ungeübte Nachttaucher sollten nur Tauchreviere wählen, die sie bereits von Tauchgängen tagsüber kennen. Sich mit einer Lampe, die nur Ausschnitte erhellt, im dunklen Wasser zu bewegen, stellt auch hohe Ansprüche an die Psyche eines Tauchers. Wer das auszuhalten vermag, wird mit dem Einblick in eine faszinierende Welt belohnt, in der der Lichtkegel der Lampe mitunter Tiere bannt, sie regungslos werden lässt, dass man sie mit Händen greifen könnte.
http://www.tauchen-lernen.net/nachttauchen.html