Wieviel bring ein feiner Schliff bei kalten Langlaufbedingungen?
Nachdem ich heuer öfters bei Temperaturen unter minus 10 Grad unterwegs war und trotz kältester Wachse und Verwendung eines Struktureisens (feineste Struktur) die Geiteigenschaft nicht optmal war, stellt sich die Frage ob es sich auszahlt ein paar Ski mit einer Struktur für kalte Bedingungen schleifen zu lassen. Laut Auskunft von Fischer bringen die spezellen "COLD"-Modellt nur etwas im hohen Norden (geringe Feuchtigkeit und Kälte). Hat jemand schon den Vergleich in der Praxis gemacht ?
2 Antworten
Das Wichtigste bei einem Ski ist nach wie vor der Belag und die Spannung. Struktur und Schliff können die Performance zwar verbessern, machen aus einem Esel aber auch kein Rennpferd. Somit ist es gerade bei kalten Temperaturen in erster Linie der Ski selbst der gehen muss. Ich würde daher alle fraglichen Ski bei sehr kalten Temperaturen Nulltesten und den besten dann kalt schleifen lassen. Ein Schleifen "auf gut Glück" ist mM nicht ziehlführend.
Der warme Belag von Fischer (28er) hat einen weiten Temperaturbereich und kann auch bei -10° noch schnell sein. Die von dir beschriebene Auskunft zu den Cold Modellen trifft auf den alten kalten Belag von Fischer (36er) ab, der jedoch nicht mehr verbaut wird (zumind bei den RCS Modellen). Der jetzige A5 ist auch bei mitteleuropäischen Verhältnissen sehr gut. Aber wie überall gibts auch hier große Streuung in der Performance.
Nun das meiste wurde gesagt. Es ist aber so das ein geschliffener Ski (sofern jemand gut läuft) noch "besser" läuft als ein handstrukturierter Ski. Grundsätzlich aber ist es so, dass man eher einen kälteren Schliff wählt wenn man auch bei kalten Temperaturen läuft als einen Wärmeren. Auch wenn jemand evtl. mehr bei warmen als bei kalten Verhältnissen läuft. Grund ist eben wie unten nachgelesen werden kann die Struktur. Und wenn man es ganz wissenschaftlich betrachtet sollte man eigentlich bei -30°C z.B. gar keine Struktur mehr haben... Aber das ganze ist eine Wissenschaft für sich! Inzwischen ist aber klar das die Struktur mindestens so wichtig ist wie der richtige Wachs und auch dort kann man kombinieren! Auch Cold Modelle von Fischer können so geschliffen werden, dass man sie bei wärmeren Temperaturen laufen kann. Übrigens hat zB. Rossignol anstatt cold und plus (inzischen gibt es noch etwas für noch wärmere Verhältnisse bei Fischer) den WCS1 und 2. Praktisch jeder Hersteller löst das individuell. Wichtig ist der Schliff und dann das richtige Wachs. Und in diesem konkreten Fall würde ich eher einen feineren Schliff wählen. Trocken und kalt ist es z.B. auch im Engadin in der CH...nicht nur im hohen Norden.