Wie ist das eigentlich mit dem Reizschwellengesetz??
Wie hängen nach der Reizstufenregel Belastungsintensität und biologische Anpassung zusammen? Und was kennt ihr Praxisbeispiele zur Reizstufenregel ? :S
1 Antwort
Das Reizschwellengesetz ist eine allgemeine biologische Regel und sagt nur in groben Zügen etwas über die Abhängigkeit zwischen Reizstärke und Entwicklung aus, so wie es Dino111 aufgelistet hat. Reizschwellengesetz bzw. Reizstufenregel haben für das sportliche Training nur eine prinzipielle Bedeutung, ist aber weitgehend ohne konkreten sportpraktischen Nutzen. Das hat u.a. folgende Gründe:
Die Reizstufen zeigen keine scharf abgetrennten Grenzen (wie bei einer Treppenstufe), sondern gehen fließend ineinander über.
Die Reizschwellen müssten streng genommen für jede einzelne Reizart (Dehnungsreiz, Muskel-Hypertrophiereiz, Muskel-Ausdauerreiz, Reiz der allgemeinen Ausdauer und und und .....) separat abgegrenzt werden.
Es können keine konkreten allgemeingültige Grenzen zwischen den Reizschwellen formuliert werden, sondern für jeden Sportler gelten aufgrund seines persönlichen Trainingszustandes andere Grenzen, die – wenn überhaupt – nur er allein herausfinden kann.
Es ist für einen Sportler nur sehr schwer, die für ihn und für einen bestimmten Trainingsreiz gültige Stärke herauszufinden. Das kann er in der Regel nur im Nachhinein, wenn er feststellt, ob nach einer längeren Periode der Anwendung einer gewählten Reizstärke eine Entwicklung stattgefunden hat oder nicht. Ansonsten müssen sich Sportler nach allgemeinen Empfehlungen richten, die aus Praxis oder aus empirischen Untersuchungen resultieren. Im Grunde gibt es nur ein einziges konkretes Beispiel aus der Praxis , bei der die Grenze zwischen zwei Reizschwellen für jeden erkennbar wird: Unmittelbar nach bis mehrere Stunden nach einem Krafttraining lässt sich erkennen, ob man die Grenze zwischen „überschwellig starkem“ und „überschwellig zu starkem“ Reiz überschritten hat, nämlich beim Auftreten einer Muskelschädigung wie Faserriss oder Muskelkater.