Bin ich Sportsüchtig?
Hey,
in letzter Zeit beschäftigt mich die Frage, ob ich vllt. Sportsüchtig bin...an manchen Tagen trainiere ich 4 Stunden, gehe über eine Stunde laufen ( mit 1kg Hantel in jeder Hand ), fahre 90 min. schnell Fahrrad und mach dann noch Klimmzüge am Klettergerüst und verschiedene Bodyweightexercices. Dieses Programm ziehe ich durch, und auch wenn ich merke, ich kann nicht mehr, mach ich weiter, es ist sogar ein Ansporn, noch mehr zu machen. Vorgestern hab ich mich echt so verausgabt, dass ich mich echt kaum noch bewegen konnte. Heute geht es mir nicht sehr gut, ich hab Kopfschmerzen und selbst gehen ist heute eher mühsam. Trotzdem habe ich einerseits weder genug Kraft noch Lust auf das Training, andererseits will ich unbedingt mein Training durchziehen, weil ich mich sonst extrem schlecht fühle ( Ich habe gestern schon ein bisschen weniger trainiert, also die Bodyweightex. ausgelassen, weil ich dort auch nicht mehr 100% fit war und echt nix mehr ging ).
Also Fazit ist, dass ich mich extrem mies fühle, wenn ich nicht trainiere und ein schlechtes Gewissen habe etc.
Und ich habe eben diesen Trainingszwang, also das ich mich zum Trainieren zwinge, auch wenn ich mal überhaupt keinen Bock habe.
Ist das Sportsucht oder einfach zu viel Ehrgeiz?
LG KleinerFreak
3 Antworten
Hallo KleinerFreak,
so wie du dein Verhalten und deine Gefühle beschreibst, deutet vieles auf eine Sportsucht hin. In der sportwissenschaftlichen Literatur werden üblicherweise sieben Kriterien für eine Sportsucht genannt:
- Zwang (starker Drang, Sport machen zu müssen, auch wenn man keine Lust hat),
- Entzugssymptome (z.B. Unruhe, Schlafstörung, schlechtes Gewissen, wenn man keinen Sport macht),
- Dosissteigerung (Umfang oder Intensität des Sports wird immer mehr),
- Kontrollverlust (Gefühl, Ausmaß und Intensität des eigenen Sporttreibens nicht mehr kontrollieren zu können),
- Kontinuität (man macht mit dem Sport z.B. trotz Verletzung oder bei Krankheit weiter)
- Zeitaufwand (nicht nur was den Sport betrifft, auch die gedankliche Auseinandersetzung damit - Sport als zentraler Lebensinhalt)
- Konflikte (mit Familie, Partner/in, Freunden, Studium/Beruf).
Es müssen nicht alle Kriterien erfüllt sein, damit man von einer Sportsucht sprechen kann, drei bis vier "reichen" - und das scheint bei dir der Fall zu sein. Ein gutes Zeichen ist im Übrigen, dass du dir selbst die Frage stellst, ob du sportsüchtig bist! Damit hast du bereits einen ersten Schritt getan, um an deinem Verhalten etwas zu verändern (sofern du das möchtest).
Ich habe gerade deinen Kommentar zur Antwort von sabsine gelesen, in dem du schreibst. dass du einen BMI von unter 18 hast. Womöglich hast du also eine Essstörung. Machst du so viel Sport, um dein Gewicht zu kontrollieren? In der Sportwissenschaft würde man das eine "sekundäre" Sportsucht nennen, im Unterschied zur "primären" Sportsucht, die sozusagen Selbstzweck ist statt Mittel für einen anderen Zweck.
Wenn ich dir einen Tipp geben darf: Mach dir nicht so viel Gedanken um dein Training, sondern mehr darüber, worin der Sinn für dich besteht, so viel Sport zu machen.
Alles Gute!
Du kannst einen sportsucht-test machen zum beispiel hier:http://www.netdoktor.de/Service/Test+Quiz/Sport-Gelegenheitssportler-oder-t48.html ...........;-)
Das kann schon in Richtung Sportsucht gehen. Der Unterschied zwischen Sportsucht und Ehrgeiz ist das du bei der Sucht nicht los lassen kannst und von schlechten Gefühlen geplagt wirst. Das kann bis hin zu Depressionen und körperlichen Unwohlsein gehen wenn du den Sport mal ausfallen läßt. Wenn dies bei dir wirklich schon so ausgeprägt sein sollte würde ich mich einem Arzt / Psychologen anvertrauen. Nur die können dann genau fest stellen in wie weit letztlich ein Suchtpotential vorhanden ist.