Intensives Training zerstört Mitochondrien?
Hallo,
stimmt es, dass mitochondrien durch intensives Training wie Intervalle oder IK-Training (Kniebeugen) zerstört werden? Muss deswegen immer wieder neu an der Grundlage gearbeitet werden, da diese durch Wettkämpfe und intensive einheiten zerstört wird?
lg Flo
2 Antworten
In der Tat kann es zur Zerstörung bzw. zur Verbrennung von Mitochondrien kommen, allerdings nur wenn die (ANS) anaerobe Schwelle oft und stark überschritten wird. Seinen Grund findet dies unter Anderem darin, dass durch das Training im Spitzenbereich wie eben intensives Intervalltraining mit abrupter und lang andauernder Maximalleistung, die Laktatkonzentration im Blut so in die Höhe schnellt, sodass diese nur noch geringfügig abgebaut werden kann. Und da die Mitochindrien die "Kraftwerke" der Muskelzelle sind verlierst du bei regelmäßiger Spitzenbelastung auch an Leistung. Somit kann sich deine Ausdauer also bei zu intensivem bzw. häufigem Training sinken anstelle zu steigen. Daher solltest du nicht allzuoft in diesem Maximalbereich trainieren, wenn du nciht unbedingt jedes mal deine Leistung von Grund auf erneuern willst. Ich hoffe ich konnte dir helfen.
Gruß Exceed
Es gibt tatsächlich einen Zusammenhang zwischen der Intensität des Ausdauertrainings und der Lebensdauer des mitochondrialen Proteins. Bei durchschnittlichen Belastungsbedingungen hat das Protein der Mitochondrien eine „Halbwertszeit“ von 18 bis 24 Tagen. Das bedeutet so ungefähr, dass nach 18 - 24 Tagen die Hälfte des Mitochondrienproteins „zerschlissen“ ist und ausgetauscht werden muss. Das gilt etwa für ein Training, das unter 50% der maximalen Sauerstoffaufnahme bleibt. Ist das Training intensiver, d.h. müssen die Mitochondrien intensiver funktionieren, verkürzt sich auch die Lebensdauer des Mitochondrienproteins. Bei einer langfristigen Belastung von etwa 85% der maximalen Sauerstoffaufnahmekapazität kann sich der Proteinverschleiß der Mitochondrien derart beschleunigen, dass die Halbwertszeit auf 0,65 Tage sinkt (Hollmann/Strüder, Sportmedizin, S. 421). Erst nach entsprechender Regenerationsphase stellt sich die ursprüngliche Leistungsfähigkeit wieder ein, d.h., sind die Mitochondrien wieder in der ursprünglichen Anzahl aufgebaut. Die Konsequenzen für die Dichte maximaler Ausdauerbelastung lässt sich daraus ableiten. Dass bei maximaler Ausdauerleistung auch Laktat anfällt, hat mit der Lebensdauer der Mitochondrien nicht direkt zu tun.