Große Belastungen bei Dreisprung?

1 Antwort

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

ja da hast du vollkommen recht! ich bin ebenfalls dreispringer (zweiter in westfalen) und die die kraft die auf den beinen lastet ist enorm und auf dauer eher nicht gesund.

aus einem vollen sprint ergibgt sich eine doppelbelastung für das sprungbein ( womit man zweimal springt, also das stärkere), einmal beim hop, und beim step muss das ganze körpergewicht abgefangen werden und von neuem beschleunigt werden. als guter springer sollte man schon mind. 30km/h auf der anlaufbahn draufhaben um gute weiten zu erzielen. die profis sogar fast bis zu 40km/h. also muss man quasi aus einem fahrenden auto auf einem bein landen! bis zum sechsfachen des körpergewichts lasten auf dem sprunggelenk, dem knie und der hüfte.

natürlich kann (und soll) man die muskulatur rund ums knie und der hüfte stärken, um die belastung so gut es geht zu reduzieren, jedoch bekommen die sehnen und vor allem die knorpel immer noch einiges ab!

der passive bewegungsappart kann sich anpassen (dauert aber jahre wenn nicht gar jahrzehnte bei den knorpeln, da diese nur passiv über diffusion versorgt werden), trotzdem sind verletzungen sehr häufig und folegschäden nach einer karriere bei sehr vielen vorprogrammiert. nur mit einem sehr guten trainier, einem guten sportmediziner der den athlet en stets betreut und einem auf diesem abgestimmten trainingsplan lässt sich das verletzungsrisiko stark reduzieren, sowie die dauerhafte belastung für die beine. trotzdem ist nicht auszuschließen dass man sich während des springens verletzt.

nur eine kleine unaufmerksamkeit und schon ist es passiert- dreisprung erfordert sehr viel konzentration, da jedem teilsprung volle aufmerksamkeit geschenkt werden muss, und jeder seine eigene technik besitzt! ist man zu hektisch, zu ungeduldig kann es schon zu einem bänderriss kommen (ich hatte einen).

ich würde keinem empfehlen dies als leistungssport auszuführen, v.a. nicht wenn man bereits über 30 ist, da ab diesem zeitpunkt der körper schon langsam beginnt abzubauen. es ist umstritten ob knie, hüft- oder sprunggelenksarthrose durch dreisprung im späten alter hervorgerufen haben, oder dies durch den sport verzögert wurde. hier zu gibt es einen sehr interessanten artikel in der deutschen zeitschrift für sportmedizin. einfach in google dies eingeben und noch weitsprung, hochsprung oder dreisprung dazu eintippen. der artikel heißt irgendwas mit foleschäden..

ach ja: mit einer guten technik lässt sich die belastung ebenfalls reduzieren! schau dir mal bei youtube die weltrekordsprünge von jonathan edwards an, die läuft mit so einer leichtigkeit über die bahn und die bodenkontaktszeit ist so gering, dass er die belastung so gut es wie es nur möglich ist reduziert. er knickt keinen zentimeter ein. aus biomechanischer sicht gesehen hat er die perfkte ausführung eines dreisprungs gemacht (ebenfalls artikel dazu im internet)


climaxclimb 
Beitragsersteller
 17.08.2012, 21:48

Wow vielen lieben Dank für deine ausführliche und vor allem praxisnahe Erklärung! War sehr interessant für mich zu lesen! Also Danke nochmals :)