wie lang dauert es bis man gut klettern kann?
Hallo. Ich bin 22 jahre alt und klettere draussen im vorstieg bis 5b und top rope bis 6c. Allerdings klettere ich nur sehr selten. 10 mal im jahr im urlaub mit der familie die alle sehr gut sind (bis 8a). Jetzt habe ich mich in der kletterhalle angemeldet um zu trainieren. 2 mal die woche klettern und 3 mal die woche bouldern. So ungefähr. Ich habe kaum höhenangst bin relativ fit und im normalgewicht ( 1,81 - 75 kg) möchte bald selbstständig mit freundin kletterurlaube machen (nächsten sommer?!) wie lang meint ihr dauert es ca dass man kraft und technikmässig gut klettert? Meine angaben sind jetzt in französischer bewertung. Könnt mir gern antworten in der uuiv oder wie sie heisst geben. Danke :-)
4 Antworten
Hi ich bin zwar eher mit den deutschen Graden vertraut aber müsste so ungefähr 6c klettern. Das reicht für die meisten Urlaube, es sei denn du willst nach oliana oder ceuse. Ich kann zwar nur für mich selbst sprechen aber mit zwei mal in der Woche trainieren ist pro Jahr ungefähr ein grad drin. Sprich wenn du kein aussergewöhnliches Talent bist glaube ich das du nächsten Sommer bei maximal 7a landest. Aber mal ehrlich. 7a is eigentlich verdammt gut. Natürlich kenn ich deine vorausetzungen nicht. Bleibt mir nur zu wünschen übrig dass duq nich zu viel Kraft hast, weil bis 6a geht alles mit Technik und wer die hat, kann sich durch Krafttraining extrem schnell verbessern. Viel Glück
Ps: fahrt nach kalymnos, da gibt's Routen in allen Graden :D
Holla, da hast du dir aber viel vorgenommen. Bei dem Pensum könntest du wirklich Probleme bekommen. So ein Golfer- oder Tennisellenbogen sind schon etwas Feines, kann ich dir aus Erfahrung sagen. Gerade am Anfang solltest du nicht mehr als drei Mal die Woche an die Wand gehen, damit sich die Sehnen erst mal an die Belastung gewöhnen können. Sehnen brauchen Pi mal Daumen 70 Stunden um sich zu erholen, 48 Stunden Pause zwischen zwei Trainingseinheiten sollten es dann schon sein.
Ansonsten kann man in einem Jahr sehr weit kommen, wenn man regelmäßig trainiert und vielleicht noch periodisiert. Ich bin in der Zeit (inklusive 3 monatiger Verletzungspause zwecks gebrochenem Handgelenk und dem Golferellenbogen, der Gott sei Dank wieder ausgeheilt ist) von "Bouldern, was ist das?" auf Boulder bis Fb 6a gekommen. Find ich persönlich passabel und es reicht aus, um auch draußen ein paar Sachen machen zu können. Dazu sei noch angemerkt, dass ich teilweise nur einmal die Woche gegangen bin und nebenbei Kraftsport mache, also eigentlich ein gänzlich falsches Programm fürs Klettern fahre. Geklappt hats trotzdem.
Grüße,
Ralf
Also bei dem Training solltest du das auf jeden Fall bis zum nächsten Sommer schaffen. Ich habe dieses Jahr in unserem Urlaub in einem Hotel Kaltern zum ersten Mal einen Kletterkurs gemacht und war dort sehr froh über die Betreuung. Falls ihr euch im nächsten Jahr auch noch nicht ganz sicher fühlen solltet, könnt ihr euch ja auch noch einen Profi dazuholen oder einfach erstmal mit leichteren Routen anfangen.
Ich finde auch, dass dein Trainingsplan für den Anfang zu viel ist. Mach nicht mehr als 3x pro Woche. Erstens wegen Gelenken und Bändern (v.a. die Ringbänder der Finger, die müssen sich langsam an die Belastung gewöhnen, was sehr lange dauern kann). Zweitens auch deswegen, weil die Muskeln Zeit brauchen, um sich zu erholen und zu wachsen. Mit mehr als 3x die Woche erzielst du nicht unbedingt einen besseren Trainingseffekt. 2x klettern und 1x bouldern pro Woche halte ich für optimal. Klettern für die Ausdauer, Vorstiegssicherheit, das Lesen von Routen und eine gute Tritttechnik. Bouldern eher für die Technik im Überhang und die Maximalkraft.
Als nächstes der Rat: Immer schön vorsteigen, nicht zu viel topropen! So erreichst du viel schneller eine bessere Technik und wirst außerdem fitter, was das klettern draußen betrifft (da muss man ja auch vorsteigen).
Was die Schnelligkeit der Fortschritte betrifft: Am Anfang steigert man sich schnell. Je höher jedoch der Grad, desto langsamer kommt man vorwärts. In einem Jahr kommst du wahrscheinlich schnell dazu, eine 7- (deutsche Skala) im Vorstieg auf Anhieb zu schaffen. Dann aber wird es länger dauern, bis du dich steigerst. Außerdem gibt es einen Unterschied, wie gut man drin ist und wie gut draußen. Draußen kommt die Psyche dazu, weil die Hakenabstände weiter und die Griffe nicht vordefiniert sind. Auch kann es passieren, dass eine 6+ von 1965 so schwer ist wie eine 8+ von 1995. Das ist also alles relativ.
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Viel Spaß!!