Struktur auf den Fischer RCR Vasa Skating Ski aufbringen

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Hallo Sascha!

Bei den derzeit herrschenden tiefen Temperaturen is es ganz normal, dass der Ski nicht so schnell läuft wie auf Altschneespuren im Frühjahr!

Die Transformation von Neu- zu Altschnee dauert jetzt länger und bei tiefen Temperaturen bilden sich in Folge der Luftfeuchtigkeit immer wieder neue Reifkristalle auf der Spur. Das erhöht din Reibungswiderstand auf der Gleitfläche. Ausserdem führt die Kälte dazu, dass das Wachs aus dem Belag austritt. Abhilfe schaft in dem Fall ein kurzes Einlaufen und ein nochmaliges ausbürsten.

Zum Thema Struktur: Bei diesen Temperaturen ist eine feine Struktur angesagt. Die erhält man, wenn man den Belag nach dem Wachsen gut ausbürstet. Ich verwende dabei mitunter auch die Drahtbürste!

Eine zusätzliche Struktur wird im Frühjahr wichtig, wenn der Schnee im Tagesverlauf zu schmelzen beginnt. Bei solchen Verhältnissen wird mit dem Strukturgerät eine weitere Struktur auf den Belag aufgebracht. Fachleute wie Koni Hallenbarter verwenden dann das alte Toko-Strukturgerät mit der groben Rolle, welche der roten oder gelben Rolle entspricht.

Ich war in diesen Tagen oft trainingsmässig unterwegs und habe das Phänomen auch beobachtet, sei es beim Skating oder beim klassischen Laufen. Beschränke Dich bei diesen Verhältnissen auf ein Training im Grundlagenausdauerbereich. Du schonst dabei die Atemwege und durch den höheren Reibungswiderstand ist der Trainingseffekt auch höher. Das Tempo kommt dann automatisch, wenn die Verhältnisse wieder besser (sprich wärmer) werden.

Viele Grüsse LLLFuchs


ossi36  11.02.2012, 18:49

... einmal wieder, inbesondere von Dir - LLL-Fuchs, umfassend beschrieben.

Nur eine, jedoch nicht ganz unwichtige, Sache möchte ich hier noch ergänzen.

Bei derart kalten Themperaturen spielt das Wachs wirklich eine, ich betone, aus Erfahrung nicht ganz so wichtige Rolle. - Nur hart soll es sein und die Schicht, welche sich unter dem "Renn oder Lauf"-Wachs befindet sollte sehr gut mit dem Belag verbunden sein. Thema: Belagsättigung, Grundierung etc.

Und jetzt das Entscheidende: Die Ski sollten auf gar keinen Fall frisch geschliffen oder strukturiert sein. Der Belag sollte, wie immer eigendlich, frei von Kratzern etc. sein und ruhig schon ein paar Hundert wenn nicht gar 1000 km gelaufen, gewachst, abgezogen usw. sein. Einfach gesagt die Belagsstruktur sollte fast weg sein oder sehr fein sein. alternativ kann mann auch das Wachs weniger stark ausbürsten. Und jetzt das ganz große "AHA" (für die meisten) - der Ski sollte schon etwas "weich gelaufen" oder ein Kaltschneeski sein.

Und warum?

Zum Wachs: Das Wachs sollte so hart sein, daß die Schneekristalle keine Chance haben sich im Wachs zu verankern, und dann zu bremsen.(So weich wie möglich so hart wie nötig) Flur wird nicht oder nur sehr weinig benötigt, da sich nur ein sehr geringer Wasserfilm unter dem Ski bildet.

Zur Strucktur: Beim Skilauf will ich unter meinen Skiern einen Wasserfilm erzeugen. Dazu benötige ich Reibung um den Schnee wieder in Wasser umzuwandeln. Dies ist bei derart trockenem und kaltem Schnee nur möglich, wenn die Kontaktfläche zum Schnee möglichst groß ist. Also sollte die Strucktur nicht gebrochen sondern möglichst "glatt" sein.

Und der Ski:? Na klar der Ski, sollte relativ weich jedoch verdrehsteif (bei harter Trasse) sein um eine möglichst große Auflagefläche zum Schnee herzustellen um die Reibungswärme zu erzeugen, die benötigt wird um den Wasserfilm zu erzeugen.

Also viel Spaß beim Laufen Der Ossi 36

ossi36  12.02.2012, 09:48
@ossi36

...ach und noch da währe noch einmal etwas.´

Jetzt kommt warscheinlich ein lautes BUHHHHH von den Rängen. es funktioniert aber ganz gut.

Sascha, naturlich ist es nicht möglich den Belag auf "Minimalstrucktur" runterzuhobeln. auch sollte Dein Ski über Nacht nicht die Spannung verlieren - und so zum Kaltschneeski werden.

Aber was Du machen kannst: (Heiß)wachse Dein Belag einfach zu mit dem kältesten Wachs - funktioniert auch mit Allroundwachs - hält halt nicht so lang und ist nicht so schnell was Deine wachskiste hergibt.

Ziehe den Belag wirklich richtig sauber mit der Plexiklinge ab. Poliere dann mit einem Filz nach, und wenn Du hast, noch ein mal mit einem Kork sauber einkorken und noch einmal mit einem (Putz)Lappen polieren. Jetzt glänzt dein Belag wie wenn du Dein Auto poliert hast.

Deine Strucktur ist jetzt auch ganz "flach" und Du wirst jetzt auch besser gleiten.

LLLFuchs  14.02.2012, 07:32
@ossi36

Hallo Ossi!

Stimme Dir voll und ganz zu! Im Moment bin ich auch mit Blau LF unterwegs und poliere den Ski mit der Nylonbürste.

Es ist erstaunlich, wie stark der Einfluss des Schnees sein kann. Speziell im Oberwallis kann man beobachten, dass kurze Partien der Loipe oft so stark bremsen, dass man das Gleichbewicht verliert! Da hat man das Gefühl, man kommt vom Schnee auf den Teppich. Das bezieht sich auf extreme Schattenhänge, wo wahrscheinlich der Schnee um einige Grade kälter und aggressiver ist.

Weiterhin viel Spass in der Loipe! LLLFuchs

Sascha11 
Beitragsersteller
 15.02.2012, 21:32
@ossi36

Hallo Ossi36,

Wenn die Struktur ganz flach wird, wie du beschreibst, bleibt die dann für immer so? Kann man zum Polieren auch ein Microfasertuch verwenden?

ossi36  22.02.2012, 19:33
@Sascha11

Irgendwann läuft sich auch das Wachs aus der Struktur raus. Je härter das eingebügelte Wachs ist desto länger bleibt es im Belag.

ZUM POLIEREN IST ES EIGENDLICH EGAL WAS DU NIMMST.

Ossi