Das liegt am zunehmenden Massenträgheitsmoment (MOI = Moment of Inertia), d.h. mit zunehmender Schlägerlänge steigt auch das Massenträgheitsmoment an und die Schläger werden immer schwerer zu schwingen. Wenn man das Mehr an Kraft nicht aufbringen kann, welches der längere Schläger benötigt kommt man auch nicht weiter. Das ist ein grundsätzliches Problem bei Golfschlägern welche nach dem Schwunggewichtsprinzip gebaut sind.
Damenschläger sind nicht grundsätzlich leichter. Meist werden für Damen die gleichen Kopfgewichte wie für Herren genommen. Da diese aber für Damen häufig zu schwer zu schwingen sind macht man diese einfach ca. 1 inch kürzer. Besser wäre es wohl den Damen in der Länge richtig angepasste Schläger mit entsprechend leichteren Köpfen zu bieten. Welchen Schaftflex Damenschläger haben sollten hängt vornehmlich von der Schwunggeschwindigkeit ab, meist wird aber der weicherer L-Flex eingebaut.
Die ersten 6 Wochen nur passiv bewegen. Auf keinen Fall zu viel aktiv wollen. Nach 8 Wochen kann man etwas Chippen. Nach 3 Monaten könnte es mit verhaltenem Golfen wieder gehen. Nach 6 Monaten sollte alles wieder normal sein.
Der Begriff "Schwunggewicht" wurde, soweit mir bekannt, Anfang des letzten Jahrhunderts eingeführt, um die Gewichtsverteilung innerhalb eines Schlägers zu definieren, mit dem Hintergedanken, dass alle Schläger mit dem gleichen Schwunggewicht im Satz zusammenpassen würden. Die Golfschläger werden mit einer "Schwunggewichts-Waage" (besser: Drehmomentwaage), mit einem Fulcrum von meist 14“ (manchmal auch 12“) auf einen einheitlichen Wert gebracht, z.B. Herren D0 oder Damen C7. C7 läßt sich danach leichter schwingen als D0. Es handelt sich hierbei um eine rein statische Messung.
Diese Baumethode berücksichtigt nur das Drehmoment, jedoch relativ wenig die Dynamik des Schwungs und das Schwunggefühl. Nach der Definition des Schwunggewichts wird nur das Gewichtsverhältnis von Griff zu Schlägerkopf gemessen. Dabei spielt es keine Rolle ob der Schläger 400 gr oder 4 kg wiegt. Beide Schläger in diesem Beispiel können das gleiche Schwunggewicht haben, aber definitiv bringt kein Golfer einen Schläger mit 4 kg Gewicht zu irgendeinem runden Golfschwung. Den meisten Golfern sind die Probleme dieser Baumethode hinreichend aus eigener Erfahrung bekannt, denn meist bleiben die langen Eisen - trotz gleichen Schwunggewichts - im Bag. Jeder Schläger im Set, der nach der Schwunggewichtsmethode gebaut wurde, benötigt, auch beim vollen Schwung, unterschiedliche Beschleunigungsenergien, d.h. der Golfer muss sich auf jeden Schläger neu einstellen und anders beschleunigen. Für alle Golfer, welche dieses möchten und können sind Schwunggewichtsschläger durchaus geeignet. Für Golfer, welche lieber mit allen Eisen den gleichen vollen Schwung machen möchten gibt es andere Baumethoden. Mehr hierzu im Profil des Authors.
Der geringe Unterschied bei "Rooster" zwischen Holz 3 und Driver liegt im zu hohen Trägheitsmoment des Drivers. Bei manchen Golfern ist der Unterschied noch geringer. Es heißt zwar immer, je länger der Schaft um so weiter kommt man, aber das ist ein Trugschluss, denn mit der Schaftlänge steigt auch das Trägheitsmoment (MOI) und man muss mehr beschleunigen. Wenn man das nicht kann oder will geht der Driver auch nicht viel weiter. Erst Abhilfe zum Testen = Driver 2-5 cm kürzer greifen. Dadurch wird das Trägheitsmoment reduziert = leichtere Beschleunigung = höhere Kopfgeschwindigkeit + mehr Kontrolle. Mehr hierzu im Profil des Authors.
Leichte Grafitschäfte müssen nicht zwangsläufig ungenau sein - besonders filament-wound Grafitschäfte. Die Genauigkeit hängt von der Torsion des Grafitschafts ab und ob der Grafitschaft zur Schwungenergie des Golfers passt. Man kann zwar den Flex des Grafitschaftes des Schlägerkopfgeschwindigkeit anpassen aber als erstes muss das gesamt MOI des Schlägers zum Golfer passen, denn nur dann kann er kontrolliert schwingen. Die unterschiedlichen Gewichtsklassen der Grafit- und Stahlschäfte beeinflussen das MOI in erheblichem Maße. Es kann in Ihrem Fall durchaus sein, dass die Schwungenergie über die Jahre etwas heruntergegangen ist und der leichtere Grafitschaft jetzt besser passt.
Damenschläger sind eine Phänomen in der Großgolfindustrie, nicht weil die Schäfte vielleicht pink und besonders flexibel sind, sondern weil Damenschläger im allgemeinen 1" kürzer als Herrenschläger gebaut werden obwohl diese häufig garnicht kleiner als Herren sind.
Dies liegt daran, dass die Goldindustrie kaum spezielle - leichtere - Damenköpfe herstellt, sondern für die Damen ähnlich gewichtige Köpfe wie für die Herren nimmt. Somit muß man für Damen und Golfern mit niedriger Schwungenergie die Schlägerlänge reduzieren um die Schläger spielbar zu halten. Diese reduzierte Schlägerlänge passt jedoch nicht zu der tatsächlich gefitteten Größe und der Golfer muß mit Einbußen in der Spiellänge rechnen. Umgekehrt wird ein wegen der Körpergröße um 1" verlängerter Schläger immer schwerer zu schwingen sein, was nicht unbedingt zum Energieeinsatz des Golfers passen muß. Zwar könnte man mit unterschiedlichen Schaftgewichten einen gewissen Ausgleich schaffen aber tatsächlich liegt das Problem darin, dass für die unterschiedlichen Golfertypen nahezu die gleichen Kopfgewichte Verwendung finden. Man nimmt beim Kopfgewicht so gut wie keine Rücksicht auf die unterschiedliche Physis der Golfer. Das ist zwar einfach für die Massenanfertigung, berücksichtigt aber den wichtigen Aspekt der Schwingbarkeit nur in sehr geringem Maße. Das wäre genauso wenn eine Goldschmiedin mit einem Vorschlaghammer und der Werftarbeiter mit einem Goldschmiedehammer arbeiten sollte. Da nützt es nichts wenn man nur den Hammerstiel austauscht - das Kopfgewicht ist entscheidend.
Daher das bekannte Negativbeispiel: Dameneisen sind meist 1" kürzer als Herreneisen obwohl Damen garnicht kleiner als die Herren sind.
Es gibt nur ganz wenige Hersteller und Clubfitter welche nicht nur Schäfte sondern auch Schlägerköpfe in unterschiedlichen Gewichtsklassen herstellen. Mit diesen unterschiedlichen Kopf- und Schaftgewichten kann man ein Vielzahl von Standard-MOI-Varianten (Trägheitsmoment)für fast die ganze "Homo-Sapiens-Spezies" bauen, denn für das MOI eines Schlägers zählt nicht das Geschlecht (Dameneisen oder Herreneisen), sondern die tatsächlichen körperlichen Gegebenheiten des Golfers wie z.B. Körpergröße, Physis, Kraft, Beweglichkeit usw. Dadurch ist es uns möglich Schlägersätze auf die tatsächlichen Gegebenheiten des Golfers zu bauen, ohne z.B. bei der Schlägerlänge ( wie häufig bei den um 1" kürzeren Dameneisen vieler Hersteller) Kompromisse eingehen zu müssen. Mehr hierzu im Profil des Authors.