Seitenstechen beim Schwimmen und zum Teil auch bei der Arbeit
Hallo zusammen, ich hab ein Problem mit den Seitenstichen. Diese treten i.d.R. beim Schwimmen auf wenn ich etwas mehr Tempo mache. Ich bin von der körperlichen Veranlagung eher der Fußballer steige jedoch vermehrt auf Triathlon um. Ich bin 185cm groß und derzeit 100 kg schwer. Ich schaffe es auch wärend der Sportsaison auf bis 90 kg runter zukommen. Beim Schwimmen habe ich i.d.R. tief liegende Beine. Das Schwimmen bringt mir besonders Spass. I.d.R. gehe ich 2 mal die Woche schwimmen ca. 1500m. Das ganze schwimme ich ohne Neo in 40-45min (25meter Becken) und mit Neo in 27-30 min. (50 meter Becken). Schwimmstil ist Kraulen. Beim Tempo muss ich mich immer zusammenreisen und bremsen, da ich sonst bei tieferem Atmen Seitenstiche bekommen und das Schwimmen dann auch kurz darauf unterbrechen muss. Dieses höhere Tempo kommt jedoch automatisch, wenn ich versuche meine Beine oben zu halten. Durch die vermehrte Beinarbeit brauche ich jedoch deutlich mehr Sauerstoff. Nach einer kleinen Pause (ca. 2-3 min Tiefes Ausatmen) kann ich dann wieder loslegen. Mehr als 2 Züge pro Atmung schaffe ich nicht, da ich dann Sauerstoffmangel bekomme. Generell bedeutet das, wenn ich mehr Sauerstoff benötige, versuche ich durch stärkeres Einatmen das aufzufangen. Ich kann mitlerweile auch den Punkt halbwegs gut einschätzen ab wann die Schmerzen kommen. Das ist jedoch nicht meine Leistungsgrenze. Hier sind es dann die Schmerzen die mich stoppen. Dabei würde ich mal gerne die Sau rauslassen wollen. Mit dem Neo gelingt es mir bei auftretenden Schmerzen die Schwimmintensität so runter zu fahren, dass durch die bruhigte Atmung und durch ein besonderes Strecken meines rechten Armes - die Seitenstiche treten nur rechts auf - die Schmerzen wieder weggehen. Beim zweierzug atme ich nur zur rechten Seite. Mitlerweile bemerke ich, dass ich die Stelle zwischen den Rippen auch wärend der Arbeit im Büro merke, hin und wieder ein kleines leichtes zippen bis hin zu richtigen Seitenstichen. Ich habe einfach den Verdacht, dass ich mir dort vielleich auch etwas gezerrt habe. Die Lösung wäre dann Pause zu machen. Das habe ich auch. 2 Monate lang. Die Seitenstiche kommen aber wieder. Bei den anderen Sportarten (Laufen, Rennrad) habe ich kaum bis garnicht Seitenstiche. Es ist doof wenn man mehr will aber der Körper streickt. Richtiges Sprintschwimmen bekomme ich auf ca. 100 - 200 meter hin. Dann kommen die Schmerzen. Sind diese Seitenstiche normal? Überfordere Ich meine Lunge? Ist intensives Atmen beim Schwimmen eher unüblich? Für eure Antworten danke ich euch im Voraus. LG
3 Antworten
Meine Erfahrung mit Läufern oder Triathleten ist das sie im Gegensatz zu erfahrenen Schwimmern anders atmen. Wichtig beim schwimmen ist das man länger aus- als einatmet. Um dir Schulterprobleme zu ersparen solltest du deine Atmung idealerweise auf 3-erAtmung umstellen oder die halbe Bahn in 2er Atmung nach links und dann die Restbahn nach rechts atmen. Gruß Martscher
Nach derzeitigem Stand geht man in der Medizin davon aus das Seitenstiche von dem Zwerchfell herrühren, welches massgeblich an unserem Atmungsverhalten gekoppelt ist. Bei einer hohen Belastung bzw. einer sehr starken Atmungsreflektierung kann es im Zwerchfell zu einer Mangeldurchblutung kommen worauf es sich leicht verkrampft was wir dann als Seitenstiche wahr nehmen. Es kann sein das beim Sport / höhere Belastung dein Atmungsablauf nicht optimal ist bzw. du nicht gleichmäßig und fließend atmest. Es kann aber auch sein das eine organische Ursache vorliegt ( Verletzung etc. ) da du die Beschwerden auch bei der Arbeit hast. Ich würde das vom Arzt untersuchen lassen denn nur er kann der Ursache auf den Grund kommen.
Hi,
bis heute ist man sich über die Ursache von Seitenstechen uneins. Früher ging man ausschließlich davon aus, dass sich durch eine falsche Atemtechnik das Zwerchfell verkrampft. Inzwischen tendiert man dazu, dass durch eine unzureichende Durchblutung sich Magen, Milz, Leber und Darm zusammen ziehen. Auch die Theorie vom zu vollen Magen ist noch nicht vom Tisch. Das heißt Du musst hier nach dem Ausschlussprinzip verfahren.
Was ist, wenn Du die Strecke mal mit Taucherbrille und Schnorchel bewältigst und darauf achtest, immer mehr aus- als einzuatmen? Atme gleichmäßig. Bekommst Du dann immer noch Seitenstechen, liegt es schon ‚‘mal nicht an der Atmung.
Nimmst Du Dir genügend Zeit für die Aufwärmphase? Auch im Wasser gilt es, die ersten Minuten langsam anzugehen und den Körper auf die Belastung vorzubereiten.
Wie sieht es mit der Ernährung aus? Unmittelbar vor dem Sport solltest Du nichts essen, was schwer im Magen liegt. Auch Getränke mit Fruchtsäure können beim Sport Seitenstechen begünstigen.
Schwimmst Du locker und entspannt? Wenn Du Dich im Wasser verkrampfst, wirkt sich das auch wieder auf die Atmung aus.
Liegst Du gerade und ruhig im Wasser? Wenn Du Dich zu sehr verwringst, erhöht sich der Druck auf die Bauchhöhle, und durch die Reibung kann ebenfalls Seitenstechen entstehen.
Gruß Blue