Ist Skating anstrengender als Langlauf klassisch?
Ich nehme meist vormittags die Skating-Ski und wechsele dann für den Nachmittag auf klassisch, weil ich den subjektiven Eindruck habe, dass Skating anstrengender ist. Lässt sich das an irgendwelchen Fakten festmachen, oder bleibt es mein subjektiver Eindruck?
4 Antworten
Bei den sportmedizinischen Untersuchungen, die ich gemacht habe, steht in den dazugehörigen Tabellen Klassisch in der gleichen Spalte, wie Skating bei den Belastungen, d.h. ungefähr gleicher Pulsbereich sowie gleicher Kalorienverbrauch. Meiner Meinung nach hängt es aber davon ab, in welcher Disziplin man die bessere Technik hat, soweie von weiteren individuellen Vorraussetzungen (z.B.: welche Muskulatur ist jeweils besser trainiert). Der wichtigste Aspekt ist denke ich, die Streckenführung: auf einer flacher Strecke ist Klassischlaufen normalerweise anstrengender als Skaten, weil man viel kürzere Gleit- und somit entsprechend kürzere Erholunsphasen hat. Subjektiv seh ich ebenfalls Skating als anstrengender an.
Es gibt Untersuchungen über den Krafteinsatz beim Skaten und beim Klassischen Lauf. Dabei wurden u. a. Kraft-Zeit-Kurven gemessen, die zeigten, daß beim Skaten die aufgewendete Kraft geringer ist, jedoch über einen längeren Zeitraum einwirkt. Beim Klassischen Laufstil ist der impulsive Abdruck ein Kennzeichen, das sich auch in der Kraft-Zeit-Kurve wiederspiegelt: Die Krafthöhe ist bedeutend ausgeprägter, die einwirkende Zeit jedoch geringer. Die aufgebrachte Energie jedoch in etwa gleich. Zum letzten Beitrag: Beim Skaten sollte das Bein nicht aktiv angehoben werden, denn dann schaut das nach Treppensteigen aus und das hat dann nichts mehr mit einem ökonomischen Laufstil zu tun.
Hallo Koasa, für mich persönlich ist Klassisch Laufen anstrengender. Ich denke mal das liegt daran, dass ich beim Skaten einfach so dahingleiten kann, beim Klassischlaufen aber meistens mind. 90% Laufen muss, um überhaupt richtig vorwärts zu kommen.Eine Rolle spielt da aber auch dass ich fürs Klassischlaufen noch meine alten Rennski habe, die sehr hart sind, also eine große Spannung haben, fürs Skaten aber keinen Rennski mehr.
Ich glaube, das hängt einfach von der individuell ausgeprägten Muskulatur und Lauftechnik des Einzelnen ab. Es wird bei beiden Laufstilen Muskelarbeit verrichtet, die in Form von Geschwindigkeit auf den Schnee übertragen wird. Für jemanden der die spezifische Bein- und Oberkörper-Muskulatur besser für Skating ausgeprägt hat (oder einfach besser an die Skatingtechnik angepasst ist), ist diese Technik weniger anstrengend als die klassische Technik. Und genauso natürlich umgekehrt. Ebenso spielen evtl. auch individuell vorgegebene Körper-Hebelverhältnisse eine Rolle.