Einen solch kleinen Boxsack kannst Du getrost vergessen. Er dürfte wohl höchstens 15 Kilogramm wiegen und ist somit allenfalls für Kinder halbwegs geeignet.

Ich würde Dir zum Einstieg zu einem Boxsack raten, der ein Gewicht zwischen 35 und 40 Kg hat. Der Boxsack sollte zudem eine Länge von mindestens 150 cm haben. Diese Länge in Kombination mit einem entsprechendem Gewicht sorgen dafür, dass der Boxsack nicht allzusehr hin- und herpendelt und somit überhaupt erst ein Techniktraining ermöglicht. Pendelt der Boxsack zu stark, ist dies für das Techniktraining zumindest hinderlich, wenn es nicht ein vernünftiges Training gar unmöglich macht.

Bei vielen Anbietern hast Du die Wahl zwischen fertig gefüllten Boxsäcken und Boxsäcken, die Du selbst füllen kannst. Fertig gefüllte Boxsäcke haben den Vorteil, dass das Füllmaterial optimal auf den Boxsack ausgelegt ist. Durch die maschinelle Füllung ist sichergestellt, dass das Trainingvergnügen am Boxsack durch nichts getrübt wird. Andererseits ist natürlich zu berücksichtigen, dass für einen gefüllten Boxsack oft höhere Versandkosten anfallen.

Ungefüllte Boxsäcke sind rasch bestellt; Sonderentgelte fallen hier in der Regel keine an. Andererseits steht man dann natürlich selbst vor der Aufgabe, den Boxsack zu füllen.

Auch wenn der Boxsack landläufig als "Sandsack" bezeichnet wird, so darf ein Boxsack niemals mit Sand gefüllt werden. Sand verfestigt sich rasch, wird hart und führt unweigerlich zu Verletzungen. Außerdem ist der Boxsack dem deutlich höherem Gewicht von Sand oft nicht gewachsen.

Bei der Füllung ist darauf zu achten, dass Boxsack eine schöne Form erhält und zudem Schläge ausreichend gedämpft werden. Die gleichmäßige Verteilung des Füllmaterials ist zudem wichtig, damit Trainingsverletzungen weitestgehend vorgebeugt werden kann. Zur Füllung eignen sich kleine Stoff- und Lederreste sehr gut. Die Größe der einzelnen Teilstücke sollte bei ca. 4 x 4 cm liegen. In Baummärkten erhältliches Gummigranulat ist ebenfalls hervorragend als Füllmaterial geeignet. Früher wurde oft die Verwendung von Säge- und Holzspänen in Kombination mit Stoffresten empfohlen. Da Holz Nässe anzieht, kann dies rasch dazu führen, dass das Innenleben des Boxsacks anfängt zu faulen, wenn nicht entsprechende Vorkehrungen getroffen werden (indem beispielsweise die Holzspäne in kleine Plastiktütenm eingehüllt werden).

Während früher ausschließlich Leder als empfehlenswert galt, sind heute auch Boxsäcke aus Kunstleder, Nylon oder Segeltuch uneingeschränkt zu empfehlen, denn die Verarbeitungsqualität hat sich natürlich gewandelt.

Eine passende Deckenhalterung in Verbindung mit einem Drehwirbel und einer Boxsackfeder sollten in jedem Fall zur Erstausstattung gehören. Alternativ kann auch eine entsprechende Wandhalterung in Erwägung gezogen werden. Von normalen handeie Dlsüblichen Deckenhaken wie sie im Baumarkt zu haben sind, ist abzuraten, da diese oft das Gewicht des Boxsacks auf Dauer nicht halten können.

Wenn Du Dir einen Überblick über die verschiedenen Boxsack-Modelle nebst Zubehör verschaffen willst, möchte ich Dir diese Seite empfehlen: http://www.budoten.com/trainingsequipment/sandsaecke-boxsaecke/10695/c/ Dort findest Du neben gefüllten und ungefüllten Boxsäcken auch Wand- und Deckenhalterungen sowie Sandsackhandschuhe, die bei der Arbeit am Sandsack nicht fehlen sollten.

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Ob Du jemals Deutscher Meister wirst, vermag ich nicht zu beurteilen.

Ich kann nur soviel sagen: Wenn man etwas wirklich will, dann kann man es auch erreichen.

Alle Leute, die bisher Deutscher Meister geworden sind, sind nicht etwas deshalb Deutscher Meister geworden, weil sie unheimlich viel Talent hatten oder besonders schlechte Gegner hatten ... Nein, sie sind Deutscher Meister geworden, weil sie mehr, intensiver und härter als alle anderen trainiert haben. Weil sie auf all die Annehmlichkeiten des Lebens verzichtet haben, weil sie ihre ganze Freizeit dem Training gewidmet und damit auch auf Freunde verzichtet haben.

Ob Dir es Dir das wert ist, ob Du bereit bist, diese Opfer wirklich zu erbringen oder ob "Deutscher Meister werden" nur ein schöner Wunschtraum ist, vermag ich nicht zu sagen.

Das Alter ist jedenfalls ganz bestimmt nicht das Problem.

Jedoch solltest Du Dir darüber im Klaren sein, dass Du nicht der Einzige bist, der Deutscher Meister in Deiner Kategorie werden will. Es gibt unzählige andere Bewerber, die dieses Ziel zumindest genauso sehr zu erreichen wünschen wie Du, wenn nicht sogar noch mehr.

Du stehst derzeit am Anfang Deines Boxerlebens. Trainiere zunächst einige Jahre, dann wird sich zeigen, ob Du das Zeug dazu hast Deutscher Meister zu werden.

Aus meiner Sicht sollte für Dich im Moment nicht das große ferne Ziel im Vordergrund stehen. Konzentriere Dich besser zunächst auf das Naheliegende und Wichtige: Nämlich dem Erlernen der Technik. Dann trainiere Kraft, Reaktion und Timing, dann Kampftaktik. Wenn Du das alles gemeistert hast, dann kannst Du Dich an Deine Wettkampfkarriere machen und Dich nach oben kämpfen. Vergiss dabei nicht: Der Weg ist das Ziel ...

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Ich antworte mal getrennt, da dies die Sache etwas vereinfacht. Zu Deinem Freund: Soweit mir bekannt ist, werden Thaiboxkämpfe nicht im klassischen Boxen gewertet. Es mag einige kleinere Boxverbände oder Kampfausrichter geben, die dies anders handhaben, jedoch bei den großen Weltverbänden sind Boxen und Thaiboxen zwei völlig verschiedene Paar Schuhe, die auch nicht zusammen gewürfelt werden. Dafür sind nicht zuletzt auch die Techniken zu unterschiedlich.

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Beim Dehnen müssen wir deutlich zwischen dem statischen und dem dynamischen Dehnen unterscheiden. Nach heutigem Wissensstand wird dem dynamischen Dehnen eine höhere Effektivität zugesprochen. Andererseits ist die Verletzungsgefahr beim dynamischen Dehnen ungleich höher als dies beim statischen Dehnen jemals der Fall sein dürfte.

Eine verbesserte Beweglichkeit im Training erreichst Du einzig und allein durch eine bessere Dehnfähigkeit des Mukels.

Beim statischen Dehnen sollte die Spannung jeweils ca. 10 bis 20 Sekunden gehalten werden. Dieser Wert ist nur als Richtwert zu verstehen und insbesondere auch davon abhängig, wie intensiv gedehnt wird, ob nach einigen Sekunden nachgedehnt oder gar leicht nachgefedert wird. Wird in der Dehnung noch zusätzlich mit Anspannung und Entspannung des Antagonisten (des Muskelgegenspielers) gearbeitet, erhöht sich die Intensität wiederum. Solltest Du eine Mischung aus dynamischen und statischem Dehnen wählen, sind die Zeiten ebenfalls entsprechend anzupassen.

Die Dehnintensität sollte nicht nach Zeit bemessen werden, denn die Dehnfähigkeit ist einzig abhängig von der Übungsintensität selbst, die sich aus der Komponente Zeit ergeben kann, jedoch in erster Linie von der Übungsform selbst ableitet.

Die Dehnintensität spürst Du, wenn Du in Deinen Körper hineinhorchst. Sie findet ihren Ausdruck im Dehnungsschmerz des gedehnten Muskels. Wichtig ist dabei insbesondere, dass Du den Dehnungsschmerz von anderen Schmerzreizen, die möglicherweise auf Verletzungen zurückzuführen sind, zu unterscheiden lernst.

Im Kampfsport empfiehlt es sich stets nach dem Training zu dehnen. Dies kann hervorragend in das Cool-Down integriert werden. Die Muskeln sind warm und müde. So bieten sie deutlich weniger Widerstand als wenn vor dem Training gedehnt wird. Auf diese Weise kannst Du etwas schneller an das Ziel kommen.

Auf jeden Fall solltest Du Dir stets die erforderliche Zeit nehmen. Schnelle Erfolge gibt es nicht. Der Körper muss sich anpassen und an die Dehnungsspannungen gewöhnen.

Dehne immer so viel, wie Du es für richtig hältst. Es gibt keine festen Regeln. Gehe bis an die Schmerzgrenze, halte dort ein wenig aus, gehe wieder zurück um dann erneut an die Schmerzgrenze zu gehen. Wiederhole das Ganze 3-10 Mal (oder auch öfter). Aber übertreibe es nicht. Stellt sich ein andauernder Schmerz nach Beendigung der Übung ein, solltest Du die Dehnübungen zunächst aussetzen, bis sich der Schmerz wieder gelegt hat. Übst Du weiter, wirst Du am Ende mögliche weiter Trainingsfortschritte eher behindern, denn erreichen.

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Ist es nicht toll, wenn sich ein noch so kleiner Bursche bereits so große Ziele gesetzt hat? Und mehr noch ... wenn er sogar alle dafür erforderlichen Anstrengungen und Entbehrungen auf sich nimmt und hart trainiert?

Ein Kind, das so zielstrebig ist, sollte in jedem Fall unterstützt werden!

Zielstrebigkeit und Entschlossenheit sind wichtige Charakterstärken, die Deinem Bruder im späteren Leben ganz sicher noch zum Vorteil gereichen werden.

Wenn die Schule nicht darunter leidet, ist das aus meiner Sicht überhaupt kein Problem.

Ich denke aber, Du machst Dir primär wegen der Trainingsbelastung für den kleinen Körper Gedanken ...

Das brauchst Du nicht. Kinder können sehr viel vertragen und ein verantwortungsvoller Trainer weiß ganz genau, was er Kindern zumuten kann.

Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich Dir bestätigen, dass intensivstes Training für Kinder keineswegs schädlich ist. In Japan trainieren zahllose Kinder und Heranwachsende 6x die Woche zwischen 2 und 3 Stunden. Am Sonntag ist Wettkampf. Die trainingsfreie Zeit beschränkt sich oft auf einige wenige Tage um den Jahreswechsel. Keiner hat dadurch gesundheitliche Schädigungen davongetragen. Im Gegenteil - alle sind körperlich und geistig gestärkt aus dieser harten Schule hervorgegangen.

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Wenn Boxen tatsächlich dumm machen würde, gäbe es heute doch ganz sicher weder den Sport Boxen noch gut ausgebildete und kompetente Trainer. Alle Trainer waren bevor sie Trainer wurden auch einmal aktive Boxer.

Allerdings - und das muss der Ehrlichkeit halber auch gesagt werden - durch ständige Treffer am Kopf erleidet der Boxer viele kleine Gehirnerschütterungen, die in der Konsequenz natürlich zu diversen Krankheitsbildern führen können, einschließlich des Absterbens von Gehirnzellen.

Dass heißt nun im Umkehrschluss aber nicht, dass von Boxen abzuraten wäre. Keineswegs!

Es kommt immer darauf an, wie Boxen betrieben wird. Als verantwortungsvoller Sport betrieben, gibt es keinerlei Bedenken, denn das vorgeschriebene Schutzequipment beugt Verletzungen ausreichend vor. Profiboxer setzen allerdings ihre Gesundheit nicht unerheblichen Gefahren aus.

Boxen kann als Fitness-Sport betrieben werden. Dabei wird Technik geübt und am Sandsack gearbeitet. Da es keine Partnerkämpfe gibt, sind auch keine Spätfolgen durch etwaige Kopftreffer zu befürchten.

Im normalen Training gibt es das Sparring. Im Sparring wird in der Regel noch mehr Sorgfalt auf ausreichenden Schutz gelegt, als dies im Wettkampf der Fall. Und auch im Wettkampf sind im Amateurbereich Schützer zwingend vorgeschrieben, die nach heutigen Erkenntnissen ausreichend vor Spätfolgen von Kopftreffern schützen.

Bevor Du überhaupt richtig Kämpfen darfst, lernst Du ohnehin die Technik. Dazu gehört auch das Ausweichen, das Abducken, das Wegdrehen des Kopfes usw. um den Schlägen einiges von ihrer Schlagenergie zu nehmen.

Also keine Sorge - es wird schon gut gehen.

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Paar Fragen bezüglich Mixed Martial Arts

Hallo,

Erstmal vorab, tut mir leid falls es die frage schon gibt, aber ich bin heute erst durch zufall auf die Seite gestoßen und kenn mich noch nicht so aus und weiß nicht wie man nach Fragen zu meinem Thema sucht. :)

Erstmal bischen was zu mir: bin 15 und bin totaler Fan vom Kampfsport, vor allem von MMA und Muay Thay schon von klein auf. Ich konnte mich jetzt auch endlich mal dazu motivieren mit Kampfsport anzufangen. Hatte vor einem Monat ein Probetraining beim Muay Thay, hat mir sehr gut gefallen nur muss ich dafür ziemlich weit fahren..

Jetzt zur frage: MMA könnte ich gleich bei mir in der Nähe trainieren, da könnte ich sogar hinlaufen, nur viele meinen MMA nützt mir nur wirklich was wenn ich schon Kampfsport Erfahrung hab, stimmt das ? Hab mir auch vorgenommen 3 mal die Woche dann auch ins Training zu gehen, oder sollte ich erst mal 2 mal gehen ?

Ich möchte MMA vor allem für meine Fitness trainieren und um mich in gefährlichen Situationen währen zu können. Ist MMA für Selbstverteidigung einigermaßen geeignet ? Ich will es nicht trainieren um in der Stadt einen auf dicke Hose zu machen und alle verprügeln zu können sondern um mich in wirklichen Notsituationen währen zu können. Ich weiß, es gibt vielleicht bessere Varianten für Selbstverteidigung aber da müsste ich immer mit dem zug in die nächste größere stadt fahren um zu trainieren, und MMA ist quasi vor meiner Haustüre.

Wäre cool wenn ich Antworten bekomme. Und bitte antwortet nur wenn ihr euch mit Kampfsport etc. Auskennt :) LG

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Natürlich nützt Dir MMA nicht nur dann etwas, wenn Du schon Vorkenntnisse in anderen Kampfsportarten hast. Zwar sind diese von Vorteil und helfen Dir, im MMA schneller Erfolge zu erzielen, aber Voraussetzung sind Vorkenntnisse keineswegs.

Wie oft Du zum Training gehst, ist ganz allein Dein Entscheidung. Grundsätzlich gilt: Je öfter, desto schneller kommst Du voran. Dennoch braucht Dein Körper auch Erholungsphasen. Nicht zu vergessen auch Dein Kopf. Gerade als Anfänger wirst Du mit vielen neuen Techniken konfrontiert werden, die Du alle zunächst erst einmal in Deinem Kopf einsortieren musst, bevor Du die Technik dann auch körperlich umsetzen kannst. Auch das braucht Zeit.

Die Entscheidung für oder gegen Kampfsportart kann Dir gleichfalls niemand abnehmen. Bei den Überlegungen können und dürfen auch rein praktische Erwägungen wie die Entfernung zum Trainingsort eine Rolle spielen. Aber trotzdem sollte dies nicht das alleinige Entscheidungskriterium sein. Lehrer, Trainingskameraden, die Atmosphäre im Training ... all das sind wichtige Komponenten, die nicht unmaßgeblich über Erfolg oder Misserfolg Deines Trainings mit entscheiden.

Nicht zuletzt darfst Du nicht vergessen, dass MMA und Muay Thai keineswegs das Gleiche sind, wenngleich im MMA Elemente des Muay Thai enthalten sind. Am besten wäre es wohl, wenn Du vergleichend auch zunächst erst einmal im MMA hineinschnupperst. So weißt Du dann, was Dich erwartet und ob MMA überhaupt etwas für Dich ist.

Was die Selbstverteidigung angeht: Hier ist es ganz egal, welche Kampfsportart Du trainierst. Wenn Du gut bist, kannst Du Dich mit jeder Kampfsportart gleich gut verteidigen. Nicht die gewählte Kampfsportart entscheidet über deren Effektivität im Ernstfall, sondern immer nur derjenige, der sie anwendet. Wenn ein Nagel mit dem Hammer in die Wand geschlagen wird und dabei krumm wird, so liegt es nie am Hammer, sondern es hat immer andere Ursachen. Das gilt auch für die Effektivität der verschiedenen Kampfsportarten in einer Selbstverteidigung.

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Wenn Du glaubst, dass Kampfsport die richige Sportart für Leute sei, die ihren Aggressionen freien Lauf lassen wollen, liegst Du mächtig daneben. Zwar kann man sich im Kampfsport wunderbar abreagieren, aber bei der Arbeit mit dem Partner ist Kontrolle von oberster Wichtigkeit. Hier geht es um die Kontrolle von Emotionen und der Technik.

Wer seine Emotionen nicht unter Kontrolle halten kann, wird in einem Kampf immer in sein Verderben laufen, denn gerade im Fall einer Auseinandersetzung ist es wichtig, klar und überlegt, frei von Emotionen zu entscheiden und zu handeln. Daher ist im Kampfsport kein Platz für das Ausleben von Aggressionen.

Außerdem: Im Kampfsport kannst Du nur besser werden, wenn Du die Effektivität Deiner Technik im sportlichen Wettstreit mit anderen Kampfsportlern auf die Probe stellst. Wer glaubst Du, wird noch mit Dir trainieren wollen, wenn Du Deinen Aggressionen freien Lauf lässt?

Ich darf Dir versichern, dass MMA mit Sicherheit nichts mit Gekuschel am Boden zu tun hat. Mit MMA kann der Kämpfer im Gegensatz zu Kickboxen alle Distanzen abdecken und er lernt sich auch am Boden zu wehren, wenn ein Kickboxer sich bereits jenseits seiner Möglichkeiten befindet. Auf keinen Fall solltest Du eine Kampfsportart nach Äußerlichkeiten beurteilen. Probiere Sie aus und bilde Dir ein Urteil aus der Praxis heraus.

Abschließend noch ein Hinweis: Wenn Du Probleme auf der Straße hattest, Schlägereien und so ... dann musst Du zu allererst lernen, dass Du auch wenn Du es kannst nicht ohne weiteres zuschlagen darfst. Ein Kampfsportler zeichnet sich durch Selbstherrschung aus und nicht dadurch, dass er sein Können sofort auf der Straße ausprobiert. Außerdem wirst Du aus den meisten Schulen oder Vereinen sofort rausfliegen, wenn Du Dich auf Schlägereien einlässt.

Überdenke bitte zunächst Deine Haltung und Deine Absichten, bevor Du es mit Kampfsport versuchst.

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Do oder auch chinesisch Dao wird sehr oft in verschiedenen Kampfkünsten zur Unterscheidung der Kampfkunst vom reinen Kampfsport verwendet, in dem es nur um Gewinnen oder verlieren geht. In der Kampfkunst geht es nicht so sehr um äußere Stärke, sondern primär um das Erlangen innerer Stärke.

Genau genommen besteht das Schriftzeichen aus zweieinhalb Schriftzeichen, aus denen es nämlich zusammengesetzt ist. Das linke Teilzeichen bedeutet gehen, fortbewegen. Das rechte eckige Schriftzeichen ist das Schriftzeichen für Auge. Durch die oben zusätzlich angefügten kleineren Zeichen wird es zu Kopf in der Bedeutung von Oberhaupt oder Anführer.

Das Schriftzeichen bezeichnet also etwas, was eine Entwicklung, eine Bewegung lenkt, deren Richtung bestimmt. Es ist im asiatischen Verständnis der Weg.

So finden wir besonders in den japanischen Kampfkünsten viele, die das Do im Namen führen: Kendo, Judo, Aikido, Karate-Do, Iaido, Kyudo ... Aber in koreanischen Kampfkünsten wie dem Hapkido, Taekwondo usw. ist das Do wiederzufinden.

Das Do steht für das richtige Handeln, es ist also "der (rechte) Weg zu handeln". Durch die Kampfkunst und der mit ihr verbundenen Handlungs- und Verhaltensaufforderungen soll der Schüler der Kampfkunt zu seiner wahren Bestimmung und damit zu seinem wahren Ich finden. In der traditionellen chinesischen und japanischen Kultur ist Do (Dao) ein Schlüsselprinzip für viele Bereiche der Wissenschaft und der Kunst (z. B. Kampfkunst, Medizin, Kriegskunst, Malerei, Kalligraphie, Teezeremonie).

Das Do beschreibt den geistigen Apsekt des (Kampf)Kunst. Es geht über die reine körperliche Übung hinaus, denn Körper und Geist gehören zusammen. Wer seinen Körper stählt, muss auch seinen Geist kultivieren. Denn nur mit der aufrechten Gesinnung ist das tiefe Verständnis für eine Kampfkunst möglich; nur durch aus der rechten Geisteshaltung entsteht ein verantwortungsvolles Handeln.

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Judo erfordert wie die meisten Kampfsportarten den Einsatz des gesamten Körpers, d.h. es werden alle Muskeln und Muskelgruppen des Körpers gleichermaßen beansprucht. Insofern bringen Übungen, die nur einige wenige Muskeln trainiern gar nichts.

Du brauchst Übungen, die den gesamtem Körper fordern. Bei der Übungsausführung ist dabei zudem besonderes Augenmerk auf die richtige Körperhaltung zu legen, denn eine falsche Körperhaltung kann den Übungseffekt schnell zunichte machen oder doch stark einschränken.

Besonders wichtig sind Bauch und Rücken. Die Rumpfmuskulatur sorgt für die im Judo notwendige Stabilität des Körpers. Ohne diese nutzen Dir starke Arme und Beine gar nichts. Vielmehr stellt die Rumpfmuskulatur die Verbindung von Beinen und Armen dar, so dass Du bei der Ausführung von Techniken bei denen hauptsächlich die Arme zum Einsatz kommen auch die Kraft der Beine nutzen kannst und umgekehrt.

Vorzugsweise solltest Du Dich daher bei reinen Kraftübungen auf die Rumpfkraft konzentrieren: Klimmzüge, Liegestütze, Rumpfheben, Sit-Ups, Kniebeuge ...

Doch vergiss eines nicht: Wichtiger als die reine Körperkraft ist die Technik! Die Technik sollte stets im Mittelpunkt Deiner Bemühungen stehen, denn die Technik entscheidet mehr über Erfolg und Misserfolg als die Kraft. Mit der richtigen Technik bedarf es oft nur einer minimalen Kraft um den Gegner zu bezwingen, während die falsche Technik ein Vielfaches an Krafteinsatz erfordert, um das gleiche Ziel zu erreichen.

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Wie schwer der Boxsack für Deinen Dachbodendecke sein darf, kann Dir aus der Ferne niemand beantworten, da niemand die Traglast und die Belastungsfähigkeit Deiner Decke kennt. Das solltest Du als erstes herausfinden. Im Zweifelsfall - wenn keine Bauunterlagen vorhanden sind - musst Du einen Baustatiker beauftragen.

Alternativ können Boxsäcke auch an der Wand befestigt werden. Dazu gibt es spezielle Halterungen. Außerdem solltest Du unbedingt auch mit entsprechenden Boxhandschuhen (=Sandsackhandschuhen) trainieren, um Verletzungen zu vermeiden.

Einen guten Überblick über Boxsäcke und das nötige Equipment findest Du übrigens hier: http://www.budoten.com/trainingsequipment/sandsaecke-boxsaecke/10695/c/

Wie bereits gesagt: Nur zum Abreagieren ist ein Boxsack denkbar schlecht geeignet. Ein bisschen Technik bedarf es dabei schon. Grundsätzlich empfehle ich einen Boxsack mit einer Länge von 150 cm (=40 kg Gewicht).

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Angemessen ist das, was es Dir wert ist. Das ist eine sehr persönliche Entscheidung.

Außerdem: Was teuer ist, muss nicht gut sein. Ebensowenig muss das, was billig ist tatsächlich günstig sein.

Im Regelfall erhältst Du für Dein Geld das, was Du ausgegeben hast. Mit anderen Worten: Wer knausert kann nicht viel erwarten. Schau dich in Deiner näheren Umgebung um. Setze Dir eine Obergrenze und dann besuche mal die einzelnen Trainingsmöglichkeiten. Vielleicht kannst Du ja auch mal zuschauen und vergleichen. Dann weißt Du schnell, wo es sich lohnt und wo nicht ....

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Muay Thai ist der thailändische Name des Thaiboxens. Es hat mit Kickboxen bis auf einige wenige Techniken nichts gemeinsam. Kickboxen ist eine westliche (europäische) Entwicklung, in der Elemente verschiedener Kampfsportarten wie Thaiboxen, Karate, Taekwondo und Boxen eingeflossen sind.

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Und was sollte grundsätzlich dagegen sprechen? So lange Du Dich an die Regel hältst, ist das erst einmal kein Problem.

Du solltest Dir natürlich darüber im Klaren sein, dass viele im Muay Thai erlaubten Techniken im Boxen verboten sind.

Wer intensiv Muay Thai trainiert hat, dem gehen Techniken und Bewegungsabläufe wie Kombinationen nach und nach in Fleisch und Blut über. Gewisse Abläufe werden einfach ausgeführt, ohne das das Gehirn groß darüber nachdenken und eine bewusste Entscheidung treffen muss. Damit sind Regelverletzungen quasi vorprogrammiert.

Ferner solltest Du nicht vergessen, dass Du Dich im reinen Boxkampf als Muay Thai Kämpfer auch selbst behinderst. Dadurch dass Du ständig darauf achten musst, keine Regelwidrigkeit zu begehen, nur die erlaubten Techniken zum Einsatz zu bringen, kannst Du Dich nicht völlig frei und ungebunden auf den Kampf konzentrieren. Du bist gezwungen, Deine Aufmerksamkeit zu teilen, was Dich in Deinen Aktionen nicht unerheblich behindern und Dir ganz sicher nicht zum Vorteil gereichen wird.

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Nahezu jede Kampfsportart gibt Dir für die reine Selbstverteidigung genug Rüstzeug an die Hand. Es kommt nicht darauf an, was man übt sondern wie man es übt. Nicht die Kampfsportart verschafft Dir im Ernstfall Vorteile, sondern es sind Deine Fähigkeiten die über den Ausgang des Kampfes entscheiden werden.

Wenn wir Boxen und Muay Thai direkt vergleichen, so bietet Dir Muay Thai auf jeden Fall mehr Möglichkeiten. Im Boxen beschränkst Du Dich schließlich auf den Einsatz Deiner Fäuste, während im Muay Thai auch die Füße, Knie und Ellbogen als weitere natürliche Waffen Deines Körpers eingesetzt werden.

Ich persönlich bevorzuge Kampfkünste, die keine Grenzen setzen und den Einsatz aller natürlichen Waffen des menschlichen Körpers erlauben. Aber was mir gefällt, muss noch lange nicht Deinem Naturell entsprechen. Probiere beides aus und bleibe bei dem, was Dir am meisten zusagt. Dabei solltest Du auf Dein Herz hören und weniger auf das, was Dir unbekannte Dritte raten.

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Shotokan ist im klassischen Sinne kein Vollkontakt-Karate. Das Ziel wird "vorverlagert".

Das Treffen des vorgelagerten Zieles mag dem Unbewanderten wie ein in die Luft-Schlagen erscheinen ... Andere sagen, die Technik wird vor dem Ziel abgestoppt ... Beide Ansichten sind falsch!

Im Shotokan-Karate kommt der Kontrolle der Technik oberste Priorität bei. Kontrolle ist etwas anderes. Kontrolle bedeutet weder in die Luft-Schlagen. Kontrolle ist auch kein Schattenboxen und Kontrolle ist auch kein Abstoppen.

Kontrolle bedeutet, dass man das eigentliche Ziel bewusst vorverlagert und dieses imaginäre Ziel anstelle des eigentlichen Zieles mit aller Kraft trifft. Die Kraft der Technik entfaltet daher dort anstelle des eigentlichen Zieles ihre ganze Kraft.

In die Luft-Schlagen und Schattenboxen haben in Bezug auf den Wert für den Trainingsfortschritt den gleichen Wert - nämlich keinen nennenswerten. Beim Abstoppen verpufft die Energie des Schlages und der Kämpfer wird niemals lernen, seine Schlagenergie auf das Ziel zu übertragen.

Im Shotokan Karate wird mit voller Kraft angegriffen und genau jenes imaginäre, vorverlagerte Ziel getroffen. An dieser Stelle kommt die eingangs bereits erwähnte Kontrolle ins Spiel, die für einen effektiven Schlag so wichtig ist. Kontrolle ist nämlich nicht mit Abstoppen zu verwechseln.

Kontrolle bedeutet, dass man in der Lage ist, genau jenes Ziel zu treffen, dass man auch treffen wollte. Die Kontrolle der Technik ermöglicht es auch die Technik willentlich ins Ziel zu führen und den Gegner im Ernstfall effektiv wirkungsvoll zu treffen. Letzteres ist beim Üben des Abstoppens der Technik oder durch Training des Schattenboxens nie erreichbar.

Hinter dem klassischen Shotokan Karate steht das Ippon-Prinzip: Ein Schlag, eine Technik entscheidet den Kampf oder um es noch drastischer zu formulieren: MIt einem Schlag töten ...

Bevor ein Schlag kontrolliert ausgeführt und willentlich gesteuert genau die Kraft im Ziel entfalten kann, die wir freisetzen wollen, bedarf es langer Übung. Das Ergebnis dieser Übung ist jedoch über jeden Zweifel erhaben.

Vergleichende wissenschaftliche Untersuchungen aller Karatestile an der Long Island Universität New York haben belegt, dass die Techniken des Shotokan Karate die Biomechanik optimal berücksichtigen und darüber hinaus voll den physikalischen Gesetzmäßigkeiten entsprechen, mehr als die Techniken jedes anderen Karatestils.

Insofern hätte einem Kämpfer, der Shotokan korrekt übt, die besten technischen Voraussetzungen. Ob er diese aber letztlich auch zu seinem Vorteil nutzen kann ist eine andere Sache. Denn Tatsache ist auch, dass die Fähigkeiten eines Kämpfers nicht von seinem Werkzeug sondern von seinen Fähigkeiten und vor allem von seinem Trainingseifer bestimmt werden.

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Ich bin davon überzeugt, dass Kindern eigentlich kaum etwas besseres als Kampfkunst passieren kann.

Durch Kampfkunst lernen Kinder schon im frühen Alter: Konzentrationsfähigkeit. Sie erwerben Körperbeherrschung, verbessern ihre Koordination und Motorik und lernen auch Selbstdisziplin.

All dies hilft Kindern in ihrer Entwicklung ungemein.

Zahlreiche Studien und Untersuchungen belegen, dass Kinder, die Kampfsportarten betreiben in der Regel auch in der Schule bessere Leistungen erbringen als gleichaltrige Mitschüler.

Nachteile in Bezug auf die Ausübung Kampfsportarten durch Kinder sehe ich primär keine. Sekundär schon: Kampfsporttraining für Kinder setzt nämlich voraus, dass die Kinder auch durch entsprechend sensibilisierte und befähigte Lehrer betreut werden. Kinder befinden sich im Wachstum. Kinder wissen nicht, wann eine Pause angebracht ist. Verletzungen können bei Kindern leichter zu bleibenden Schäden führen als dies in späteren Jahren der Fall ist.

Ist ein entsprechend verantwortungsvoll handelnder Lehrer für die Betreuung der Kinder verantwortlich, so spricht absolut nichts gegen Kampfkunst-Training für Kinder. Wenn es den Kindern Spaß macht, ist es aus meiner Sicht sogar ein absolutes Muss, um die kindliche Entwicklung zu fördern.

Ein kleines Problem gibt es aber dennoch: Nur wenige Kampfsport-Vereine und -Schulen bieten überhaupt Kurse für Kinder im Vorschulalter an. Im Zweifel sollte man mit dem jeweiligen Trainer sprechen. Unter Umständen sind auch Ausnahmen von der Regel möglich ...

Eine kinderfreundlichste Kampfsportart gibt es aus meiner Sicht nicht. Wohl aber sollten die Waffenkünste und im Vollkontakt betriebe Kampfsportarten für Kinder zunächst tabu sein. Das potentielle Verletzungsrisiko ist aus meiner Sicht einfach zu hoch.

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Man kann mit jeder Sportart Muskeln aufbauen und damit natürlich auch mit Capoeira. Da im capoeira wie in vielen anderen Kampfkünsten auch vor allem schnelle Bewegungen im Vordergrund stehen, wirst Du natürlich nicht am Ende mit riesengroßen Muskelpaketen dastehen - aber darauf kommt es Dir ja wohl auch gar nicht an. Leichtathletik baut ebenso wie Capoeira Muskeln auf. Das Wichtigste dabei ist immer die Regelmäßigkeit ...

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Eine Trainingspause ist immer ein Rückschritt und keinesfalls förderlich. Gerade dann wenn man ein wichtiges Turnier bestreiten will, muss man für sich selbst die Entscheidung treffen, was einem wichtiger ist: Das Training oder die religiöse Übung.

Je nachdem diese Entscheidung ausfällt, kann man sich entweder dem Einen oder dem Anderen voll widmen. Niemand kann zwei Herren gleichzeitig dienen.

Das Problem mit einer Trainingsunterbrechung besteht darin, dass der Körper zunächst einmal wieder an sein früheres Niveau herangeführt werden muss, was Zeit und Mühe kostet. Darüber hinaus darf nicht vergessen werden, dass wenn Deine Gegner in dieser Zeit intensiv trainiert haben sollten, sie Dich leicht durch ihren Trainingsvorsprung überholen können. Einen Trainingsvorsprung kurz für einen wichtigen Turnier auszugleichen ist nahezu ein Ding der Unmöglichkeit.

Dazu kommt, dass Du durch das Fasten auch noch geschwächt bist. Der Körper muss auch diese zusätzliche Belastung erst einmal wieder kompensieren. Es kommen also gleich zwei Schwierigkeiten zusammen ...

Soweit ich die Fastenregeln des Islam verstehe, gibt es dort keine Regel, die das Training in der Fastenzeit verbietet. Warum also mit dem Training ganz aussetzen? Weil es leichter und bequemer ist? Der leichte Weg führt selten zum Erfolg. Der Weg zum Erfolg ist immer lang, beschwerlich und steinig.

Natürlich ist ein Training während der Fastenzeit körperlich anstrengender und belastender als außerhalb der Fastenzeit, da die Aufnahme von Nahrung und Getränken tagsüber nicht gestattet sind, doch ist es besser ein bisschen zu trainieren als gar nicht ...

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