Anfängerfehler beim Langlauf-Skaten

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Hallo Lippe!

Wenn das so einfach wäre! Die Skatingtechnik stellt hohe Anforderungen an die physische Leistungsfähigkeit, die Motorik und das Koordinationsvermögen. Wenn ich hier eine Liste veröffentlichen könnte, und diese auch noch komplett wäre, dann würde ich alle Langlaufschulen arbeitslos machen!

Im Ernst: Nicht umsonst bieten Langlaufschulen Skating Kurse für Einsteiger an. Weil Skaten ein komplexer Bewegungsablauf ist und man ausserdem die vier Hauptschrittarten - 1:1 und 2:1 symmetrisch, 2:1 assymmetrisch und den Ladystep - lernen und üben sollte, kann man nicht einfach typische Fehler in Kurzform listen. Als wirklich gutes Handbuch empfehle ich Dir "Skilanglauf" von Ulrich Wenger und Franz Wöllzenmüller erschinen im Copress Verlag. Das ist ein Nachschlagewerk über den Langlauf, das ich selbst heute immer wieder zur Hand nehme, obwohl ich mich mittlerweile als alter LLLFuchs fühle.

Wie habe ich den Einstieg in die Skatingtechnik erlebt? Es war ein hartes Stück Arbeit und am Anfang stand ein vier tägiger Kurs bei Koni Hallenbarter. Am Nachmittag übten wir für uns, und ich war froh, wenn ich zwanzig Schritte aneinander reihen konnte! Nach drei Monaten lief ich den ersten Skating-Marathon - notabene in der gleich schlechten Zeit wie beim ersten Mal in jungen Jahren in klassischer Technik. In den folgenden Jahren habe ich immer wieder Fortbildungskurse besucht und mein Können hat sich zusehens verbessert.

Das schreibe ich Dir nach einem Training über die Marathondistanz, bei dem ich trotz eingefügtem 15 km Techniktraining unter einer Gesamtzeit von 2:40 geblieben bin.

Ich wünsche Dir viel Erfolg auf Deinem Weg! LLLFuchs


Lippe 
Beitragsersteller
 10.01.2011, 22:12

Danke an LLLFuchs. Klassisch ist alles ok. Kann beim Skating ohne Stöcke nicht richtig los laufen. Hab jetzt das Canting an den Schuhen verstellt und die Bindung etwas nach hinten geschoben, so dass sich die Leisten hinten eher heben. Was meinst Du?

LLLFuchs  11.01.2011, 07:17
@Lippe

Hallo! Das ist eine gute Idee. Du musst dabei beachten, dass die Geometrie so ist, dass Du auf den Aussenkanten aufsetzen kannst. Das wird am Anfang richtig trainiert mit verschiedenen Übungen. Das Ziel ist es dabei, beim Wechsel auf den Gleitski diesen etwas übertrieben auf der Aussenkante aufzusetzen. Das hat zur Folge, dass die Gleitphase verlängert werden kann. Die Belastung geht dann während der Gleitphase von Aussenkante über die volle Auflage zur Innenkante (Abstoss und Wechsel auf den anderen Ski). Die Phase, wo der ganze Ski aufliegt sollte möglichst lang sein. Auf der Innenkante erfolgt nur ein Kick zum Abstoss.

Wer den Ski voll flach aufsetzt, tendiert dazu, rascher auf die Innenkante zu gehen, was das Tempo abbremst.

Eine Übung ohne Stöcke: Beide locker Hände vor dem Körper, Daumen nach innen. Beginne nun zu laufen und drehe die Hand über dem Gleitski so, dass der Daumen nach aussen zeigt. Also Gleiten rechts beide Daumen zeigen nach rechts - Wechsel auf links: Beide Hände drehen und beide Daumen zeigen nach links. Das soll helfen, den Ski auf die Aussenkante zu setzen und Ski, Knie und Nase auf eine Linie zu bringen.

Lippe 
Beitragsersteller
 11.01.2011, 21:54
@LLLFuchs

Mal wieder ein guter Hinweis!!! Gefühlt bin ich mir auch sicherer, wenn ich den Gleitski eher mit der Aussenkante aufsetze. Da hab ich eine exakte Führung und dann lässt man es einfach nach innen kippen (kommt automatisch) beim Abstoss. Mit meinen Feldlatten ging das auf harter Piste ja auch einfach. Deshalb hab ich mir die RCS Skate zu gelegt. Die sind aber sehr schnell und für die Geschwindigkeit fehlen mir als Anfänger einfach die Km auf den Rennleisten. Das Material wird schon noch eins werden mit mir. Das ist echt ein sehr guter Hinweis! Grüße Steffen.

Hallo Lippe. Der grösste "Fehler" ist sich fehlerhafte Lauftechniken anzueigenen. Etwas korrekt zu erlernen ist viel, viel, viel einfacher als antrainierte Fehler wieder loswerden. Erklärungen in Bewegungsabläufe umzusetzen ist erfahrungsgemäss sehr schwierig. Einfacher geht es wenn man die Bewegungsabläufe sieht. Beim DSV gibt es ein gutes Technik-DVD zu Skating und Classik. Am besten ist immer noch wenn jemand einem direkt auf der Loipe etwas zeigt und gelegentlich auch korrigiert. Diverse Übungen findest du auch auf Youtube. (Nach skating technik langlauf oder so ähnlich suchen) Trau dich ruhig die vielleicht etwas speziell anmutenden Übungen zu versuchen. Wenn dich andere komisch anschauen ignorier sie. Wichtig ist das ganze spielerisch und nicht zu verkrampft anzugehen und zu Beginn viel ohne Stöcke. Gruss Luzi


Lippe 
Beitragsersteller
 19.03.2011, 20:33

Danke für die hilfreichen Infos!