Unterschied zwischen Maximalkraft und Schnellkraft?Und was hat das Ganze mit FT und ST- gemeinsam?
Was die Sporttheorie anbelangt tu ich mir noch recht schwer. Drum hoffe ich auf verständliche Erklärungen rund um das Thema Maximalkraft, Schnellkraft, etc. und wie das genau mit den FT-/ST- Fasern zusammenhängt, wenn überhaupt. Bisher weiß ich nur, das Maximalkraft mit der intramuskulären Koordination (IK) zu tun hat. Aber ist das dann nicht das selbe wie Schnellkraft? Da gehts ja auch um die bestmöglichste und schnelle Rekrutierung der Muskelfasern. Außerdem glaub ich zu wissen, dass man die Maximalkraft durch sehr wenige(1-4) Wh. aber hohem Gewicht (ca.80-95% der (Maximal???-) Kraft) trainiert wird. In schneller Ausführung??? wo wir doch wieder bei der Schnellkraft wären? Oder doch langsam? wenns nen Unterschied gibt, wie trainiere ich dann die Schnellkraft? Ihr merkt schon ich bring Einiges durcheinander und wär um verständlichen Rat dankbar...Das hat auch noch Zeit bis nach dem WM-Spiel xD LG
1 Antwort
Du stellst eine Menge Fragen auf ein mal! Da müsste man zur Beantwortung fast ein ganzes Lehrbuch schreiben! Zur Unterscheidung von Maximalkraft und Schnellkraft sieh zuerst einmal hier nach:
http://www.sportlerfrage.net/frage/explosivkraft-und-schnellkraft-unterschied
Nun zum Zusammenhang von Kraftformen und Fasertypen: Die Maximalkraft hat vordergründig nichts mit den unterschiedlichen Fasertypen zu tun, sondern ist derjenige Kraftwert, der entsteht, wenn ein Muskel zu einem bestimmten Zeitpunkt möglichst viele Muskelfasern (besser: motorische Einheiten) gleichzeitig mit höchster Frequenz aktivieren (= rekrutieren) kann. Dabei muss der Kontraktionsbeginn der verschiedenen Fasertypen (Typ I, Typ IIA und Typ IIX) intramuskulär so koordiniert sein, dass die Fasertypen bei unterschiedlicher Kontraktionszeit (der Zeit, die die Fasertypen bis zum maximalen Aktivitätszustand benötigen) zum gleichen Zeitpunkt ihren maximalen Aktivitätszustand erreichen. Da die langsam kontrahierenden Fasertypen (ST-Fasern, slow twitch-Fasern, Typ I-Fasern) eine längere Kontraktionszeit haben als die schneller zuckenden (FT-, fast twitch-, Typ IIA- und Typ IIX-) Fasern, müssen sie zwangsläufig früher mit der Kontraktion beginnen (Hennemansches Rekrutierungsprinzip). Bei der Schnellkraft jedoch wird derjenige Muskel höhere Werte erreichen, der einen größeren Anteil schnell zuckender Muskelfasern besitzt. In diesem Fall kann der Muskel bis zum Zeitpunkt, zu der die Maximalkraft erreicht ist, einen größeren Impuls erzeugen und somit einer Masse eine größere Geschwindigkeit vermitteln. Die Explosivkraft steigt ebenfalls mit dem Anteil der schnell zuckenden Muskelfasern, ist aber auch davon abhängig, wie viel Zeit dem Muskeln für die Kraftentwicklung zur Verfügung steht. Die Startkraft ist weniger vom Fasertyp abhängig, sondern eher von der Stiffness (dem Elastizitätsmodul, der Federhärte) der serienelastischen Elemente des Muskels und von der Rekrutierung, d.h., beginnen die St-Fasern mit der Kontraktion allein, ist die Startkraft niedriger, beginnen alle Fasertypen gemeinsam mit der Kontraktion, ist die Startkraft höher. (Zu den physiologischen Differenzen der einzelnen Fasertypen, Typ I, Typ IIA und Typ IIX, will ich jetzt nicht Stellung nehmen.)