Da schließe ich mich an, das kann man als Geschmackssache gelten lassen - oder auch mal abwechseln, wenn Eintönigkeit droht. Trotzdem darf nicht vergessen werden, dass bei beiden Aufwärmübungen viele Muskelgruppen unberücksichtigt bleiben und wenn su diese anschließend nutzen willst, müssen sie separat aufgewärmt und auf die Belastung vorbereitet werden.
Was willst du dir bei 100m groß einteilen? Die sind doch so schnell vorbei! Ich würde immer voll anfangen, schon um zu vermeiden, dass man in einen langsameren Rhythmus verfällt als man eigentlich halten könnte. Normal ist, bei jedem Viertel ein wenig abzubauen und dann das letzte Viertel noch einmal Vollgas zu geben und alles rauszuholen, was an Kraftreserven noch da ist! Wenn du "schonend" beginnst, läufst du Gefahr, am Ende nicht mehr richtig "aus dem Quark" zu kommen.
Da muss ich meinen Vorrednern widersprechen. Wenn man das Schwimmen erlernt, ist das Rückenschwimmen die mit Abstand einfachste Schwimmart und jeder, der über das Ziel "Seepferdchen" hinaus einem anderen Schwimmen beibringt und auch nur etwas davon versteht, wird mit dem Rückenschwimmen anfangen. Die Gründe sind einsichtig: Du kannst frei atmen. Das Rückenschwimmen verlangt keinen speziellen Atemrhythmus und du kannst dich daher auf deine Technik und die richtigen Bewegungen besser konzentrieren. Zweitens sind die Bewegungen einfach und verlangen im Verhältnis eine weniger komplizierte Koordination. Drittens sind Hilfestellungen beim Rückenschwimmen einfacher, weil die Möglichkeit zum Blickkontakt besteht. Man beginnt mit dem Training der Beinbewegung, oft mit einem Brett unter dem Kopf, das so bald wie möglich über dem Kopf gehalten wird, um die richtige Wasserlage zu haben. Dann werden die Armbewegungen ergänzt. Es ist mit Abstand die einfachste Schwimmart und man muss sich lediglich daran gewöhnen, dass man die Wand, auf die man zuschwimmt, nicht sieht.
Niemand sollte mit dem Brustschwimmen beginnen! Sie ist technisch die anspruchsvollste Schwimmart mit einer komplexen Arm-Bein-Synchronisation und Bewegungen, die erst mit großen Können fließend und gleitend werden. Für das Definschwimmen fehlt es am Anfang an Kraft und Wassergefühl und auch hier ist die Koordination kompliziert. Das Kraulschwimmen erlernt man i.d.R. nach dem Rückenschwimmen, weil es im Prinzip den gleichen Bewegungsablauf hat und das Atmen sozusagen als zusätzliche Schwierigkeit ergänzt wird.
Anfangen kannst du immer und wenn es dir Spaß macht, wirst du auch besser werden. Was tatsächlich geht und wo du landest, lässt sich schwer voraussagen.
Wovon ich allerdings absehen würde sind Ziele wie Weltmeisterschaften oder auch Deutsche Meisterschaften. Man sagt grob, dass ein Druchbruch beim Schwimmen etwa nach 10-12 Jahren Training zu erwarten ist (ganz grober Richtwert). Mit "Durchbruch" sind wirklich die großen Leistungen im Sport gemeint. Du wirst an solchen Wettkämpfen nicht teilnehmen können, dafür beginnst du zu spät. Aber das heißt ja nicht, dass man nicht in einem Verein für Wettkämpfe trainieren kann, zum Beispiel für lokale Schwimmfeste, und vielleicht in ein paar Jahren bist du gut genug für eine Masters-Mannschaft...?
Ich möchte hier auch noch einmal eine Warnung aussprechen und sagen: Trainiert auf jeden Fall ordentlich ab!!! Die Gründe wurden bereits genannt: Der ganze Körper verändert sich durch regelmäßigen, intensiven Sport. Zum Beispiel vergrößert sich das Herz, weil es mehr leisten muss, die Lungen und ähnliches. Bitte unterschätzt diese Dinge nicht!
Vor meiner Zeit, es dürfte so 7-10 Jahre her sein, da hatten wir eine Schwimmerin von Weltklasseniveau bei uns im Team. 14 Jahre lang Hochleistungssport hat sie betrieben und dann sehr abrupt aufgehört. Sie wollte mit dem Schwimmen nach der aktiven Phase nichts mehr zu tun haben, kein Wasser mehr sehen. Anstatt aber alternativ mit einer anderen Sportart abzutrainieren, hat sie einfach gar nichts mehr gemacht. Von 10 Trainingseinheiten die Woche runter auf Null... das ging ein halbes Jahr gut. Dann brach sie eines Tages nach dem Treppensteigen im Hausflur zusammen: Herzstillstand. Der Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen.
Ist ein extremes Beispiel, natürlich. Aber bitte, unterschätzt das Risiko nicht! Das ist keine Kleinigkeit, auch wenn man vielleicht keinen Bock drauf hat...
Ich würde mit den Beinen anfangen. Die sind beim Schmettschwimmen besonders wichtig, sonst kriegst du die Arme nur schwer aus dem Wasser. Je mehr Power aus den Beinen kommt, desto leichter haben es die Arme. Dafür bietet sich auch ein Training mit Flossen (optimal: Monoflosse) an. Die Kraft muss immer aus dem Rücken, Hüfte und Oberschenkel kommen, nie aus den Knien! Überprüfe ansonsten (mit Hilfe eines Lehrers), ob die Armführung bei dir soweit korrekt ist, sonst vergeudest du viel Kraft. Und wenn du schnell müde wirst, dann nutz' die 15 Meter Tauchphase möglichst gut aus! Das sind 15 Meter weniger Armzüge ;-)
7 Sekunden ist tatsächlich viel. Eine Abweichung ist wie gesagt durch den mangelnden Abstoß normal, aber das ist in der Regel weniger. Manchmal spielt die Psyche auch wirklich eine Rolle, wenn die Bahn unendlich lang zu sein scheint... Ich muss gestehen, dass ich auf der langen Bahn sogar schneller bin als auf der kurzen. Mir bricht die Wende immer den Rhythmus und ich finde das unangenehm. Jedenfalls auf den langen Strecken. Außerdem mangelt es bei mir an Sprungkraft, aber gut. Wir arbeiten daran ;-)
Zunächst einmal sind die Paddles vergleichbar mit Flossen: Sie erhöhen die Wassermenge, die zum Vortrieb verdrängt wird, aber gleichzeitig ist es daher auch anstrengender, damit zu schwimmen. Besonders trainiert werden die Schultermuskulatur und der Rücken mit dem Ziel, ohne Paddles dann mehr Kraft ins Wasser zu bekommen. Wichtig sind folgende Punkte: Die Paddles eignen sich schlecht für das Brustschwimmen. Dadurch dass die Hände eine Drehbewegung machen und sozusagen rund ziehen, drücken die Paddles dabei ins Leere. Zudem wird durch den erhöhten Kraftaufwand riskiert, dass die Technik leidet, du also beginnst, dem Druck auszuweichen. Konkret bedeutet das für das Kraulschwimmen, dass du den Ellbogen einknickst und die Gefahr besteht, dass sich dieser Fehler dann festsetzt. Deshalb muss man bei den Paddles besonders auf die Armposition achten und darauf, dass der Ellbogen „stehen bleibt“. Paddles sind meines Erachtens nach höchstens für sehr gute Schwimmer interessant.
Wie schon gesagt ist das Brustschwimmen nicht für Menschen mit Knieproblemen geeignet, weil das Gelenk auf eine "ungesinde Art" gedreht wird. Knieschmerzen sind daher auch das Hauptproblem vom Brustschwimmern. Beim Kraulbeinschlag hast du damit aber keine Probleme. Wenn du trotzdem nicht ganz auf das Brustschwimmen verzichten möchtest und es nur so für dich machst, könntest du darüber nachdenken, ab und zu den klassischen Brustbeinschlag durch Delfinbeinschläge zu ersetzen. Die passen gut in den Rhythmus (anders als Kraulbeine) und schonen das Knie.
Beim Leistungssport zählt die Leistung. Man möchte nationale und internationale Erfolge haben und betreibt den Sport nicht aus Gründen der Fitness. Diese ist fast ein "Nebenprodukt", denn es zählen die Erfolge. Leider wird der Begriff "Leistungssport" inflationär gebraucht und auch schon von Leuten verwendet, die einfach in einem Verein Mitglied sind und ab und zu mit anderen um die Wette schwimmen. Um sich davon abzugrenzen, wird manchmal auch von Hochleistungssport oder Spitzensport gespochen. Allerdings klingt der Ausdruck "Ich bin Spitzensportler" etwas seltsam bis arrogant... Wie dem auch sei, jemand der viel Sport macht, macht es immer noch um des Sports Willen. Ein Leistungssportler möchte durch den Sport Erfolge erzielen.