wie die Angst nach Sportverletzungen überwinden
Hallo, ich brauche einen Rat. Ich fahre leidenschaftlich gerne Mountainbike (auch Downhill) und Ski (Freeride und Skitouren). Natürlich bin ich immer wieder mal gestürzt und hatte mehr oder weniger schwere Blessuren wie blaue Flecken, Schürfwunden, einen abgebrochenen Zahn...Das hat mich aber nie an meinem Sport zweifenl lassen. Grundsätzlich bin ich mit den Jahren technisch zwar immer besser geworden, merke aber auch, dass ich insgesamt vorsichtiger wie früher gefahren bin. So und jetzt zu meinem Problem. Ich hab mir vor einem Jahr meinen 1.Kreuzbandriss zugezogen (Sturz vom MBT). Nach OP und sehr intensiven Aufbautraining konnte ich nach einem 3/4 Jahr schon wieder alles machen. Nur mein Kopf streikte noch auf dem Bike. Ich fuhr extrem ängstlich wollte mir aber Zeit lassen. So und jetzt ist mir genau ein Jahr später das Kreuzband im anderen Knie gerissen. Diesmal bei einem Sturz beim Skifahren auf einer relativ einfachen Piste. Seitdem kann ich mir nicht mehr vorstellen jemals wieder ohne Angst meinen Sport ausüben zu können. Ständig sehe ich irgendwelche Sturzbilder vor mir. Selbst in Situationen die mit dem Sport gar nichts zu tun haben, stelle ich mir vor was passieren könnte, z.B. wenn ich aus Versehen die Treppe runter falle. Ich liebe aber die Berge und meinen Sport sehr und möchte ihn nicht aufgeben. Wie kann ich diese Angstattacken überwinden?
1 Antwort
Vielen Dank für eure Antworten! Derzeit treten meine Ängste tatsächlich auch im Alltag auf. Ich hoffe allerdings, dass sich das wieder legt, da ich erst vor kurzem operiert worden bin und jetzt erst mal die ganze Reha vor mir habe. Da ist man wahrscheinlich ohnehin übervorsichtig. Es ist nicht so, dass es nicht zu ertragen ist, aber es ärgert mich unglaublich, immer wieder kommen mir Bilder, was hier gerade alles passieren könnte. Gerade ich, die ja nie Angst hatte. Und wie will ich jemals wieder meinen Sport machen, wenn ich sogar auf der Treppe Angst habe? Es ist nicht so, dass ich nur "Extrem-Sportarten" betreibe. Ich fahre zum Training auch Rennrad und gehe seit vielen Jahren 2-3mal die Woche Schwimmen und bin dort auch Jugendtrainerin. Gerade das hat mir in der letzten Reha-Phase sehr geholfen. Trotzdem hängt mein Herz an den beiden anderen Sportarten. Ich habe auch gar nicht mehr die Absicht diese so extrem zu betreiben. Allerdings sind die beiden Unfälle auch nicht in extrem schwierigen Situationen passiert, sondern eher in unscheinbaren Standardsituationen. Gerade das macht mich so fertig. Wenn ich diesen aus dem Weg gehen würde, müsste ich die Sportarten ganz aufgeben. Andererseits weiß ich auch, dass ich mit Angst gar nicht mehr fahren brauche, weil genau dann die Fehler passieren. Freunde und Familie können mir derzeit nicht so wirklich helfen. Meine Sport-Freunde sind der Meinung "das wird schon wieder, du kannst es doch und du hast ja schon immer gekämpft". So auch mein Freund, der kauft mir jetzt teures Material, schöne Klamotten und Bike-Zeitungen. Ich frag mich dann immer, ob ich das jemals noch gebrauchen kann? Die anderen sagen ich solle mit den extremen Geschichten aufhören und sehen auch nicht wirklich ein Problem. Auf der Arbeit sind sie natürlich auch nicht gerade begeistert von meiner langen Ausfallzeit. In mir kämpft eben gerade die Vernunft und die Angst (extreme Sportarten aufhören) gegen meinen Wunsch, dass alles wieder so locker und easy geht wie vorher. Es war halt bisher ein nicht unerheblicher Teil meines Lebens. @BikeBlogger: Hätte große Hemmungen zu einem Psychotherapeuten zu gehen. Mein Problem wird von den meisten Außenstehenden doch eher als "nicht so schlimm, da hätte ich ja auch Angst" oder als "Luxusproblem" angesehen.
Werde jetzt mal mit der Reha beginnen und dann weitersehen. LG Lara