Schulterimpingement und Schleimbeutelentzündung - lässt sich OP vermeiden?
Ich habe seit 2 Monaten Schulterschmerzen. Diagnostiziert wurde mittels MRT und Röntgenbildern ein Impingement Akromion Typ 3 - also am Schulterdach eine hakenförmiger Knochenvorsprung. Die Sehne war den ganzen Arm runter schmerzhaft. Tendinopathie der Supraspinatussehne, Verdickung der Bursa, winziges Knochenmarködem des Humeruskopfes.
Der Orthopäde meint ich soll gar nichts machen, Schmerzmitteln nehmen und noch 2 Monate warten, der Hausarzt meint, ich soll es operieren lassen.
Eine OP möchte ich unbedingt vermeiden. Kann ich irgendetwas machen, leichte Übungen, um eine Heilung zu beschleunigen, oder ist das bei der Schleimbeutelentzündung kontraproduktiv? Schulterheben zu den Ohren mit Gewichten wäre für mich machbar und nicht schmerzhaft. Ich habe schon seit Jahren immer wieder Probleme mit dem Schultern, die dann bei Überlastung sehr stark auftreten. Mit Übungen habe ich sie aber immer wieder in den Griff gekriegt. Aber diesmal ist es besonders schmerzhaft und die Schleimbeutelentzündung will nicht verschwinden.
Ich hoffe, es kann jemand helfen. Danke im voraus.
1 Antwort
wirklich helfen kann dir leider keiner und selbst die Ärzte sind anderer Meinung.
Zuerst: so wie du es schilderst, sind deine aktuellen Schmerzen durch dein Training bedingt. Würdest du nicht trainieren, hättest du keine Schmerzen. Fakt ist auch eine Sonderform des Akromions, die Probleme der Supraspinatus-Sehne provoziert.
Wenn du weiter trainieren willst, soltest du vor einer OP einiges ausprobieren. Schulterheben seitlich nur mit Daumen nach oben ausführen (also in externer Rotation des Humerus im Schultergelenk). Du solltest bei allen Übungen (besonders Hebeübungen und Bankdrücken, aber auch Latziehen, Trizepsdrücken am Seil, Seitheben) immer darauf achten, die Schultern sehr weit nach hinten zu ziehen um damit das Schultergelenk zu öffnen. Bei Butterfly gilt gleiches: auf jeden Fall die Brust so weit rausdrücken wie möglich und die Schulterblätter nach hinten zusammenziehen. Wenn du Schulterpressen machst, dann nur frei im Stehen mit optimaler Bewegunskurve der Stange und stark zurückgezogenen Schulterblättern. den Oberkörper leicht nach hinten lehnen. Bei allen Übungen, wo du vor dem Kopf von oben nach unten bewegst wie Latziehen oder Schulterpressen, die Stange nicht tiefer als das Kinn bewegen. Für Fliegende und KH-Drücken analog: die Hanteln nicht weiter runter nehmen, bis die Oberarme in der Waagrechten sind. Trainiere auch den Serratus anterior gezielt. Lasse auf jeden Fall die Übung "aufrecht rudern" weg. Und mache kein Frontheben und dergleichen ähnliche Dinge (auch am Kabelzug). Sicher habe ich einige Übungen vergessen, aber wenn du das Grundprinzip dahinter erkennst, weißt du, worauf du achten musst: externe Rotation im Schultergelnk bei zurückgezogenen Schulterblättern! Dies bei allen Übungen und über den ganzen Bewegungsablauf hinweg.
Wenn das alles nicht hilft, musst du entweder dein Training einstellen, oder an eine OP denken. An sich sind diese Schulter OPs nicht so kompliziert, wo nur ein Stück Knochen unterhalb des Akromions weggefräst wird. Sicher kann immer was passieren, weswegen dir keiner enthusiastisch zu einer OP raten wird. Ich persönlich würde nach guter Aufklärung (und 2. oder 3. Meinung von einem anderen Orthopäden/Sportarzt) eine OP in Erwägung ziehen, da für mich ein Trainingsende keine Option wäre.