Hat man einen Vorteil beim Klettern und Bouldern wenn man größer ist?
5 Antworten
Bis auf wenige Ausnahmesitiationen hat es ein kleinerer Kletterer leichter. Einen weiten Zug kann man dynamisch lösen, mit Blokierkraft überwinden oder durch eindrehen überwinden, einen Griff der zu tief ist, kann ein großer Kletterer einfach nicht halten. Meine Tochter ist um 30cm kleiner wie ich, kann aber durch besseres blokieren und eindrehen weiter greifen als ich. Wenn man sich die Top Kletterer ansieht, sind die auch alle relative klein => wird schon einen Grund haben.
"bis auf wenige Ausnahmesituationen" kann man so nicht sagen. Vor allem in leichten Routen, die geneigt oder maximal senkrecht sind, haben meistens schon die größeren Kletterer Vorteile - je schwieriger die Routen und vor allem je steiler das Gelände wird, umso besser siehts für die Zwerge aus :-). Trotzdem würde ich nicht sagen, dass ein großer Kletterer in schwierigen Routen oft stark benachteiligt ist. Auch dass die Top-Kletterer alle relativ klein sind, stimmt so nicht, ich glaub nicht, dass die Körpergröße hier groß vom Durchschnitt abweicht. Viele der besten Felskletterer sind 1,80 oder größer (Sharma, Ondra...) - beim Wettkampklettern sieht das sicherlich anders aus, aber dort wird auch drauf geachtet, die Routen so zu schrauben, dass kleinere Kletterer keinen Nachteil haben.
Wahrscheinlich ja.
Ich habe mich neulich mit einem Kumpel darüber unterhalten und er kennt zwei, deren (mangelnde) Größe ihnen beim Bouldern Probleme macht (im Bereich fb8).
Andererseits lies mal die Biographie von Lynn Hill, wenn es nicht wirklich ein High-End Boulderproblem ist wo es wirklich keine andere Möglichkeit gibt ist Größe irrelevant, da es immer Zwischengriffe und -tritte gibt. Und kleiner = kleinere Hände ;-)
Ergänzung: Heute ist auf thelowdown ein Interview mit Arthur Kubista erschienen, der mit 45 Jahren (!!) eine F9a erstbegangen hat und 162cm groß ist. Auch er spricht davon, das ihm seine mangelnde Größe Nachteile bringt.
http://bjornpohl.blogspot.com/2009/12/interview-with-arthur-kubista.html
ich denke das es auf die jeweilige situation ankommt! als großer mensch kann man höhere griffe greifen und muss nicht so viel technisch machen, z.b. manchmal würde ich mir schon wünschen etwas größer zu sein (1.65) da würde ich den nächsten griff einfach greifen können, aber ich muss mir oft was einfallen lassen und mehr technisch arbeiten=) der vorteil von kleineren menschen ist, dass man z.b. bei tritten die ziemlich nahe unter dem griff sind, seine beine besser positionieren kann, des weiteren ist man glaub ich eher als kleinerer mensch dazu geneigt sich eine gute technik anzueignen, um die griffe zu erreichen=) aber trotzdem groß sein, hat glaub ich mehr vorteile, man erreicht die nächsten griffe schneller!
Ich schließe mich Markus Stadler an.
Bin aber der Meinung, dass hier alle Antwortenden besser ihre Körpergröße mitangegeben hätten. ;))
Ich bin selbst eine "Zwergin" (1,58) und scheitere an manchen Routen wegen meiner geringen Körper- bzw. Spannlänge. Noch fehlt mir die passende Dynamik, um vernünftig ausgleichen zu können.
Sicherlich kann ich als kleiner Mensch bestimmte Griffe mit meinen kleinen Händen halten, die für Größere eher schwer zu greifen sind. Ich habe auch die Möglichkeit, notfalls mit Tritten gegen die Wand gut auszugleichen - ist aber auch nicht immer möglich.
Über Kopf habe ich auch oft den Eindruck, dass die größeren Leute manchmal größere Schwierigkeiten haben. Dabei war ich bisher der Meinung, dass Überhang-Klettern hauptsächlich eine Spannungsgeschichte ist. rätsel
Ich werd jedenfalls immer grummelig, wenn ich zuschaue, wie ein 1,80-Mann wieder eine neue Route schraubt. ;)
es ist sehr stark von der Route abhängig. Aber man hat öfter einen Vorteil als einen Nachteil durch eine größere Größe!