Warum wird beim Kraftausdauertraining anders trainiert, als beim Hypertrophietraining?
Ich habe eine Frage zur unterschiedlichen Auswirkung des Kraftausdauer- und des Kraftaufbautrainingss.
Mir ist klar, dass man zum Kraftaufbau wenig Wiederholungen (6-8) mit viel Gewicht und zum Kraftausdauertraining mehr Wiederholungen (10-15) mit entsprechend weniger Gewicht ausübt.
Maximales Gewicht gibt einen maximalen Impuls, dass der Körper "merkt" hier muss ich aufbauen, sonst werden die Strukturen überlastet. Also bildet der Körper mehr Myofibrillen und damit dickere Muskelfasern.
Es soll pro Übung nicht nur eine Wiederholung ausgeübt werden, sondern ca (nagelt mich nicht fest) 6-8, damit alle Muskelfasern dieser Muskelgruppe angesprochen werden und ihren Wachstumsreiz erhalten.
Beim Kraftausdauertraining soll mit mehr Wiederholungen und weniger Gewicht trainiert werden.
Warum?
Der Muskel kann doch nur wachsen oder nicht wachsen.
Oder werden evtl. mit nur 6-8 Wiederholungen doch nicht alle Muskelfasern der trainierten Muskelgruppe angesprochen?
Warum wird beim Kraftausdauertraining anders trainiert, als beim Hypertrophietraining?
3 Antworten
Hi,
das Stichwort ist die erhöhte Kapillarisierung beim Kraftausdauertraining. Und die andere Energiebereitstellung. Zumindest laut Lehrbuch:-)
Ansonsten legst Du den Finger aber in die Wunde. Es gibt auch Fachleute, die ganz klar sagen, dass man überhaupt keine Unterschiede zwischen den Trainingsmethoden machen dürfte.
Das hieße, wenn man Hypertrophietraining ausübt und zusätzlich z.B. Laufen geht, dann wäre Kraftausdauertraining überflüssig...
Allenfalls zur Gewöhnung an Krafttraining zu empfehlen....
Aber vielleicht ist da ja noch mehr Aspekte...
Ich warte mal ab, ob noch andere Antworten kommen.
Danke erstmal!
Wenn sich Deine Ziele auf möglichst gute Durchblutung bei möglichst großer Kraftentwicklung beschränken, dann ist das sicherlich so.....
Kraftausdauertraining wird vorzugsweise dann eingesetzt, wenn hohe Gewichte nicht erwünscht sind und ebensowenig eine große Querschnittsvergrößerung. Des Weiteren gibt es Muskeln, die ausdauerbetont arbeiten (z.B. die stabilisierende Muskulatur der Wirbelsäule) und häufig rät man dafür dann entsprechende Methodik.
Aber wie gesagt, das ist alles mit Vorsicht zu geniessen und nicht jeder teilt diese Differenzierungen. Auch wenn hier sicher gleich wieder die standartisierten Antworten von anno dazumal folgen:-)
Zehni, Zehni, was sollen wir nur mit dir machen? Du hast überhaupt nicht verstanden, wie ein Training im Kraftausdauerbreich überhaupt gestaltet wird. Wo bitte schön habe ich z.B. etwas von 25 WH geschrieben? Aber rate mal wie z.B. die Boulder trainieren. Und in der Reha wird in der Regel KEIN Kraftausdauertraining praktiziert! Nur weil dort mit relativ geringen Gewichten und Widerständen gearbeitet wird, bedeutet das eben noch lange nicht, das dort im Kraftausdauerbereich trainiert wird!!! Noch deutlicher kann ich es nicht formulieren.
Ein Kraftausdauertraining ist klassischerweise über mindestens 20 - 25 Wdh. definiert, bei denen die letzten Wdh. anstrengend bis sehr anstrengend gestaltet sein sollen. Jedenfalls lernt man das als Sporttherapeut so.
In der Reha / Trainingstherapie ist es häufig üblich, dass die Patienten 3x 20 Wdh. trainieren. Somit im klassischen KA-Bereich.....Die tun das vorrangig, weil dem Reha-Zentrum sonst die Kunden flöten gehen und nicht, weil sie zwingend Kraftausdauer trainieren sollen. Nichts desto trotz muss diese Methodik unter "Kraftausdauer" einsortiert werden. Und so wirds auch überall benannt.
Mit 75% des Maximalgewichtes sind derartig viele Wdh. schlichtweg unmöglich. Jedenfalls nicht über die ganze RoM. Bei weniger Wdh. mit maximalen Gewichten bewegen wir uns, im klassischen Sinne, im Maximalkrafttrainingsbereich. Das dabei auch die Kraftausdauerfähigkeit geschult wird ist klar, aber ein anderes Thema. Laut gängigen Schulbuch-Definitionen ist Kraftausdauer durch ca. 30% des Maximalgewichtes bei mindestens 20 Wdh. gekennzeichnet. Mancher definiert es auch schon ab 15 Wdh.
Du kannst mir aber auch gerne erklären, wie Kraftausdauer denn sonst trainiert wird. Ich lerne gerne dazu. Nur Deine peinliche Überheblichkeit solltest Du Dir nicht erlauben. Und das "Was sollen WIR mit Dir machen" ist ebenfalls unterste Schublade. Nur Ölaugen werden in der Gruppe plötzlich stark und trauen sich ansonsten nichts.....
Du kannst mir aber auch gerne erklären, wie Kraftausdauer denn sonst trainiert wird. Ich lerne gerne dazu.
Wie Kraftausdauer genau trainiert wird, hab ich oben in meiner Antwort an die Fragestellerin ausführlich beantwortet. Wenn Du früher im Sportunterricht besser aufgepasst hättest, wüsstest Du jetzt, dass das, was Du zu diesem Thema schreibst, falsch ist. Natürlich kann man seine Kraftausdauer auch mit 30% seiner Maximalkraft und mindestens 20 WH trainieren - das ist aber doch ein Beispiel von vielen! Und vor allen Dingen: Du vergisst stets den Faktor Z E I T !!! Beispiel: In 60 Sec. 30 gleichbleibende, gleichschnelle WH mit 30% der Maximalkraft.
Wenn Du mir nicht glaubst, kannst Du das in jedem - aber auch wirklich in jedem - halbwegs besserem Lehrbuch zu diesem Thema nachlesen. Auch hier im Netz gibt es genügend vertrauliche Seiten, die Deine "Interpretation" widerlegen. Man müsste dazu natürlich auch mal die Suchfunktion benutzen ...
Vielleicht klinge ich für Dich überheblich, aber Du bist stur, uneinsichtig und verbreitest hier rechthaberisch Falschmeldungen. Da kann man schon 'mal sauer werden. Und: Kraftausdauertraining wird nicht nur dynamisch, sondern auch statisch praktiziert - aber das zu erläutern, würde den hiesigen Rahmen jetzt doch erheblich sprengen.
Ich bin Sporttherapeut und habe meine Ausbildungen auf der renommiertesten Schule Deutschlands gemacht, also erspar mir langsam mal Deine großkotzigen Sprüche!
Was ich sage, ist die klassische Definition von Kraftausdauer, wie man sie in Fachberufen lernt! Dass das falsch oder zu wenig definiert sein könnte, will ich nicht bestreiten.
Allerdings habe ich mir Deine anderen Beiträge mal durchgelesen und ich denke, Du schmeisst da reines KA-Training mit spezifischen Formen durcheinander.....
Der Faktor ZEIT ist IMMER der entscheidende Parameter und er kommt IMMER zu kurz bei diesen Empfehlungen nach Wiederholungen. Zudem wird jede Methodik überall wieder etwas anders definiert. Eine alleinige Wahrheit gibt es für NICHTS!
Die Frage geht aber auch in eine völlig andere Richtung und diese Diskussionen haben damit nichts mehr zu tun.
So schwierig ist das ja nicht...... Die Wald und Wiesen - Definition von Kraftausdauertraining beinhaltet viele Wdh. mit wenig Gewicht. Statisches KA-Training mit maximalen Gewichten müsste, meiner Meinung nach, als Maximalkraftausdauertraining benannt werden. Oder einfach als eine andere Art der Kraftausdauer, da geb ich Dir Recht.
Allerdings gehts Kyra um die Frage, warum man mit vielen Wiederholungen trainieren sollte. Sie fragt sich, was das für einen Sinn hat, wo eine Kräftigung immer eine Kräftigung bleibt.
Und ich liefere nur die Antworten, warum das Wald und Wiese so gemacht wird. Dass das fragwürdig ist, sehe ich genauso. Ich empfehle an der Stelle auch mal die Bücher von Werner Kieser, in denen er begründet, warum es im Grunde nur eine einzige Art von "Krafttraining / Kraft" gibt und warum die ganzen einzelnen Methoden Bullshit sind.
Hi,
beim Kraftausdauertraining wird deshalb anders trainiert als beim Training im Hypertrophie-Bereich, weil die Zielsetzung eine andere ist. Mit** Hypertrophie** will man Muskelzuwachs erreichen, mit dem Kraftausdauertraining will man erreichen, dass der Körper** Ermüdungserscheinungen so lange wie möglich widersteht**. Mit diesem Training will man keinen Muskelzuwachs erzielen.
Du, als Kampfsportlerin weißt, dass allein dicke Muckis einem nicht helfen, um über die Runden zu kommen - wohl aber eine gute Kraftausdauer. Wichtig beim Kraftausdauertraining ist der Zeitfaktor. Es werden nämlich nicht einfach nur bis zum Erbrechen leichte Gewichte bewegt, sondern die Gewichte müssen a.) mindestens 30% der Maximalkraft betragen und b.) über einen definierten Zeitraum von 30, 45, 60 ... 120 Sec. (je nach Fitneess-Stand) mit gleicher Geschwindigkeit und gleichem explosivem (!) Krafteinsatz erfolgen. Ein auf Kraft ausgerichtetes Kraftausdauertraining wird übrigens mit bis zu 75% der Maximalkraft ausgeführt! Du kannst Dir sicher vorstellen, wie man nach solch einer Trainingseinheit am A... ist.
Im Hypertrophie-Bereich wird übrigens nicht mit maximalen sonderm mit submaximalen Gewichten trainiert. Nur beim Maximalkrafttraining (IK) wird mit maximalen Gewichten und zwar jeweils 1 bis max 3 WH pro Satz. Die Pause zwischen diesen kräftezehrenden Sätzen beträgt 5 - 6 Minuten.
Gruß Blue
Hi Deep Blue,
erstmal danke für Deine Antwort.
Du hast beantwortet, wie sich die Trainingsweisen unterscheiden und die unterschiedliche Zielsetzung gut erklärt.
Allerdings zielt meine Frage in eine etwas andere Richtung:
Was Unterschiedliches wird durch diese unterschiedlichen Trainingsweisen im Körper bewirkt?
Zehner und 0815runner führen eine "erhöhte Kapillarisierung" und "Energiebereitstellung" (mehr Phosphatspeicher?) an.
Du führst einen längeren Widerstand gegen "Ermüdungserscheinungen" an. Wodurch? Was ist da im Körper passiert? Nur das was Zehner und 0815runner schreiben?
Könnte ich diese Ziele nicht besser mit reinem Ausdauertraining erreichen?
Und für die Kraft nur Hypertrophietraining?
Kannst Du weiterhelfen?
Hi,
meiner Meinung nach kann in diesem Forum einzig und allein Wiprodo diese Frage kompetent und leicht verständlich erklären. Das Thema ist sehr komplex, doch ich will es zumindest kurz versuchen:
Beim Kraftausdauertraining und Hypertrophietraining werden verschiedene Muskelfasertypen beansprucht. Beim Kraftausdauertraining vorrangig die des Typs I und IIc, beim Hypertrophie-Training Typ IIb.
Der Typ I (rot, slow twitch) hat die langsam kontrahierenden Muskelfasern: späte Ermüdung, wenig Muskelzuwachs, da kaum Reaktion auf Reize, langsam leitende Nervenbahnen, kapillarisiert stark -> Ausdauerleistung.
Typ IIc (weiß, fast twitch) ist ein "Zwischentyp", diese Muskelfasern können durch Ausdauerleistung die Merkmale der slow-twitch fasern annehmen.
Typ IIb (weiß, fast twitch) schnelle Reaktion, kräftige Kontraktionen, schnell leitende Nervenfasern, kapillarisiert nur geringfügig, ermüdet schnell, braucht Erholungsphase -> Muskelzuwachs.
Da z.B. Bodybuilder möglichst alle Muskelfasern optimal entwickelt haben wollen, trainieren sie nicht nur die Hypertrophie, sondern – neben der Maximalkraft – auch die Kraftausdauer.
Was "Zehni", der offensichtlich immer noch nicht die Bedeutung von Kraftausdauertraining verstanden hat, sich da zusammen gestammelt hat – keine Ahnung, das muss er Dir schon selbst erklären.
Gruß Blue
Was Du da so arrogant und beleidigend anführst sind spezifische Unterformen der Kraftausdauer. Nämlich Maximalkraftausdauer und Schnellkraftausdauer.
Du zeigst allerdings selber auf, warum sich das Ganze schwer bis unmöglich voneinander abgrenzen lässt. Zudem hat Kyra völlig Recht mit ihrer Idee, dass die angestrebten Effekte sich besser getrennt erzielen lassen.
Die Vorteile dieser Methodik liegen ganz einfach darin, dass sich Kraftzuwächse ohne große Quälerei bei geringer Querschnittsvergrößerung erzielen lassen. Alles andere ist umstritten und in Zehnis Augen totaler Müll.
der entscheidende Unterschied in der Methode ist, dass du dich beim Kraftausdauertraining richtig "sauer" trainierst, also Laktat produzierst bis zum abkotzen, das geht so ab 15 Wdh. los ob es dann 20, 30 oder 40 sind ist nicht so wichtig, wichtig ist das du nach einer kurzen Zeit wg Übersäuerung abbrechen musst.
"erhöhte Kapillarisierung" und "Energiebereitstellung" sind für mich eigentlich Stichpunkte für Ausdauertraining - also wirklich lange, wie Laufen, Schwimmen, Radfahren u.ä.
Ich bin aber auch kein Lehrbuch... ;-)