Ist es sinnvoll manchmal mit Gewichtswesten zu trainieren?

3 Antworten

Hi,

das kommt ganz darauf an, WAS Du trainieren willst. Natürlich macht das Anlegen einer Gewichtsweste Sinn, wenn Du z.B. Klimmzüge machst und Dir Dein eigenes Körpergewicht dafür zu leicht ist. Das Gleiche gilt z.B. für Dips und Liegestütze.

Wenn Du allerdings Sprungübungen damit ausführen willst, so erfährst Du durch das Tragen einer Gewichtsweste, wie es sich anfühlt, ein paar Kilos mehr auf den Rippen zu haben. Und dass sich mehr Gewicht negativ auf Sehnen, Bänder und Gelenke auswirkt, ist Dir ja bestimmt bekannt. Gerade bei Sprungübungen werden die Gelenke eh schon überproportional belastet, was durch zusätzliches Gewicht noch potenziert wird - der spätere Knorpelschaden lässt grüßen.

Gruß Blue

Grundsätzlich ist dagegen nichts einzuwänden, es gibt unzählige Sportler welcher in der Vorbereitung mit Bleipacketen Grundausdauereinheiten verrichten. Nur zu !


thonie  28.11.2011, 02:39

Und es gibt unzählige frühere Sportler, die nicht mehr trainieren können, weil sie sich mit solchen Steinzeitmethoden die Knorpel vorzeitig kaputt gemacht haben. Wenn alle Lemminge Richtung Meer laufen, heißt das noch lange nicht, dass es sich um eine sinnvolle Aktion handelt!

Hallo schweissfuss, klar - warum nicht? Als Konditionierer ist eine gute Weste Gold Wert. Guck mal Ross Enamait von Rossboxing an, wie der so seine Intensitäten bei Übungen erhöht, wenn er die Weste anhat: http://www.bodybuilding.com/fun/rossboxing2.htm. Es ist eben ein Tool, welches man gezielt einsetzen muss! Ach ja, keine Sorge bei Sprungübungen damit, das nennt man Plyometric Training und ist gerade im Leistungssport weit verbreitet. Voraussetzung für diese Art des Trainings: Du hast deine Bänder, Sehnen in einem bestehenen Krafttrainingsprogramm ausreichend gestärkt und bist auch schon bereit für explosivieres Training...


gaze1  25.11.2011, 11:16

Auf der von dir empfohlenen Seite trägt der Typ bei der Sprungübung aber auch keine Gewichtsweste, und im Kommentar steht sogar wörtlich:** „I highly recommend the weighted vest if you really want a challenge!”** Auch wird der Fragesteller kein Leistungssportler sein, sonst würde er bestimmt hier nicht um Rat fragen. Abgesehen davon: Wieviele Leistungssportler placken sich im Alter mit Gelenk- und anderen körperlichen Schäden herum!?

DeepBlue  25.11.2011, 11:04

Da haben sich gleich mehrere Fehler eingeschlichen:

  1. Nicht jede Sprungübung hat auch einen plyometrischen Aspekt! Bei den Plyos müssen bzgl. der Ausführungsart ganz bestimmte Kriterien berücksichtigt werden - nicht jeder Sprung vom Kasten oder von der Treppe ist auch ein plyometrischer Sprung. Und auch Pferdchensprünge, Hampelmann, Dreierhops etc. sind Sprungübungen.
  2. Bei allem, was explosiv geschieht oder mit schnellen Stopps & Go zu tun hat, ist es nicht sinnvoll Gewichtswesten oder anderes Zusatzgewicht mit sich herum zu schleppen. Primär wird das Knie belastet, und langfristig wird der Knorpel verschlissen.

Da heißt es immer, die Leute sollen abnehmen, um ihre Sehnen, Bänder und Gelenke nicht überzustrapazieren und Ihr empfehlt hier Zusatzgewichte … verkehrte Welt.

geefit  27.11.2011, 09:55
@DeepBlue

"Da heißt es immer, die Leute sollen abnehmen, um ihre Sehnen, Bänder und Gelenke nicht überzustrapazieren und Ihr empfehlt hier Zusatzgewichte … verkehrte Welt." - Das versteh ich nicht! Heisst das dann, du bist generell gegen Training mit Zusatzgewicht? Also kein Krafttraining mit Hanteln, Gewichtswesten, Kugeln, Keulen, etc.??? Danke aber für die sog. Fehlerberichtigung, ich lerne gerne dazu...

DeepBlue  05.12.2011, 08:52
@geefit

Hi,

unter dem Begrifft "Krafttraining" fallen: Maximalkraft, Hypertrophie, Kraftausdauer, Schnellkraft und Reaktivkraft.

Selbstverständlich werden die drei Erstgenannten mit Gewichten/Widerständen ausgeführt - anders funktioniert es ja nicht! Plyometrische Übungen indes dienen zur Entwicklung der Reaktivkraft. Es geht hierbei um den Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus, und man trainiert hier ohne Zusatzgewichte! Leistungs- und Hochleistungssportler mögen anders verfahren, doch 1.) verkraften deren Körper ganz andere Belastungen als die von Hobby-/Breitensportler und 2.) Spätschäden sind auch hier vorprogrammiert -> siehe die zahlreichen Sportinvaliden unter den Spitzensportlern.

Gruß Blue