Geeignete Lehrmethoden zur Optimierung des motorischen Lernprozesses
Hi Leute, ich sollte aus unserem Schulbuch (Leistungskurs Sport Band 3) unterschiedlichen Lehrmethoden darstellen und jede Methode anhand eines Beispiels veranschaulichen + bewerten.
Ich hab das jetzt auch fertig, ich wollt euch einfach mal fragen, was ihr dazu meint, und ob ihr vielleicht verbesserungsvorschläge habt.
den Text werd ich als Antwort hier reinstellen, da die Zeichen leider nicht ganz ausreichen (Text ist 6 Seiten lang bei Schriftgröße 12 und Zeilenabstand 1,5)
1 Antwort
Teil 1
Geeignete Lehrmethoden zur Optimierung des Motorischen Lernprozesses Von Alex Sievers Ganzheitsmethode: Bei der Ganzheitsmethode wird das Lernziel auf direktem Weg im ganzen gelernt, diese Methode empfiehlt sich bei einfachen Bewegungsabläufen wie etwa dem „Köpper“ (Kopfsprung) beim Turmspringen. Der „Köpper“ vom 1m Turm ist ein gutes Beispiel für die Ganzheitsmethode, da dieser ein Technisch einfacher Sprung ist. Beim Sprung führt der Springer den Köpper im ganzen aus. bei Schwereren Bewegungsabläufen wie ein zweieinhalbfacher Delphinsalto gehechtet (Absprung rücklings, Drehung vorwärts; Hüfte gebeugt, Beine bleiben gestreckt) empfiehlt sich die Ganzheitsmethode jedoch nicht.
Zergliederungsmethode: Bei der Zergliederungsmethode wird die Gesamtbewegung in Form einer Methodischen Übungsreihe in Teilabschnitte aufgeteilt, welche nacheinander gelernt werden. Wenn die der Sportler die Teilabschnitte gut beherrscht, setzt er die Teilbewegungen zu der Gesamtbewegung wieder zusammen. Die Methode ist aber sehr Zeitaufwendig. Diese Methode eignet sich besonders für schwierigere Bewegungsabläufe, wie den zweieinhalbfachen Delphinsalto gehechtet vom 5m Turm. Beim zweieinhalbfachen Delphinsalto gehechtet wird der Sprung in das Salto und den Delphinsprung aufgeteilt. Das Salto wird zuerst noch frei gesprungen, wenn der Sportler das Salto dann kann, wird es gehechtet gesprungen. Anfangs werden die Elemente nur einfach ausgeführt und auf den kleineren Türmen wie dem 1er, desto sicherer der Sportler wird, desto mehr Drehungen macht der Sportler und desto höher werden die Türme. Zum Schluss, wenn die einzelnen Teilbewegungen beherrscht werden, werden diese zu der Gesamtbewegung wieder zusammengesetzt. Ein Nachteil ist, abgesehen vom großen Zeitaufwand, dass der Sportler Zusatzbewegungen, die in dem Zielbewegungsablauf nicht vorkommen und diesen sogar negativ beeinflussen können in die Zielbewegung aufnehmen.
Programmierter Unterricht Bei dieser Methode wird ähnlich wie bei der Zergliederungsmethode die Zielbewegung in einzelne Bewegungsabschnitte zerteilt. Die einzelnen Teilbewegungen sind auf Lernkarten mit genauen Hinweisen (Bild und Text) beschrieben, welche der Sportler nacheinander eigenständig abarbeitet. Das Bewegungsziel wird hier schrittweise angegangen, ist die eine Lernkarte abgeschlossen, wird dies überprüft, bei erfolgreicher Überprüfung darf der Sportler mit der nächsten Lernkarte weiter machen, was auch gleich eine Belohnung für den Sportler darstellt. Dadurch, dass der Sportler die Lernkarten selbständig bearbeitet kann er selbst sein Lerntempo bestimmen, so werden sowohl begabte Sportler, als auch weniger begabte Sportler gefördert. Außerdem kann ein Trainier/ Lehrer mit dieser Methode größere Gruppen unterrichten und bei auftretenden Problemen zur Verfügung stehen. Allerdings ist die Motivation eine Grundlage bei dieser Methode. Durch die fehlenden sozialen Kontakte kann es auch zu Demotivation führen. Und es können sich wie bei der Zergliederungsmethode Zusatzbewegungen, die in dem Zielbewegungsablauf nicht vorkommen und diesen sogar negativ beeinflussen können in die Zielbewegung aufgenommen werden. Beim zweieinhalbfachen Delphinsalto gehechtet vom 5m Turm wären die Lernkarten mit den einzelnen Schritten ähnlich wie bei der Zergliederungskarte beschrieben. Der Sportler könnte mit dem Salto als Lernkarte anfangen und dies so lange üben bis er das Salto kann und dann nach erfolgreicher Überprüfung zur nächsten Übung, z.B. dem Delphinsprung wechseln. Sportler mit Begabung werden die Karten schneller abschließen, und Sportler mit weniger Begabung können sich für die Bearbeitung mehr Zeit lassen, so werden beide angemessen gefördert.
Deduktive Lehrmethode: Die deduktive Lehrmethode erfolgt durch genaue Bewegungsanweisungen des Trainers, wodurch das Lernziel auf kürzestem Weg erreicht werden soll ohne Zeit mit anderen Bewegungslösungen zu verschwenden. Der Sportler wird dabei in allen Phasen des Lernprozesses von Normvorstellungen geleitet. Beim zweieinhalbfachen Delphinsalto gehechtet vom 5m Turm wird der Trainier genaue Anweisungen geben, wie der Sportler den Sprung üben und ausführen soll. Beispielsweise würde er seinen Sportler auf dem 1m Turm erst das Salto lernen lassen (er könnte aber auch seinen Sportler zuerst auf dem Land auf einem Trampolin das Salto lernen lassen), unter genauen Bewegungsanweisungen, dann den gehechteten Salto, würde danach zum Delphinsprung hinüber gehen und dann zum Schluss die Turmhöhe vergrößern bis zur Zielhöhe. Hier hängt es stark davon ab, welche Herangehensweise der Trainier für richtig befindet, denn diese wird dann auch gemacht.
Er schreibt doch, dass er den Text selbst erstellt hätte, aufgrund seines o.a. Lehrbuches. Nach den manchmal etwas linkischen Formulierungen nehme ich ihm das auch ab.
Teil 2
Induktive Lehrmethode: Bei der Induktiven kann der Schüler anders als bei der deduktiven Lehrmetode selbst entscheiden auf welche Art und Weise er das Lernziel erreichen will, wobei das selbständige üben und erarbeiten der Zielbewegung steht im Vordergrund. Der Sportler kann auf seinem Lernweg Hilfen annehmen, muss er aber nicht, so hat er einen sehr großen Spielraum um eigene Erfahrungen zu sammeln, wodurch das selbständige und kreative Arbeiten auch gefördert wird. Bei ungeübteren Sportlern kann der Trainier auch Bewegungsaufgaben stellen, die durch freies Erproben an die Zielform heranführen sollen . Ein Großer Vorteil ist, dass selbst erlerntes meist besser in Erinnerung behalten wird, außerdem hat man so auch mehr Spaß am Lernen. Dennoch besteht die Gefahr, dass die Bewegung falsch erlernt wird, bzw. garnicht. Außerdem ist diese Methode sehr Zeitaufwändig. Im Fall des zweieinhalbfachen Delphinsalto gehechtet vom 5m Turm kann der Sportler also selbst entscheiden, wie er an die Sache rangeht, womit er anfängt und wie er es macht. Er könnte mit etwas beginnen, was er schon gut kann, oder was er noch garnicht kann, es ist ihm überlassen. Durch mehrfaches Ausprobieren, wird er feststellen was führ in am besten ist um die Zielbewegung zu erreichen.
Methode des massierten bzw. verteilen Lernens Massiertes Lernen: Beim Massierten Lernen kann durch das ständige Wiederholen eines klar vorgegeben Bewegungsablaufes über einen längeren Zeitraum ein schneller Lernerfolg erzielt werden, da intensives Üben eine günstige Grundlage für die Fixierung der jeweiligen Bewegungsschleife im Langzeitgedächtnis ist. Das massierte Lernen empfiehlt sich besonders bei Beginn des Neulernens einer sportlichen Bewegungstechnik. Diese Methode ist zu vergleichen mit dem Lernen bei einigen Schülern, die Anfangen am Abend vor einer Klausur den Stoff in ihre Köpfe zu hämmern, leider bleibt bei dieser Methode nicht immer so viel hängen, und man vergisst einiges wieder. Es ist aber zu beachten, dass der Lernprozess bei Eintritt von ersten Ermüdungszeichen abzubrechen ist, da sich sonst fehlerhafte Bewegungsabläufe einschleifen können.
Für unseren Turmspringer bedeutet das massierte Lernen, dass er so lange die Bewegung in dauerschleife absolviert, bis er diese gut kann. Dafür muss aber als Voraussetzung sein, dass er die einzelnen Teilbewegungen schon beherrscht. Verteiltes Lernen: Beim Verteilten Lernen wird die Zielbewegung über kontinuierliches Ansteuern der Zielbewegung über einen längeren Zeitraum erreicht. Die stetige Wiederaufnahme des Bewegungsablaufes führt allmählich zu einer zunehmenden Präzisierung der Bewegungsvorstellung und somit zu einer perfekteren Umsetzung in dem realen Bewegungsablauf. Dadurch, dass das Lernen durch kurze Pausen getrennt ist, reduziert es die Ermüdung. Für unseren Turmspringer würde das bedeuten, dass er nicht immer die Bewegung hintereinander durchführen muss sondern auch mal kurz eine Pause einlegen kann oder auch einfach kurz einen anderen Sprung einlegen kann (was auch eine Art Pause für das Gehirn ist) und danach weitermachen mit der Zielübung.
Mentales Training Beim Mentalen Training stellt man sich die Zielbewegung genau vor, wofür eine genaue Bewegungsvorstellung bezüglich der zu trainierenden Bewegung nötig ist . Wenn man sich die Bewegungsvorstellung nicht auf Grund früherer Erfahrungen bilden kann, kann man sich durch verbale Informationen und/ oder bildliche Wahrnehmungen eine Bewegungsvorstellung bilden und somit einen Sollwert. Durch intensives mentales beschäftigen mit der Bewegung kommt es zu zentralen Erregungen des motorischen Rindfelds des Gehirns, welches Mikrokontraktionen der Muskeln führt, die an der Bewegungsausführung beteiligt sind. Im Zentralen Nervensystem führt der wiederholte Einsatz des Mentalen Trainings (nicht länger als 2-3min) zur Ausbildung von „Spuren“, welche die Bahnung motorischer Koordinationsprozesse beschleunigen und somit zu einer Optimierung des Lernprozesses führen können. Der Wechsel von praktischen und mentalen Training bietet eine leistungsfördernde Alternative zum ausschließlich praktischen Üben. Alleine reicht das Mental Training aber nicht aus, da da dann die Praxiserfahrung fehlen würde. Wenn wir das auf unseren Turmspringer beziehen, dann heist es für ihn, dass er statt nur praxisorrientiert auch mal mental sich trainieren kann indem er sich seine Bewegung Schritt für Schritt vorstellt.